Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II

Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II

Titel: Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Varus
Vom Netzwerk:
beschäftigt. Entweder schlief er seinen Rausch aus oder bastelte im Keller.
    Nun saß er mal wieder da und betrank sich.
    Sejan zog ihm das Glas weg: „Hör auf, dich zu betrinken. Wir könnten jederzeit angegriffen werden.“
    Dessen war sich Corvus durchaus bewusst, aber er zog es vor, sich zu berauschen. Er nahm sich sein Glas zurück. „Wenn uns jemand angreift, werden wir's schon merken.“
    Schließlich hatte Corvus die Alarmanlage repariert. Eines musste man ihm lassen: Er war ein guter Elektrotechniker. Allerdings hatte seine Experimentierfreude auch ihre Schattenseiten. Sejan beschwerte sich: „Andauernd fliegen die verdammten Sicherungen raus. Ein plötzlicher Stromausfall im falschen Augenblick könnte uns allen den Kopf kosten.“
    Also forderte er von Corvus: „Hör gefälligst auf, im Keller rumzuwerkeln. Was treibst du da überhaupt?“
    Corvus hielt die Tür des Kellers stets verschlossen, und er war auch nicht bereit, Sejan zu verraten, was er dort tat: „Das geht dich nichts an.“
    Corvus sprach von Privatsphäre, und Sejan schnaubte: „Das steht hier absolut nicht zur Debatte.“
    Natürlich war Sejan neugierig, was Corvus im Keller trieb, aber es ging hier vorrangig um ihre Sicherheit.
    Daher befahl er Corvus: „Keine Basteleien mehr im Keller! Und auch keine Saufgelage! Hast du mich verstanden?!“
    Corvus ließ sich nichts befehlen. Es machte ihn ärgerlich: „Pass auf, wie du mit mir redest, Sejan.“
    Die Selbstherrlichkeit in Corvus' Stimme erinnerte Sejan an Cato. Gerade deshalb wollte Sejan sich von ihm nicht unterkriegen lassen: „Das hier ist mein Quartier. Ich habe hier die oberste Befehlsgewalt. Wenn du damit ein Problem hast, Corvus, weißt du, wo die Tür ist.“
    Corvus stand auf – jedoch nicht, um sich der Tür zuzuwenden. Er spannte seine Schultern an, so dass seine Muskeln deutlich unter seinem Hemd hervortraten. Dann schloss er die rechte Hand um das leere Weinglas und zerdrückte es. Die Scherben ließ er auf den Tisch rieseln.
    Sejan erhob sich ebenfalls. Mit der flachen Hand schlug er auf die Scherben und fegte sie vom Tisch.
    Es war an der Zeit, dass sie ihre Positionen klar stellten.
    Corvus stülpte sich seine Metallkralle   über die Hand und bewegte sie auffordernd. „Komm her!“
    Sejan zog seine Messer. Er rechnete sich gute Chancen aus, auch wenn Corvus physisch stärker war. Sejan konnte besser auf Distanz kämpfen. Seine Beine waren lang und tödlich. Ein gezielter Tritt konnte Corvus den Arm brechen, und Corvus konnte nicht gut ausweichen, denn er hatte wieder irgendwelche Drogen eingenommen. Seine verzerrte Mimik wies deutlich darauf hin.
    Corvus hatte allerdings vorgesorgt. Als Sejan nach ihm trat, erwischte Corvus ihn mit der Kralle am Unterschenkel. Corvus hatte das Metall vergiftet. Sejans rechtes Bein wurde gelähmt. Er stürzte auf die Knie.
    „Corvus, du verdammte Drecksau!“
    Corvus lachte: „Was hattest du erwartet, Bruderherz?“
    Die Lähmung breitete sich in Sejans gesamter rechter Körperhälfte aus. Er sank zu Boden.
    Corvus klärte ihn über das Gift auf: „Es lähmt schnell, aber es geht auch schnell wieder vorüber.“
    In der Zwischenzeit nahm sich Corvus ein weiteres Glas aus dem Wandschrank und bereitete darin eine Giftmischung vor, die er mit Wein auffüllte. „Es wird dich ein wenig gefügiger machen, und es steigert die Lust.“
    Er kostete die Flüssigkeit: „Nicht übel. Trinkst du freiwillig?“
    Sejan weigerte sich. Also hielt Corvus ihm die Kralle an die Kehle und das Glas an den Mund. „Sei vernünftig. Wenn ich zusteche, wirst du sterben. Also trink!“
    Der vergiftete Wein schmeckte scharf und betäubte Sejans Zunge, eine kleine Nebenwirkung, die rasch wieder verschwand. Danach setzte die eigentliche Wirkung ein: schwere Benommenheit. Sejan merkte kaum noch, was mit ihm geschah. Er war bei Bewusstsein, aber er bewegte sich, als wandle er im Schlaf, als sei er Corvus' Marionette. Der Mann half ihm auf und führte ihn irgendwo hin. Sejans Verstand setzte erst wieder ein, als es zu spät war.

VII
     
    Corvus hatte im Keller ein Regal mit den Weinflaschen bestückt, die er bei Catullus hatte mitgehen lassen. Eine davon hielt er in der Hand. Er trank einen ausgiebigen Schluck und lächelte: „Eines muss man Catullus lassen. Er hatte einen exzellenten Geschmack.“
    Er musterte Sejans nackten Körper: „Nicht nur, was den Wein angeht.“
    Sejan konnte sich nicht bewegen. Er lag auf dem Bauch. Seine Arme und Beine

Weitere Kostenlose Bücher