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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
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zurück, angelte sich eine aus Blättern gedrehte Zigarette aus der Schublade und zündelte sie an. Ihm fehlte die Eisprinzessin. Die Elfe, kaum größer als die Hand eines Zwerges, wand sich, doch Goncko hatte sie gut mit einem toten Regenwurm an einer Glasröhre gefesselt. Die darin eingesperrten Glühwürmchen spendeten Licht. Sobald ihn der Hunger überkam, würde er die Elfe fressen. Oder würde er den Hungertod sterben, weil das Leben ohne Eisprinzessin so sinnlos schien, noch dazu als Zwerg?
    Eine Fliege schlich um die Elfenbeine. Goncko hatte dem Insekt die Flügel ausgerissen, weil er sich von ihr verhöhnt fühlte. Sie konnte fliegen und er eben nicht mehr.
    »Wie heißt du eigentlich?«, fragte er die Elfe und blies ihr den Rauch ins Gesicht.
    Sie hustete. Er zerdrückte die Zigarette auf der Fliege und sie gleich mit. Ein gelblicher Rauchfaden stieg empor und es stank nach verbranntem Eiweiß. 
    »Motzie!«, schrie sie und versuchte sich von der Regenwurmfessel zu winden.
    »Motzie heißt du?«
    »Nein, du Pödelmann. Ich heiße Nohiel. Motzie habe ich die Fliegel genannt.«
    »Aha.«
    »Du hast sie zerbraten!«
    »Tatsächlich?« Er musste grinsen, die Elfe war willkommene Ablenkung zu seiner liebesverkümmerten Gedankenwelt.
    »Dafür wirst du in der Hölle kohlen!«
    »Kohlen? Ja, ja. Mir zittern die Knie.« Goncko stand auf und streckte sich den Schlaf aus den Gliedern. Ihm fiel ein, dass der Traum teilweise schöne Gefühle ausgelöst hatte. »Du Elfi, bist du eigentlich so etwas wie ein Weibchen?«
    Er drehte sich zu ihr um. Sie streckte ihre kleine Zunge raus. Er lächelte sie an, und nachdem er die Scheu überwunden hatte, sagte er: »Du könntest meinem kleinen Zwerg hier mit deinem Mund etwas Gutes tun …«
    »Du winterliches Ekeldings!«
    »Jetzt komm schon.«
    »Bestimmt nicht! Und wenn doch: Wie soll das gehen, bei der Kleinigkeit meines Munds?«
    Ihr Mund war tatsächlich nur ein Mündchen, dachte er und rieb sich die Brust. Er hatte zwar einen Zwerg in der Hose, aber so klein war er nun auch wieder nicht, schließlich war sie mit ihrer Größe ohnehin nur eine laufende Zahnlückenfüllung. Da sie so winzig war, würde sie ihn als Mahlzeit auch nicht sättigen können. Zu was wäre sie ihm eigentlich nütze, fragte er sich, während sie weitergedacht hatte.
    »Obwohl – es könnte schon klappelen«, hörte er sie sagen, »und zwar dann, wenn dein Wuzziwuzz so klein ist wie dein Matschi-Hirn.«
    Er fühlte sich in seiner Männlichkeit gekränkt und fuhr auf. »Du aufgeblasene Mücke! Was beleidigst du mich? Dir ist wohl nicht klar, mit wem du es zu tun hast. Ich bin ein Drache. Einer von den Guten!«
    Die Elfe kicherte und die Glühwürmchen fingen an zu flackern.
    »Na gut, du hast es so gewollt.« Er stampfte zum Nachttisch und packte den Zigarettenstummel, mit dem er die Fliege zerbraten hatte.
    »Was hast du …« Er steckte den Filter in den Elfenmund, noch bevor sie aussprechen konnte. An der abgebrannten Seite hing der angekohlte Fliegendarm.
    »Hm! Hm! Hm!«, ächzte sie und drückte den Stummel wieder heraus. »Du Widerdings! Ziegenbock! Misthaufen! Igitt!«
    »Sei still!«
    »Du Vergaser!«
    Er steckte ihr den Stummel wieder in den Mund, diesmal ein bisschen weiter hinein.
    »Hm! Hm! Hm!«
    Goncko rollte die Augen, dass ihm davon ein bisschen schwindelig wurde. Ihm war der Appetit auf Elfen vergangen. Also schnappte er die Glasröhre mitsamt der Halterung und Nohiel und zog das Schweineleder vom Fenster weg. Er stellte seine Gefangene auf dem Fensterbrett ab. Im Schein des Glühwürmchenlichts erkannte Goncko den Untoten Waldipert, der an die gegenüberliegende Baracke pinkelte. »Vielleicht ist der ja nicht so zimperlich.«
    »Hm! Hm! Hm!«
    Goncko zog den Vorhang zu und legte sich wieder schlafen. Er hoffte, aus diesem Albtraum zu erwachen und sich auf dem Felsvorsprung wiederzufinden, mit der Eisprinzessin vor ihm im gefrorenen Wasserfall.
     
    ***
     
    Tarabas legte sich neben dem Weiher schlafen. Es war bereits taghell, als er die Augen aufschlug. Der Himmel war mit vielen kleinen Schäfchenwolken bevölkert, der Wind strich sanft und warm über seine Haut, ein Raberling surrte über ihn hinweg. Er hörte Frauenstimmen, dann Schritte. Im ersten Moment fühlte er sich orientierungslos und wusste nicht, wo er sich befand.
    Eine wunderschöne Rothaarige beugte sich über ihn, ihre Augen waren stechend grün. Vielleicht war das auch nur ein Traum, dachte er. Sie leerte einen

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