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Titel: Sonderauftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Heidenreich; T. Trczinka
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später war die Wehr vor Ort und hatte das Fahrzeug gelöscht.
    Kröger und Vollert sahen zum Auto hinüber. Die Fahrertür stand weit offen, die Scheiben waren durch die Hitze zersprungen und das Weiß des Wagens konnte man nur noch erahnen.
    Kröger atmete tief durch und fragte dann: »Wir wurden informiert, dass man die Fahrerin tot geborgen hat?«
    »Ja!« Der Einsatzleiter zeigte auf ein Bündel, das etwas abseits lag.
    Langsam gingen sie hinüber und Kröger hob vorsichtig die Decke an. Es war Ewa. Schwarz vom Ruß, die Haare vom Feuer versengt, aber unverkennbar Ewa Bednarek. An ihrer Hand der Schlangenring. Vollert wandte sich ab.
    »Haben Sie die Frau geborgen?« Kröger hatte sein Notizbuch gezückt.
    »Nein! Das war der junge Mann dort drüben.« Der Einsatzleiter zeigte in die Richtung links von Kröger. Dort stand eine kleine Blechhütte, halb verfallen und noch aus der Zeit, als hier Kies abgebaut wurde. Davor saß ein junger Mann, die Knie angezogen und die Arme darum verschränkt, neben ihm eine junge Frau. Sie hatte einen Arm um ihn gelegt.
    »Carsten, würdest du …« Kröger deutete zu den jungen Leuten hinüber. Vollert nickte und machte sich auf den Weg. Kröger wandte sich wieder dem Einsatzleiter zu.
    »Halten Sie technisches Versagen für möglich?«
    »Technisches Versagen? Nee, garantiert nicht!«
    »Warum verneinen Sie das so energisch?«
    »Erstens brennen Kraftfahrzeuge heute nicht mehr so schnell, und zweitens begann das Feuer auf dem Rücksitz.«
    »Auf dem …«
    »Kommen Sie mit!« Der Einsatzleiter stapfte voran. Am ausgebrannten Wrack angekommen, zeigte er auf den Teil des Fahrzeuges, in dem sich vor dem Ausbruch des Brandes die Rückbank befunden hatte.
    »Schauen Sie, der komplette Heckbereich ist stark vom Feuer beschädigt worden. Fahrer- und Beifahrerseite dagegen kaum. Der Motorraum ist unversehrt, was gegen einen technischen Defekt im Bereich des Motorraumes spricht. Und bei einem Vergaserbrand zum Beispiel hätten wir ein anderes Schadensbild.«
    »Sind Sie sich sicher?«
    »Zweifeln Sie an meiner Kompetenz? Ich bin seit 20 Jahren bei der Feuerwehr und eines können Sie mir glauben: Das hier ist nicht das erste Auto, das ich löschen durfte!« Der Mann machte einen Schritt auf Kröger zu.
    »Entschuldigung, ich wollte Sie nicht beleidigen!«
    »Das haben Sie aber. Sie stellen eine Frage, ich beantworte Ihnen diese und Sie zweifeln meine Antwort an.«
    »Okay, kommt nicht wieder vor. Wenn Sie das Fahrzeug so sehen, worauf tippen Sie?«
    »Interessiert Sie das wirklich?«
    »Ja, das interessiert mich wirklich.«
    »Nun, ich würde auf Brandstiftung tippen. Ein Brandbeschleuniger im Heckbereich und dann …«
    Er machte mit beiden Händen eine ausholende Bewegung, als wenn ein Ballon in seiner Hand immer größer werden würde.
    »Die Tür war offen?«
    Kröger zeigte auf die Fahrertür.
    »Als wir kamen, schon.«
    »Und Ewa?«
    »Wer?«
    »’tschuldigung!« Kröger rieb sich die Nase, als ob es ihn heftig juckte.
    »Ich meine die Tote.«
    »Die hatte der junge Mann schon geborgen und sie lag an der Stelle, wo sie jetzt noch liegt. Um Ihrer Frage zuvorzukommen: Sie war, als wir eintrafen, schon tot.«
    »Danke, wenn ich noch Fragen habe, dann …«
    »Okay.« Der Feuerwehrmann tippte mit zwei Fingern an seinen Helm und ging zu seinen Kameraden, die dabei waren, ihre Ausrüstung zu verstauen. Er schien froh zu sein, dieses Gespräch nicht weiter fortsetzen zu müssen.
    Kröger schaute sich aufmerksam um. Die Kiesgrube hatte die Form eines Hufeisens. In der Mitte stand der Polonez, etwas weiter dahinter, am Fuß des Steilhanges, lag die Tote, links befand sich die Blechhütte, wo Vollert die jungen Leute befragte. Es gab nur eine Zufahrt und das Gebiet war von außen nicht einsehbar, wenn man nicht ganz am Rand der Grube stand. Er blickte den Steilhang hinauf. Uferschwalben hatten dort ihre Löcher und flogen ein und aus.
    Kröger drehte sich um und wollte zu Vollert, als Arzt und Spurensicherung gleichzeitig vorfuhren. Der Arzt grüßte kurz und ging dann zu der Toten. Er nahm die Decke vom Körper, untersuchte die Leiche und kam kopfschüttelnd zurück.
    Die Kollegen der Spurensicherung beschwerten sich nach kurzem Rundumblick bei Kröger: »Hier ist doch alles zertrampelt! Und als ob das noch nicht gereicht hätte, da musste auch noch Löschwasser ran.«
    Sie wurden vom Arzt unterbrochen. »Mord. Eindeutig Mord.«
    »Wieso?« Kröger war ganz Ohr.
    »Petechiale Blutungen in

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