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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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entgegenbringen.“
    Laris stoppte. Wieder verformten sich seine Lippen zu einem belustigten Grinsen. „Oh, habe ich da etwa einen wunden Punkt getroffen? Bist du etwa über all die Jahre so übertrieben angehimmelt und verehrt worden, dass man vergessen hat, dich Demut zu lehren?“
    Während Arrows Wunden mehr und mehr verheilten, stand sie auf und ging auf Laris zu. Der Elf wirkte beeindruckt, denn offenbar hatte er ihr eine solch mutige Geste nicht zugetraut. Für gewöhnlich war er es, der anderen die Stirn bot, und auch, wenn Arrows Handlung nicht halb so viel Wirkung auf ihn hatte, wie er sie hervorzurufen vermochte, war er dennoch erstaunt.
    „Lass die Scherze und sag mir endlich, was du mit ihr angestellt hast“, forderte sie bestimmt.
    „Aber ich scherze nicht. Sieh selbst.“
    Er formte seine Hände zu einer Kugel und als er sie wieder öffnete, trat daraus ein Lichtball hervor, der durch die Höhle nach draußen flog. Es dauerte nicht lange, bis er wieder zurückkam und ihm hinterher eilend folgte auch Emily.
    „Hallo Arrow“, sagte sie erfreut. „Ich dachte, du wärst mit den anderen fort. Oder seid ihr schon fertig? Wart ihr erfolgreich?“
    Erleichtert schloss Arrow die Kleine in ihre Arme. „Geht es dir gut? Bist du unversehrt?“, fragte sie besorgt.
    „Natürlich. Ich war draußen und habe gespielt.“
    Arrow erhob sich und musterte Laris stutzend.
    „Ich habe es dir doch gesagt“, entgegnete er auf ihren skeptischen Blick. „Dem Mädchen geht es gut.“
    „Ist das der böse Elf, von dem alle reden?“, fragte Emily mit verengten Augen.
    Arrow tätschelte ihr die Schulter. „Liebes, tu mir doch den Gefallen und geh wieder hinaus zum Spielen.“
    Doch die Kleine machte keine Anstalten zu gehen. Dafür, dass sie eigentlich ein Kind war, war es ziemlich schwierig, ihr etwas vorzumachen. Das war Arrow schon lange aufgefallen. Längst schon hatte Emily den Ernst der Lage erkannt und war offenbar nicht gewillt, ihre Freundin mit Laris allein zu lassen.
    „Bitte“, redete Arrow abermals auf sie ein.
    Emily warf ihr noch einen kritischen Blick zu, tat schließlich aber, worum sie gebeten wurde und zog sich zurück.
    „Warum bist du gekommen?“, fragte Arrow mit finsterer Miene.
    „Oh, aber ich dachte, das wüssten alle“, erwiderte er sarkastisch. „Immerhin steht es doch in der Prophezeiung.“
    „Wenn es nicht Emily ist, um die es geht, muss ich dich leider enttäuschen. Andere Kinder wirst du hier nämlich nicht finden.“
    Er lachte höhnisch. „Du hast immer noch nicht begriffen, worum es in Wirklichkeit geht, oder? Seltsam, nachdem dir die Gründe für Elaines Tod nicht verborgen geblieben sind, hatte ich angenommen, dass du weniger begriffsstutzig bist.“
    „Dann kläre mich auf.“
    „Das habe ich vor. Wo aber soll ich anfangen?“
    „Vielleicht mit einer Erklärung, was du mit den anderen angestellt hast?“
    „Wäre das nicht ein bisschen zu einfach? Ich hoffe nämlich immer noch, dass du es selbst herausfindest.“
    „Ich für meinen Teil muss gar nicht wissen, was du getan hast. Ebenso gut könnte ich dich auch gleich hier und jetzt unschädlich machen.“
    „Oh, aber warum denn so unfreundlich? Hat man dich in der Menschenwelt auch nicht gelehrt, was Anstand bedeutet?“
    Während Laris redete, schlich er um Arrow herum wie ein Tiger auf Beutezug. Und bei seinen pechschwarzen Augen ließ sich keinen Moment lang feststellen, was er gerade fixierte.
    „Erzähle mir doch von deinem Aufstieg“, erwiderte Arrow kühn. Sie hatte wenig Lust, sich in die Rolle des vermeintlichen Opfers einzufügen. Und auch, wenn es auf diese Art enden sollte, so wollte sie sich wenigstens ihre Würde bewahren. „Wie schafft es ein kleiner Knappe, der einzig dazu ausersehen war, Pferdemist wegzukehren, zum ranghöchsten König der Túatha Dé Danann aufzusteigen?“
    „Du weißt davon?“, entgegnete er anerkennend. „Eigentlich hatte ich angenommen, meine Arbeit gewissenhaft verrichtet zu haben, doch wie es scheint, ist mir etwas entgangen. Aber das spielt auch gar keine Rolle mehr, denn du bist hier und heute Nacht wird der Mythos, der dir anhaftet, ein Ende finden. Und weil ich sehr viel großzügiger bin, als es mir nachgesagt wird, bin ich gerne gewillt, dir einige Fragen zu beantworten. Bei Tagesanbruch wirst du ohnehin nicht mehr in der Lage sein, jemandem davon zu erzählen, aber ich denke, vergessen wirst du unser erstes Rendezvous mit Sicherheit auch nicht.“
    „Solltest

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