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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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auszuarbeiten, die zwei Hälften der Nyriden, Seelen und Geister, wieder zu vereinen.“
    „Wie stellt Ihr Euch das vor?“, fragte eine junge Frau aus der Menge. „Ihr sagt, für uns bestünde keine Gefahr, doch wer sagt Euch, dass es tatsächlich so sein wird? Ihr habt doch auch keine Garantie dafür, dass die Jäger uns verschonen werden. Erinnert Euch doch nur an das, was damals in Nebulae Hall vorgefallen ist. Was einst als friedlicher Zufluchtsort galt, ist in nur einer Nacht komplett zerstört worden. Unzählige Bewohner wurden verschleppt und seither ist es verwaist.“
    „Wie sich herausgestellt hat, haben wir die Verwüstung jemand anderem zu verdanken“, entgegnete Arrow bestimmt, während die Erinnerungen an jene Nacht, in der niemand geringerer als sie selbst das Unglück über diese Höhle gebracht hatte, in ihr hochstiegen. „Offenbar ist jemand dort eingedrungen, nachdem die Wilde Jagd weitergezogen war. Um wen genau es sich dabei handelt, wissen wir nicht. Perchtas Heer jedoch hat ausschließlich Jagd auf jene gemacht, die es verdient hatten. Welches Schicksal die anderen ereilt hat, ist bis zum heutigen Zeitpunkt unbekannt. Nichtsdestotrotz habe ich Verständnis für eure Bedenken. Deshalb ist eine Teilnahme an dem Empfang, der in zwei Tagen stattfindet, nicht verpflichtend. Der Besuch des Wilden Heeres gilt mit dieser Bekanntmachung als angekündigt und sie werden keinen uneingeschränkten Zugang zum Untergrund bekommen. Allein zu dieser Höhle wird ihnen der Zutritt gewährt. Das bedeutet, dass sich jeder, der diesem Ereignis fernbleiben möchte, in die Zwergenstadt zurückziehen kann. Allerdings werden alle Zugänge zu dieser Höhle zu eurem und zum Schutze unserer Gäste für die Dauer des Besuches versperrt, sobald an der Oberfläche die Sonne untergeht.“
    „Und was ist mit denen, die an diesem Empfang teilnehmen möchten und somit dem Wilden Heer gegenüber treten?“, fragte ein junger Mann am Rande des Sees. „Wie kann ich mir sicher sein, dass Eure sogenannten Gäste mich nicht jagen und verschleppen?“
    „Zu diesem Zweck werden in diesem Moment an jeden von euch Tarenianische Masken versandt. Ihr Zauber ist auf den Bereich dieser Höhle beschränkt und beginnt am vierundzwanzigsten Dezember mit dem Sonnenuntergang. Ebenso schwindet er wieder, sobald am fünfundzwanzigsten Dezember die Sonne aufgeht.“
    Schweigen füllte die Höhle und betretene Blicke wanderten von einem zum anderen. Arrow spürte das Misstrauen, welches ihr und diesem Vorhaben entgegengebracht wurde und die Hoffnung, wenigstens die Hälfte ihres Volkes dafür zu gewinnen, schwand mit jeder Sekunde.
    „Und was genau hat Euch dazu bewogen, einen solch denkbar schlechten Zeitpunkt für dieses Ereignis zu wählen?“, fragte ein Elf aus der vorderen Reihe. „Seid Ihr nicht auch der Meinung, dass uns im Moment ganz andere Sorgen plagen?“
    „Wenn Ihr mit Eurer Frage auf die Túatha Dé Danann anspielt, so versichere ich Euch, dass der Zeitpunkt nicht besser hätte gewählt sein können. Um den alten Königen die Stirn bieten zu können, benötigen wir im Augenblick die Hände eines jeden Mannes, der in Freiheit leben, und einer jeden Mutter, die ihre Kinder in einer besseren Welt aufwachsen sehen möchte. Mit den befreiten Nyriden hätten wir obendrein auch noch mächtige Verbündete, die uns in diesem Kampf zur Seite stehen. Denn wer so viel Macht besitzt, beinahe eine ganze Welt zu zerstören, dem wird es nicht weniger schwer fallen, einem so starken Gegner die Stirn zu bieten. Aus diesem Grund bin ich davon überzeugt, dass das Schicksal unseres Volkes unmittelbar mit der Rückkehr der Túatha Dé Danann verbunden ist.“

    „Was ist eine Tarenianische Maske?“, fragte Emily nach der Versammlung.
    „Den Eiselfen zufolge geht sie auf eine junge Frau namens Tareniani zurück, die vor etwa eintausend Jahren gelebt haben soll“, entgegnete Arrow. „Es heißt, dass sie einen Mann heiraten sollte, den sie nicht liebte und sich mit aller Macht dagegen wehrte. Denn ihr Herz gehörte längst einem anderen. Aus diesem Grund wurde sie zum Tod durch den Strick verurteilt. Dieses Urteil konnte aber nie vollzogen werden, da am Morgen des dafür festgelegten Tages Tausende Frauen auf die Straße gingen, die alle eine Maske trugen, welche Tarenianis Gesicht nachempfunden war.“
    „Das heißt, dass sie die wahre Tareniani gar nicht ausfindig machen konnten?“
    „Nicht ganz. Damals war es nur eine Maske, vollkommen

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