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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
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keine Gnade kannten.
    Tarabas konzentrierte sich auf Uldin in Großaufnahme, da schlug eine riesige Flosse aus dem See und auf Uldin ein. Die Wellen begruben die Gedanken unter sich und aus Schreck ließ Tarabas Vincent los. Der verlor das Gleichgewicht. Tarabas bekam nur mehr ein Büschel Haare zu fassen, die er von Vincents Rücken riss. Er musste mit ansehen, wie sein Freund in die Tiefe stürzte. Vincent platschte in den See und schlug mit dem Kopf gegen das Treibholz. Tarabas sah erneut diese riesige Flosse und erstarrte wie vorhin bei Waldipert. Er umklammerte die Rückenhaare, deren Enden im Wind wogten und dachte daran, dass sein Freund der perfekte Schwimmer war. Doch Vincent regte sich nicht, keine Schwimmbewegungen, kein Gezappel, er ging einfach unter. Tarabas musste ihm zu Hilfe eilen. Aber er war kein guter Schwimmer, konnte sie beide höchstens ein paar Sekunden über Wasser halten, niemals aber Vincent an den gegenüberliegenden Strand ziehen. Zudem war da dieses … Monster! Unfähig, etwas zu tun, sah er auf den dunklen Fleck, der sich unter Wasser der Stelle näherte, an der sein Freund untergegangen war. Vincent war verloren, dessen war sich Tarabas sicher. Selbst wenn er den Sprung wagen und ihn an die Wasseroberfläche zerren könnte, dem Ungeheuer war er nicht gewachsen.
    Er starrte auf den See und wartete darauf, dass der sich jeden Moment blutrot färben würde, nachdem der dunkle Fleck Vincent erreicht hatte. Blubberbläschen tauchten auf und alles schrie in Tarabas. Er verfluchte seinen Meister, weil er ihn nur Blödsinn lehrte und er hasste seinen Vater umso mehr, weil er seine Feigheit geerbt hatte. Ansonsten würde er doch springen!
    Hätte er ihn doch nicht beeindrucken wollen. Bald würden alle Haarigen mit dem Finger auf ihn zeigen und sagen, dass man sich mit den Glatzköpflern nicht einlassen durfte. Das brächte nur Tod und Verderben. Die Glatzköpfler werden sagen, dass das bei dem Vater anzunehmen war.
    Tarabas trat einen Schritt zurück, dann noch einen und noch einen, bis der See nicht mehr zu sehen war. Ohne jede Kraft plumpste er auf den Hintern und ließ sich auf den Rücken fallen. Die Augen füllten sich mit Tränen, sodass er den Wolkenberg nur mehr verschwommen wahrnahm.
    Den Tod von Vincent hatte er zu verantworten, daran gab es keinen Zweifel. Er schloss die Augen und sah Vincent vor sich, wie er noch lebte und im Wasser mit dem Ungeheuer kämpfte. Das Maul des Ungeheuers war so groß, dass es Vincent mit einem Bissen verschlingen konnte. Eine schwimmende Hyrania? Tarabas fühlte, welchen Freund er mit ihm verlieren würde und als er sich erinnerte, dass Vincent ihn damals auch nicht losgelassen hatte, als die Hoppler hinter ihnen her waren, war es ihm urplötzlich egal, dass er kaum schwimmen konnte und er so ein Feigling wie sein Vater war. Plötzlich war es egal, was mit ihm geschah. Es zählte nur eines: mit allem, was er zu bieten hatte, Vincent zu helfen, oder mit ihm Seite an Seite ins Jenseits zu treten, so wie sie es sich geschworen hatten.
    Ruckartig kämpfte er sich auf die Beine und lief auf den Abgrund zu. Energische Schritte, die Hände ballte er zu Fäusten, dann der Sturz, kopfüber in die Tiefe. 
    Er tauchte fast bis zum Grund und entdeckte einen zugeschnürten Kartoffelsack, der von Algententakeln festgehalten wurde. Es blieb keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Tarabas blickte nach oben, sah in einigen Metern Entfernung das an der Oberfläche treibende Holz. Er blickte sich nach allen Seiten um. Hier musste Vincent sein. Und das Ungeheuer! Als ihm klar wurde, dass er eben nicht zu kämpfen in der Lage war, schnürte ein Gefühl seine Kehle zu. Warum hatte er auch springen müssen? Vincent war längst tot. Zerfleischt. Und nun würde ihn das Ungeheuer wittern, Jagd machen und ihn in Stücke reißen. Panisch schwamm er an die Oberfläche, immer mit dem Gefühl, jeden Augenblick würde ein Maul mit tausend spitzen Reißern seine Beine zerfetzen. Er tauchte auf und schöpfte nach Luft. Das Treibholz umklammerte er wie eine letzte Hoffnung. Er musste es in eine Waffe verwandeln. Einen Speer oder einen Pflock, den er dem Ungeheuer ins Auge stechen könnte. Aber wie? Fieberhaft überlegte er sich einen passenden Zauberspruch. Da fiel ihm auf, dass an der Felswand, knapp über dem Wasserspiegel, so etwas wie ein Höhleneingang war. Er hörte hinter sich ein Geräusch, hatte das Bild einer Haifischflosse vor Augen, die das Wasser teilte, und

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