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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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Arrow mit leerem Blick.
    „Du darfst jetzt nicht aufgeben! Alle zählen auf dich.“
    „Wie rührend“, sagte Laris, als er sich umwandte. „Es ehrt dich, wie du versuchst, deiner Freundin zu helfen, doch ich fürchte, deine Mühe ist vergebens. Sie wird sich für eine der beiden Möglichkeiten, die ich ihr gegeben habe, entscheiden müssen.“
    Emily beugte sich über sie. „Du darfst nicht auf ihn hören! Das einzige, was er dir anbietet, sind zwei unterschiedliche Arten zu sterben. Und das willst du doch nicht, oder? Denk doch nur an deine Familie, deine Freunde, aber vor allem an deinen Sohn. Er wünscht sich eine Mutter, die mit ihm lacht, mit ihm spielt und die auch mit ihm weint, wenn es nötig ist, und keinen emotionslosen Eisklotz. Es gibt noch immer die Chance, so weiterzuleben wie bisher. Du musst es nur wollen.“
    „Aber sie wird es nicht wollen“, entgegnete Laris.
    Emily ignorierte ihn. Wenn sie sich nur genug anstrengte, davon war sie überzeugt, würde sie Arrow dazu bringen können zu kämpfen.
    „Was ist das?“, fragte Arrow benommen, als sie auf den Hals des Mädchens starrte. „Es ist wunderschön und es klingt so lieblich.“ Sie versuchte, nach dem zu greifen, wovon sie sprach, doch ihre Hand glitt ein ums andere Mal von Emilys Körper.
    Die Kleine blickte an sich hinab und als sie erkannte, dass ihr das Schlafende Amulett unter ihren Kleidern hervorgerutscht war, streifte sie es sich über den Kopf und hing es Arrow um.
    Sie schloss ihre Augen und begann zu lächeln. In ihren Gedanken stiegen unzählige Erinnerungen auf, angefangen bei der letzten Begegnung mit ihrem Vater, der überglücklich festgestellt hatte, dass er Großvater wurde, über die ersten spürbaren Bewegungen des Kindes im Mutterleib und seine Schreie, als sie es zum ersten Mal in ihren Armen gehalten hatte. Sie dachte an durchwachte Nächte, an das überwältigende Gefühl, wenn Tyron auf ihrer Brust einschlief und sein erstes Lachen. Einen Moment lang dachte sie darüber nach, wie schön es wäre, immer nur diese Gefühle spüren zu dürfen, ohne, dass sie von Trauer, Besorgnis oder Schmerz unterbrochen würden. Aber wüsste man das unsagbare Glück, das einem in besseren Zeiten zuteilwird, dann überhaupt noch zu schätzen?
    Arrow öffnete ihre Augen. Sie sah Emily an, lächelte und sagte: „Lauf.“
    Die Kleine zögerte nicht. Sie erhob sich und flüchtete sich nach draußen, und während Laris ihr noch immer begriffsstutzig hinterher schaute, sprang Arrow auf und funkelte ihn mit einer Entschlossenheit an, die ihn für den Bruchteil einer Sekunde irritierte.
    „Weißt du, Laris, ich denke, ich habe meine Wahl getroffen. Allerdings wird es dich sicher enttäuschen zu hören, dass sie auf keine der beiden Möglichkeiten gefallen ist, die du mir zu wählen aufgetragen hast.“
    „Ach ja?“, entgegnete er abschätzig. „Und was denkst du, hast du sonst noch für Wege, die dich aus deiner erbärmlichen Situation hinausführen?“
    „Einen Weg“, erwiderte sie mit fester Stimme, „nur einen. Und der lautet, dass ich das Kind in mir nicht aufgeben werde.“
    In jenem Moment kam ein schwerer Gegenstand durch die Luft gewirbelt und landete direkt vor Arrows Füßen. Zuerst wusste sie nicht, was es zu bedeuten hatte, doch als sie genauer hinsah, erkannte sie die eiserne Axt, die Adam aus dem Moor der Toten mitgenommen hatte. Sie blickte hinauf zum Schlosseingang, wo er mit Emily wartete, um ihr zu zeigen, dass sie nicht allein war. Und es gab ihr Kraft, viel mehr noch, als es sich die beiden womöglich erhofft hatten.
    „Eine Eisenaxt?“, fragte Laris höhnisch. „Deine Freunde sollten wissen, dass Naturgeister wie du auf dieses Metall empfindlich reagieren.“
    Ohne eine Miene zu verziehen, griff Arrow nach der Waffe, ließ anerkennend ihre Finger über ihren Griff gleiten und erwiderte spöttisch: „Und du solltest wissen, dass das Kind, als du es von meinem Körper getrennt hast, auch alles Naturgeistliche an mir mit sich genommen hat.“
    Das Grinsen des Elfen erstarb und bevor er sich auf das Unausweichliche besinnen konnte, zielte Arrow mit der Axt auf seine Brust. Mit weit aufgerissenen Augen schaute er sie an und fiel zu Boden.
    Erleichtert atmete Arrow auf. Keine Sekunde hatte sie damit gerechnet, als Gewinnerin aus diesem Kampf hervorzugehen. Gleichzeitig hatte sie jedoch gewusst, dass Laris es auch nicht tun würde, nicht wirklich. Denn seit Emily ihr das Amulett umgehängt hatte, war sie fest

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