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Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II

Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II

Titel: Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Varus
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sie Gaius überreicht: „Mach dich endlich nützlich.“
    Solange Gaius keine Beschäftigung hatte, war er nicht nur unausstehlich, sondern potentiell gefährlich.
    Gaius drehte die Trommel des Revolvers. „Ich kämpfe nicht für dich, sondern aus Überzeugung gegen Cato.“
    Noch wusste Gaius nichts von Quintus Sentius. Sejan erwähnte bloß einen Gegner, der vielleicht weit gefährlicher als Cato war.
    Gaius runzelte die Stirn: „Mit wem habt ihr euch angelegt? Ging das von Corvus aus? Der Kerl bringt nur Unglück.“
    Zumindest trampelte Corvus auf Sejans Nerven herum. Er bastelte im Keller irgendetwas. Zunächst dachte Sejan, Corvus wolle dort seine zerbrochene Kralle reparieren, aber die war längst wieder geschärft, und Corvus werkelte noch immer hinter verschlossener Kellertür. Dadurch flogen ständig die Sicherungen heraus.
    Aber nicht nur Corvus bot einen Grund für Beschwerden. Sejan musste Gaius auf die nächtliche Lärmbelästigung ansprechen: „Wenn du Darius verprügelst, leg ihm gefälligst einen Knebel an.“
    Und wo er schon dabei war, Gaius etwas Sinnvolles zu tun zu geben: „Bring ihm nicht nur bei, wie er dir den Schwanz zu lutschen hat. Wir brauchen keine Huren, sondern Kämpfer. Zeig ihm, wie man vernünftig mit einer Schusswaffe umgeht. Im Faustkampf kannst du ihn auch unterrichten. Nimm ihn dir als Schüler.“
    Gaius nickte: „Gut. Aber ich fürchte, es wird enden wie bei dir und Cato.“
    Sejan lächelte: „Das ist doch die beste Voraussetzung.“

V
     
    Darius warf Gaius einen bösen Blick zu und verschränkte die Arme vor der Brust: „Ich weigere mich!“
    War er der Meinung, er habe ein Mitspracherecht? Sejan belehrte ihn eines Besseren: „Wenn du meine Entscheidung anfechten willst, dann kämpfe gegen mich.“
    Das würde Darius nicht überleben. Aber sein Hass auf Gaius war größer als seine Angst vor Sejan. Also zog er demonstrativ sein Messer: „Lieber sterbe ich, als dass Gaius mein Lehrer wird.“
    Sejan gefiel das: „Genau deshalb habe ich ihn für dich ausgesucht.“
    Er missachtete die Klinge in Darius' Hand und flüsterte ihm ins Ohr: „Sieh es als Bestrafung. Ich hätte dich längst töten sollen.“
    Dann wendete er sich von Darius ab und sprach zu Gaius: „Bring deinem Schüler Benehmen bei. Für seine Fehler ziehe ich auch dich zur Rechenschaft.“
    Gaius nickte: „Ich werde ihn Gehorsam lehren.“
    Und damit Gaius seinem Schüler das auch ordentlich beibringen konnte, öffnete Sejan seinen Schrank. Die Sammlung von Peitschen, die er darin aufbewahrte, ließ Darius unwillkürlich einen Schritt zurückweichen.
    Sejan sprach zu Darius: „Such dir eine aus.“
    Während Darius noch überlegte, welches von den Folterinstrumenten wohl das kleinste Übel für ihn darstellte, zog Sejan eine Schublade auf und holte eine Pistole heraus. Er reichte sie Gaius: „Trainiere ihn damit. Ich will bald Fortschritte sehen.“
    Gaius war einer der besten Lehrer, den sich ein Mann wünschen konnte, wenn es darum ging, den Umgang mit der Schusswaffe zu lernen. Aber Darius bevorzugte den Messerkampf. Er hätte alles dafür getan, Sejans Perfektion in dieser tödlichen Kunst zu erreichen. Nachdem Silvius endlich weg war, hatte Darius gehofft, Sejan werde ihn an dessen Stelle zu seinem Schüler machen. Und nun das.
    Darius wählte eine Peitsche mit einem schmalen Lederriemen. Er konnte nicht einschätzen, wie schmerzhaft seine Wahl sein werde. Momentan quälte ihn vielmehr die Erniedrigung, das Instrument für seine eigene Bestrafung aussuchen zu müssen.
    Sejan befahl ihm, die Peitsche an Gaius weiterzureichen. Im Austausch gab ihm Gaius die Pistole in die Hand. Es war eine verhältnismäßig leichte Waffe, doch im Vergleich zu seinem Messer kam sie Darius schwer und unhandlich vor.
    Gaius hingegen konnte mittlerweile gut mit der Peitsche umgehen. Ein Blick auf Sejan weckte in ihm Leidenschaft. Er hätte den Riemen gern auf Sejans Körper tanzen lassen. Die Peitsche war jedoch für Darius bestimmt, und auf dessen Rücken würde sie bald anregende Muster zeichnen.
    Gaius steckte die Peitsche an seinen Gürtel und befahl Darius: „Komm mit.“
    Darius gehorchte, aber sein Blick war voller Abneigung.
    Als die Tür hinter den beiden Männern zufiel, konnte Sejan sich ein Grinsen nicht verkneifen.

VI
     
    Sejans Ärger über Corvus wuchs. Anstatt sich ein neues Quartier zu suchen, breitete der Mann sich immer weiter bei ihm aus. Wenn Sejan mit ihm sprechen wollte, war Corvus meist

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