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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
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herber Geruch in die Nase. Er hörte ein Rascheln und schaute nach. Ein Haariger putzte den Hintern eines Maulwurfs mit einem Grasbüschel sauber. Daneben lag ein Häufchen Maulwurfkot. Dampfend.
    »Sehr toll macht ihr das.«
    »Oh«, meinte der Haarige. »Wer bist du denn?«
    »Ich bin Goncko, ein Drache.«
    »Wie ein Drache siehst du aber nicht aus.«
    »Man hat mich verflucht.«
    »Verstehe. Ich bin Vincent. Ein unverfluchter Haariger. Das hier«, er nickte zu seinem Maulwurf, »ist Sinibaldo.«
    »Maunz!«
    »Eine verfluchte Katze?«, fragte Goncko.
    »Nein. Der maunzte schon immer so.«
    »Euch ist nicht zufällig eine Elfe entlanggeflattert? Ein kleiner Mann könnte sie begleitet haben.«
    »Nohiel und Mondi? Hab sie länger nicht gesehen.«
    Goncko brummte und ging weiter seines Weges. Vincent begleitete ihn.
    Sie schlenderten unweit des Weihers mit Blick auf ein von Rosenwurzeln umschlungenes Haus, und als der Zwerg das halb verbrannte Feld erkannte, sein Verschulden als Drache, versetzte ihm die Erinnerung einen heftigen Stich. Wie angewurzelt blieb er stehen, als er sich bewusst machte, dass in der Rosenhütte die Hexe wohnte, die ihn verflucht hatte.
    »Was hast du? Was ist los mit dir?«
    »Maunz?«
    Doch er reagierte nicht auf den Haarigen und den Maulwurf, sondern schaute gebannt auf den Gletscher in der Ferne, auf den rußigen Fleck unterhalb der Eisspitze. Tränen traten in seine Augen.
    »Verdammte Hydrantenkacke!«
    Das war der Ausruf der Elfe. Hastig wischte Goncko sich die Nässe aus den Augenwinkeln, dann sah er sich nach ihr um. Sie flatterte heran, unter ihr der Mondmann, und setzte neben Vincent auf. »Ich bin in irgendeine Ludel getreten. Ihh!«
    Sinibaldo guckte schuldbewusst zu Vincent, der aber grinste. Auch Goncko musste schmunzeln. Sie brachte ihn tatsächlich auf andere Gedanken, überraschend schnell. Am liebsten hätte er die Elfe geherzt, so sehr freute er sich, sie zu sehen.
    Die Elfe wischte ihren Fuß im Gras sauber und bemerkte dann den Zwerg. »Na? Hast du wieder Durst?« Sie kicherte, wobei Mondi sein Haupt kratzte, wohl nicht wissend, was sie damit meinen könnte.
    »Nein. Danke. Aber sag mal.« Er tippte auf seine Stirn und meinte die ihre, die er mit dem Stein verletzt hatte. »Bist du irgendwo dagegengestoßen, als du auf die ‚Ludel’ getreten bist?«
    »Wird dir noch leidel tun«, grummelte sie.
    »Ist doch gut gegen deinen Fußpilz.«
    »Meine Schwammerl gehen dich nix an.«
    Derweil guckte sich Vincent um. »Ich werde dir das mit Kräutern behandeln, dann …«
    Die Elfe versteckte sich hinter dem Mondmann. »Das schlag dir mal aus deinem Gestoßenen-Schädel.«
    »Aber …«
    »Nachher fang ich mir irgendeine Krankheit ein.«
    Goncko stieß Vincent in die Seite. »Das musst du nicht persönlich nehmen. Die kann nicht anders.«
    »Pödelmann. Vorsichtelig!«
    Goncko hatte eine Idee, wie er sie weiter ärgern konnte. »Du, Vincent. Richtige Elfen können doch zaubern, oder?«
    Der Haarige rieb sich das Kinn. »Weiß nicht. Denke schon.«
    »Was willst du damit sagen?« Die Elfe warf dem Zwerg einen giftigen Blick zu, und als der Mondmann etwas sagen wollte, zischte sie ihm ein »Schscht!« ins Ohr und fixierte weiter den Zwerg. »Sag schon!«
    »Naja. Dass du eben halt nicht richtig bist, weil du es nicht kannst.«
    »Du mickeliger Vergaser! Ich kann sehr wohl zaubern.«
    »Ah ja? Was denn?« Goncko kicherte.
    »Ich …  ich kann Schatten in seelische Abgründe verwandeln.«
    »So?«, fragte Vincent und auch Sinibaldo maunzte neugierig. »Wie meinst du das?«
    »Sag schon«, drängte Goncko.
    »Naja, ich parepi… pera…  naja, behandle halt Böden.«
    »Spannend«, urteilte Goncko und gähnte.
    »Ich war noch nicht fertig.«
    »So?« Er stellte sich übertrieben gelangweilt hin und tippte ungeduldig mit dem Fuß.
    »Naja. Wenn ein Boden preparapiert wurde, und der Schatten eines Lebewesens auf die Stelle fällt, verwandelt sich der Boden eine Zeit lang in die Seelenabgründe des Schattenwerfers.«
    Goncko rieb sich die gerunzelte Stirn. »Soso, der Schatten spiegelt die eigenen Abgründe wieder, wenn er auf die verzauberte Erde fällt?«
    »Denkst du komisches Gedingsbumse, dass ich lüge?«
    »Willst du eine ehrliche Antwort oder eine, die dich nicht verletzt?«, fragte Goncko.
    »Dir hat der Cocktail geschadet? Hm?«
    »Tz!«
    »Zeig es uns doch einfach, dann glauben wir es«, forderte Vincent die Elfe auf.
    »Dann würde der«, sie blickte gehässig zum Zwerg,

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