Somnambul Eliza (German Edition)
genoss die sinnliche Intimität, sich ganz auf Valeriu zu verlassen.
Wieder fand die warme, würzige Suppe ihren Weg an ihrem Kinn hinunter, über
ihren Hals bis hinab zum Schlüsselbein und es hatte den Anschein, dass Valeriu
es genau darauf anlegte. Dann folgte er mit seinen kühlen, weichen Lippen dem
Weg, den die Suppe über Elizas Körper genommen hatte und bedeckte ihn mit
Küssen.
Er öffnete die romantische Schleife
ihres nostalgischen Negligés und legte den Raum zwischen ihren Brüsten frei, wo
das appetitliche Rinnsal versiegt war. Auch diese Stelle küsste er und wie
zufällig berührten seine Hände ihre Brüste, die noch immer unter dem
durchscheinenden Seidenbatist verborgen waren. Eliza spürte, wie ihre Brüste
schwerer wurden und wie sich ihre Brustwarzen seinen Berührungen sehnsüchtig
entgegen reckten. Sie atmete schwer und sie wäre nur zu gern mit ihren Fingern
durch Valerius seidiges, aschblondes Haar gefahren, das zwischen ihren Brüsten kitzelte.
Stattdessen legte sie den Kopf auf den seinen und vergrub Mund und Nase in
Valerius duftendem Schopf.
„Ich liebe dich“, flüsterte sie in sein
Haar.
„Ich liebe dich auch, Eliza, und ich
begehre dich mehr als alles andere auf der Welt“, murmelte er, das Gesicht noch
immer an ihrem Brustbein verborgen.
Schließlich erhob er sich, nahm
Elizas Gesicht in beide Hände und küsste sie so leidenschaftlich, dass ihr fast
die Sinne schwanden. Dann grinste er und entblößte seine schönen weißen Zähne:
„Fühlst du dich immer noch wie ein kleines Kind?“
Eliza schüttelte mit dem Kopf und ihre
blonden Locken fielen ihr ins Gesicht. Valeriu drehte sie in seinen Fingern, um
sie dann hinter ihre Ohren zu legen. Wieder fiel ihr auf, wie wunderschön seine
schlanken, aristokratischen Hände waren. Sie schmiegte ihren Kopf in seine
Handfläche und küsste seien Finger, als diese die Konturen ihres Gesichts
erforschten.
„ 9 ½ Wochen am Krankenbett“,
sagte sie schwer atmend und errötete leicht.
Valeriu lachte sein wohlklingendes,
frisches Lachen: „Aber ich finde dich viel schöner als Kim Basinger – und du
verstehst auch mehr von Kunst als diese New Yorker Pseudo-Galeristin.“
Eliza schenkte ihm ein zauberhaftes
Lächeln: „Du gefällst mir auch viel besser als Mickey Rourke“, gestand sie.
Valeriu fütterte sie mit den letzten
Löffeln Suppe, dann band er sie los.
„Komm zu mir“, sagte sie mit
verführerischer Stimme.
Doch plötzlich war alle Sinnlichkeit aus
Valerius Blick gewichen und machte Besorgnis Platz: „Du hast ja schon wieder ganz
glasige Augen, Liebste.“
Wieder prüfte er mit der Hand ihre
Temperatur und stellte mit einem freudlosen Lächeln fest: „Ich fürchte, auf
deiner Stirn könnte man Spiegeleier braten.“
Trotzdem kam er Elizas Wunsch nach und
bettete ihren fiebrigen Kopf auf seinem Schoß. Er strich ihr die Haare aus dem
Gesicht, dann legte er ihr wieder die Hand auf die Stirn und sie sagte ihm, wie
sehr sie die erfrischende Kühle genoss.
„Erzähl mir von deiner Arbeit“, bat sie.
„Du hast mir immer noch nicht erzählt, womit genau du dein Geld verdienst.“
„Also gut.“ Er strich ihr eine blonde
Strähne aus der Stirn. „Ich habe mit der Vermietung und dem Verkauf einiger
meiner Privatimmobilien begonnen, die aus dem Familienbesitz stammten.
Mittlerweile bin ich stolzer Eigentümer einer kleinen, aber wenn ich das so
sagen darf, recht exquisiten Hotelgruppe. Und obwohl meine Häuser von äußerst
umsichtigen und fähigen Managern geführt werden, gibt es trotzdem immer eine
Reihe von Entscheidungen, die meiner Stimme bedürfen. Daher die vielen
Termine.“
Wie schon so oft betrachtete Eliza
Valerius vollkommenes Gesicht, das zärtlich auf sie herabblickte. Und wie so
oft rätselte sie über seine alterslose Erscheinung. Im Moment schätzte sie ihn
wieder auf kaum älter als dreißig, obwohl seine gewählte, teils etwas
antiquiert anmutende Ausdrucksweise und seine weltmännische Sicherheit damit
kaum in Einklang zu bringen waren.
„Das klingt nach einer beispiellosen
Karriere. Wie stellt man sowas an? Du kannst doch kaum zehn Jahre Zeit gehabt
haben, dir das alles zu erarbeiten.“
„Ich hatte um einiges mehr Zeit dazu,
als du vermutest“, erwiderte Valeriu.
„Willst du es wieder bei dieser
kryptischen Andeutung belassen?“ fragte Eliza etwas spitz.
„Nun, ich bin eben doch schon etwas
älter als du denkst, aber es freut mich zu hören, dass ich mich offenbar recht
gut
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