Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
Vom Netzwerk:
nicht garantieren. Sollte ein Notfall eintreten, wäret ihr euch selbst überlassen. Das kann ich unmöglich verantworten.“
    „Wir können auf uns selbst aufpassen“, erwiderte Connor beharrlich. „Wir werden das Schloss ohne dein Einverständnis nicht verlassen und uns weder dir noch den Perchten widersetzen.“
    Arrow schwieg. Einen Moment lang war sie tatsächlich versucht, der Bitte nachzugeben, doch sie wusste, dass es nicht richtig war. Natürlich behaupteten sie, sich selbst schützen zu können, und Arrow wusste auch, dass ihr niemand einen Vorwurf machen würde, wenn der Ernstfall eintrat und ihnen etwas passierte. Doch war es das wirklich wert? Nicht in ihren Augen. Zu gerne hätte sie dem Wunsch entsprochen, aber sie konnte es nicht verantworten. Dafür stand einfach zu viel auf dem Spiel.
    „Dennoch, mein Entschluss steht fest“, sagte sie konsequent. Und bevor jemand die Möglichkeit bekam, zu widersprechen, fügte sie noch hinzu: „Ihr müsst jetzt gehen.“ Dann wandte sie sich ab und kehrte zu den anderen zurück.

Rätselhafte Ereignisse

    Nachdem Bons Männer die anderen nach Abaläss zurückgebracht hatten und alle anderen bereits zu Bett gegangen waren, setzte er sich zu Arrow. Bis auf den Percht, der wie gewohnt am Eingang Wache hielt, waren sie allein.
    Arrow versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, doch Bon wusste, dass sie innerlich noch immer grübelte.
    „Nun sag schon, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe“, forderte sie ihn schließlich mit betrübter Miene auf.
    „Woher soll ich das wissen?“, fragte er überrascht. „Allein die Zeit wird zeigen, ob wir richtig oder falsch gehandelt haben.“ Dann lächelte er zuversichtlich und fügte hinzu: „Was ich dir aber sagen kann, ist, dass ich den Eindruck habe, du weißt genau, was du tust. Bei so viel Verantwortung, wie du sie trägst, ist das die wichtigste Regel, und du beherrschst sie sehr gut.“
    Arrow dankte ihm seine Worte mit einem Lächeln. Kaum, dass ihr Freund wieder da war, hatte er es schon geschafft, die Welt wieder anders aussehen zu lassen.
    „Heute war der große Tag“, sagte Bon. „Wie haben sie reagiert?“
    „Nicht besonders gut“, entgegnete sie geknickt und erzählte ihm, was geschehen war.
    „Und du betrachtest ihre Zurückhaltung als Niederlage?“
    „Nun ja, zumindest hatte ich nicht das Gefühl, als Gewinner in dieses Schloss zurückgekehrt zu sein.“
    „Es hätte schlimmer kommen können“, winkte er ab. „Sie hätten auch versuchen können, dich anzugreifen.“
    „Du ziehst immer etwas Positives aus allem, was geschieht“, erwiderte sie bewundernd.
    „Das muss ich auch. Und du solltest es genauso tun. Wenn eine Sache aussichts- oder gar hoffnungslos erscheint, dann lohnt es sich nicht länger dafür zu kämpfen, denn mit der Hoffnung stirbt alles Gute daran und ist schließlich zum Scheitern verurteilt. Und wenn ich mich recht entsinne, liegt es nicht in deiner Absicht, das alles hier so schnell aufzugeben.“
    Arrow lächelte. „Aufgeben ist keine Option. Was hier geschieht, wird für mich nur auf zwei Arten enden. Entweder ich schaffe, was ich mir vorgenommen habe, oder aber ich gehe mit dieser Sache unter.“
    „Diese Einstellung gefällt mir“, lachte Bon. „Jetzt redest du wie eine richtige Anführerin!“
    „Wie geht es den anderen?“
    Das Lächeln des Riesen erstarb und er senkte den Blick. „Soweit ganz gut, doch ich fürchte, dass dies nur die Ruhe vor dem Sturm ist. Seltsame Dinge sind geschehen. Uns hat die Nachricht ereilt, dass Leute, von denen es hieß, sie hätten im Kampf gegen die Túatha Dé Danann ihr Leben gelassen, gar nicht tot sind.“
    „Wer hat euch davon berichtet?“
    „Wanderer, Boten und Späher.“
    „War von Elfen die Rede?“
    Bon nickte. „Elfen, Zwerge, sogar Menschen!“
    „Nyriden auch?“
    „Bisher nicht, was aber keineswegs bedeutet, dass man sie ausschließen sollte.“
    „Und glaubst du, was man sich erzählt?“
    „Ich habe es mit eigenen Augen gesehen“, sagte er bekümmert. „Aber sie sind verändert, zeigen keine Emotionen mehr. Weder lachen noch weinen sie oder empfinden für irgendetwas Begeisterung. Wie Puppen agieren sie und starren nur noch abwesend in die Leere.“
    „Haben sie erzählt, was ihnen zugestoßen ist?“
    „Sie reden kein Wort“, erwiderte er kopfschüttelnd. „Gelegentlich schreien sie auf, als würden sie von Schmerzen geplagt, doch diese Regung verschwindet in der Regel genauso schnell, wie

Weitere Kostenlose Bücher