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Sommerzeit

Titel: Sommerzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Jungstedt
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auf dem kleinen ruhigen Fårö.«
    »Sag das nicht«, protestierte Wittberg. »Denk daran, dass wir erst vor einigen Jahren auf Fårö eine wilde Mörderjagd hatten. Emma Winarve, das weißt du doch sicher noch? Du warst doch hin und weg von ihr.«
    »Sicher«, sagt Kihlgård und strahlte. »Ist sie übrigens noch immer mit diesem aufdringlichen Journalisten zusammen?«
    »Keine Ahnung.« Wittberg machte eine vage Handbewegung. »Sie haben ein Baby gekriegt und überhaupt, aber dann ist wohl irgendwas schiefgegangen.«
    »Moment mal«, fiel Karin ihm ins Wort. »Bleib bei der Sache. Klatschen und Unsinn reden könnt ihr später noch.«
    Sie schaute ihre Mitarbeiter mit ernster Miene an.
    »Peter Bovides Kompagnon sagt, dass Bovide sich in letzter Zeit verfolgt gefühlt hat. Johnny Ekwall konnte nicht genau sagen, was da vorgefallen war, aber Peter hatte mehrere Male erwähnt, dass er das Gefühl hatte, beschattet
zu werden. In seinem Büro habe es auch anonyme Anrufe gegeben. Offenbar wurde gleich wieder aufgelegt, aber wenn ich das richtig verstanden habe, dann fand er das alles unbehaglich.«
    »Wann hat das angefangen?«, fragte Kihlgård.
    »Vor einigen Wochen.«
    »Und vorher ist er noch nie bedroht worden?«
    »Nicht, dass wir davon wüssten.«
    »Wenn die Anrufe und das Gefühl, beschattet zu werden, gleichzeitig eingesetzt haben, dann müsste doch etwas daran sein«, sagte Kihlgård. »Das verstärkt unsere Theorie, dass der Täter es genau auf ihn abgesehen hatte. Wir müssen überprüfen, ob sonst noch irgendwer diese Auskünfte bestätigen kann. Darum kann ich mich kümmern.«
    »Schön«, sagte Karin. »Das Seltsame ist, dass seine Frau nichts davon gewusst haben will, und sie scheinen doch eine gute Beziehung gehabt zu haben.«
    »Er wollte sie vielleicht nicht beunruhigen«, meinte Wittberg. »Vielleicht lief bei ihm irgendwas, aus dem er sie raushalten wollte.«
    »So kann das natürlich gewesen sein«, sagte Karin. »Wir sollten uns auf die Frau konzentrieren. Sie arbeitet teilweise in einem Kasino in Stockholm. In der Branche treiben sich ja interessante Typen herum.«
    »Willst du auf Rache hinaus?«, fragte Kihlgård.
    »Ja, und die Frau steht vielleicht als Nächste auf der Liste. Vielleicht können die Kollegen in Stockholm mit Vendelas Arbeitskollegen im Kasino sprechen.«
    »War Peter Bovide nicht wegen Körperverletzung vorbestraft?«, schaltete Wittberg sich ein. »Das ist zwar lange her, und es war ein einziges Mal, aber man weiß ja nie. Ich seh mir die Sache noch mal an.«

    Karin nickte nachdenklich und notierte etwas auf ihrem Block.
    »Wie lange war er schon auf dem Campingplatz – einige Tage, oder?«, fragte Wittberg jetzt. »Und ist jeden Morgen um ungefähr dieselbe Zeit ungefähr dieselbe Runde gelaufen?«
    »Ja«, sagte Karin. »Das hat seine Frau bestätigt, als ich vorhin mit ihr gesprochen habe.«
    »Der Täter hat sich womöglich erst ein Bild von seinen Gewohnheiten gemacht. Das bestätigt auch die Auskunft seines Kompagnons, dass er sich verfolgt fühlte. Der Mörder hat sich einen passenden Ort und Zeitpunkt ausgesucht, also ganz am Ende des Strandes um sechs Uhr morgens, als alles noch schlief.«
    »Mit anderen Worten hat er vermutlich das Wochenende auf dem Campingplatz verbracht, vielleicht hat er dort sogar gewohnt«, sagte Kihlgård.
    »Das müssen wir natürlich im Auge behalten«, sagte Karin. »Wenn wir uns die Umgebung genau ansehen, dann muss man ein ganzes Stück laufen, um den eigentlichen Strand zu erreichen.«
    Erik Sohlman war aufgestanden und zeigte auf die Karte.
    »Offenbar ist der Täter zu Fuß gegangen. Die Vernehmungen laufen noch, und wir gehen davon aus, dass irgendwer ihn bemerkt haben muss, auch wenn es früh war. Um diese Jahreszeit sind doch zu allen Tageszeiten Leute unterwegs.«
    Karin wandte sich an Sohlman.
    »Was wissen wir über die Waffe?«
    »Nur, dass es sich, den Verletzungen und den Hülsen nach, die wir gefunden haben, wahrscheinlich um
eine Pistole handelt. Wir werden ja sehen, was das SKL sagt.«
    »Heute Nachmittag stehen mehrere wichtige Vernehmungen an«, sagte Karin jetzt. »Thomas?«
    Wittberg erzählte von den Beobachtungen des Steuermanns auf der ersten Morgenfähre. Karin registrierte, dass Kihlgård derweil auf seinem Stuhl hin und her rutschte.
    »Interessant«, sagte er, als Wittberg mit seiner Darlegung fertig war. »Gehen wir jetzt mittagessen?«

    A usnahmsweise einmal reagierte die Stockholmer Redaktion rasch. Am

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