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Titel: Sonderauftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Heidenreich; T. Trczinka
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ungeheuren Wassermassen kaum bewältigen. Die Regentropfen schlugen beim Aufprall Blasen.
    Langsam quälte sich der Feierabendverkehr voran. Kröger bereute schon, losgefahren zu sein, doch dann ließ der Regen nach. So plötzlich, wie das Gewitter gekommen war, so plötzlich hörte es auf. Man erkannte am sich entfernenden Grollen, dass es weitergezogen war. Die Passanten kamen wieder auf die Straße und als er vor seinem Haus hielt, strahlte die Sonne. Dankbar sah er zum Himmel: Der Abend war gerettet.
    Als er die Tür öffnete, flitzte der Kater, der vor dem Gewitter Schutz im Haus gesucht hatte, an ihm vorbei ins Freie. Seine Frau wollte gerade den Salat schleudern.
    »Schön, dass du da bist!« Zärtlich küsste sie ihn, um ihm dann die Salatschleuder in die Hand zu drücken.
    »Schatz, so haben wir nicht gewettet.« Sein Einwand kam halbherzig.
    »Ich muss noch die Stühle und den Tisch draußen abwischen. Dank des Gewitters! Dann müssen Zaziki und Salatdressing gemacht werden und ich muss mich auch noch etwas aufhübschen.« Sie schloss die Küchentür und ließ Kröger mit der Schleuder allein.
    Er schaffte es gerade noch, mit allem fertig zu werden, den Sprung unter die Dusche inbegriffen, bevor Vollert mit seiner Frau eintraf.
    Der Rasen war zwar noch etwas feucht, aber die Luft war angenehm klar und frisch. Man saß gemütlich draußen und sprach über den geplanten Hausbau. Vollert und Sigrun tat es offensichtlich gut, über ihre Pläne reden zu können. Ihre Tochter war in der Obhut der Großeltern, so konnte der Abend länger werden.
    Kurz nach 18 Uhr schaute Krögers Frau auf ihre Armbanduhr. »Pünktlich ist sie aber nicht!«
    Kröger bemerkte den leicht vorwurfsvollen Ton und entschuldigte Ewa: »Vielleicht findet sie nicht her oder es ist Stau. Nun gedulde dich noch einen Moment.« Zu Carsten gewandt sagte er: »Na, ein Bier für uns?«
    »Untersteh dich, Horst! Wenn wir vollzählig sind, dann kannst du Bier trinken. Du willst deinen Besuch doch nicht mit einer Bierfahne begrüßen, oder?«
    Der Ton seiner Frau kam ihm bekannt vor und er wusste: nur keine Widerrede. So nickte er folgsam und zwinkerte Vollert zu.
    Zehn Minuten später stand er auf, ging ins Haus und kam kurz darauf mit ernstem Gesicht zurück.
    »Ewa hat vor über zwei Stunden das Hotel verlassen.« Seine Stimme klang besorgt.
    »Vor zwei Stunden? Ihr Hotel ist doch nur 20 Minuten von hier, mit Auto nicht mal fünf.« Vollert schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht hat sie sich verfahren. Einen Augenblick warten wir noch. Nicht wahr, Horst?«
    »Verfahren ist gut. Ich habe ihr unsere Anschrift und Telefonnummer gegeben. Wenn sie sich verfahren hat, kann sie doch anrufen.«
    Kröger nickte seiner Frau zu, nicht ohne noch einmal einen Blick auf die Uhr zu werfen. Nach weiteren zehn Minuten stand er auf.
    »Ich hole uns jetzt ein Bier. Wollt ihr Wein?« Er schaute die Frauen an. Die nickten.
    »Schade.« Vollerts Stimme klang enttäuscht.
    Seine Frau tröstete ihn. »Sie muss ja einen großen Eindruck auf dich gemacht haben, diese Ewa! Ich glaube, ich muss dich fester an die Kandare nehmen, mein Großer.«
    Er beugte sich zu ihr hinüber und gab ihr ein Küsschen. »Keine Sorge, mein Schatz, ich bin dir treu. Frag Horst!«
    Kröger kam in diesem Moment die Treppe hinuntergestürzt. Er war kreidebleich und seine Stimme zitterte, als er verkündete: »Wir müssen los. Der Diensthabende hat eben angerufen.«
    »Ihr habt doch keine Bereitschaft oder irre ich mich?« Sigrun schaute erstaunt zu ihrem Mann.
    »Nein, haben wir nicht!« Vollert stand auf. »Wieso wir, Horst? Und was ist, falls Ewa doch noch kommt?«
    »Sie kommt nicht mehr, Carsten. Denn sie ist der Grund des Anrufes.«
    Langsam drehte er sich um und ging zu seinem Auto. Es war der Gang eines Menschen, der eine große Last trug.
    »Ich versteh kein Wort!«, rief ihm Vollert nach.
    Da drehte sich Kröger noch einmal um und sagte leise: »Sie ist tot!«

25
    Kröger fuhr zügig. Vollert hatte Mühe, von ihm die wenigen Fakten zu erfahren. In einer ehemaligen Kiesgrube hatte man einen brennenden Polonez MR87 gefunden, am Steuer eine Frau, und in deren Handtasche einen Zettel mit Krögers Anschrift und Telefonnummer. Der Diensthabende hatte eins und eins zusammengezählt und Kröger informiert.
    Als sie an der Kiesgrube ankamen, rollte die Feuerwehr gerade ihre Schläuche zusammen. Der Wehrführer erstattete ihnen Bericht: Eine junge Frau hatte die Feuerwehr alarmiert. Zehn Minuten

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