Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol I
machte Gaius klar, wie widersinnig sein Verhalten gegenüber Sejan war. Allein schon der Gedanke, mit diesem Monster Sex zu haben, müsste ihn doch abstoßen. Stattdessen bearbeitete er Sejans Schwanz.
Sejan belächelte diesen Umstand: »Du bist geil auf meinen Schwanz. Warum nicht früher so? Das hätte mir viel Ärger erspart.«
Sejan war besiegt, stand kurz vor seiner Hinrichtung, und er hatte dafür kein gewichtigeres Wort parat als Ärger?
»Fürchtest du dich gar nicht vor dem Tod, Sejan?«
»Nein. Ich würde es aber bedauern, dich nicht vorher in den Arsch gefickt zu haben, Gaius.«
In Sejans Stimme schwang die Lust, die Gaius' Hand ihm verschaffte. Das brachte Gaius fast komplett um den Verstand.
»Schwör mir etwas, Sejan.«
»Was?«
»Schwör mir bei deiner Ehre, dass du mir nicht in den Rücken fällst, wenn ich dich losmache.«
Weil Gaius hinter Sejan stand, konnte er nicht sehen, wie sich dessen Lippen zu einem Grinsen verzogen. »Ich schwöre es bei meiner Ehre.«
Gaius wusste instinktiv, dass es ein Fehler war, Sejan zu vertrauen. Dennoch holte er den Schlüssel für die Handschellen aus seiner Hosentasche. Wie verblendet war er, dass er diesen Teufel von der Leine lassen wollte?
»Mach mich los, und meine Hände werden mit dir Dinge tun, an die ein anständiger Mensch nicht mal zu denken wagt.«
Sejans Worte glichen dem Gesang der Sirenen. Und selbst wenn Gaius sich die Ohren zugehalten hätte, war da noch Sejans Körper.
Gaius befreite Sejan von den Handschellen. Es kam ihm vor, als habe er die Lunte einer Stange Dynamit entzündet, die nun gefährlich vor ihm zischte.
Was hatte er erwartet? Dass der Räuber Wort hielt?
Sejans Faust belehrte ihn sogleich eines Besseren. Ein Schlag ins Gesicht machte Gaius für einen Moment blind. Zeit genug für Sejan, sich den Revolver zu schnappen, den Gaius zu Beginn ihres Spiels auf dem Boden abgelegt hatte. Der Lauf der Waffe wies umgehend auf Gaius' Stirn.
»Dummheit kann manchmal sehr schmerzhaft sein, mein lieber Gaius.«
Und Sejans Lachen konnte wirklich hässlich sein.
»Als hätte ich auch nur einen Funken Ehre im Leib. Das hättest du wissen müssen. Dein Hirn ist dir wohl zwischen die Beine gerutscht.«
Sejan entsicherte die Waffe. »Wenn ich wollte, könnte ich dir jetzt ein Loch in den Schädel blasen.«
»Tu's doch.«
Gaius senkte seine Stirn gegen die Mündung des Revolvers. »Schieß mir meine Dummheit aus dem Kopf.«
Mit dem Lauf der Waffe schob Sejan dem Kommandanten die Stirn wieder aufrecht, so dass der Mann ihm in die Augen sehen musste. »Spiel hier nicht den Helden, Gaius. Du fürchtest dich genauso vor dem Tod wie all die anderen. Ich kenne diesen Blick. Und ich habe kein Problem damit, dich sofort zu töten, wenn du dich mir widersetzt.«
Nicht allein die ungerührte Miene seines Widersachers war für Gaius eine Bestätigung, dass der es ernst meinte. Er kannte ihn. Wenn Sejan zögerte, jemanden zu töten, dann nicht, weil er Bedenken hatte, sondern weil er sich mit seinem Opfer noch ein wenig amüsieren wollte.
Sejan wies auf die Handschellen, die auf dem Boden lagen. »Heb sie auf und gib sie mir.«
Gaius bückte sich nach den stählernen Fesseln, die seinen verhängnisvollen Fehler dokumentierten.
»Gut so.«
Sejan nahm die Handschellen entgegen. »Dreh dich um und streck die Hände auf den Rücken.«
Als sich das Metall um seine Handgelenke schloss, stieß Gaius einen leisen Fluch aus, der in Sejans spöttischem Gerede unterging. »Wenn sie dich jetzt sehen könnten, den großen Kommandanten der Spezialeinheit, ausgetrickst von seinen niederen Neigungen.«
Während Sejan sprach, fasste er mit seinen Armen um Gaius' Brust und knöpfte ihm das Hemd auf. Zwei der Knöpfe sprangen dabei ab, weil Sejan sich die Mühe sparte, es geschickt zu tun. »Schämst du dich nicht? Sie hatten dir vertraut. Du hättest meinen Schandtaten ein Ende setzen können, hier und jetzt. Aber du warst bloß geil auf meinen Schwanz. Wie bedauerlich, dass ich die Kameras ausgeschaltet habe.«
Gaius erlaubte sich nicht zu zucken, als Sejan ihm die Fingernägel in die Brustwarzen stieß.
»Amüsier dich ruhig, Sejan. Schreib es meinetwegen auf mein Grab. Es ist mir gleichgültig, was irgendjemand von mir denkt. Das hier war schon immer eine Sache zwischen dir und mir.«
»Wie egoistisch.« Sejan verstärkte den Druck seiner Fingernägel, bis er endlich einen Schmerzenslaut von Gaius hörte.
»Deine Selbstsucht hat dich auf beiden
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