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Titel: Sonderauftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Heidenreich; T. Trczinka
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herabzublicken. Er wollte hier wieder raus und zwar schnell.
    »Ein bisschen was hab ich noch! Was auffällig ist, das sind die wenigen Brandverletzungen. Immerhin war sie in einem brennenden Fahrzeug.«
    »Aber nicht lange, denn ein junger Mann hat sie herausgezogen, bevor der ganze Wagen in Flammen stand.«
    »Gut, das erklärt einiges, aber sie war auch nass, und zwar bis auf die Haut. Ich vermute, das Gewitter war daran schuld. Darum griff das Feuer auch nicht sofort auf Haare und Kleidung über. Und, Horst, sie war bereits tot, als das Feuer ausbrach. Keinerlei Rußpartikel in Luftröhre, Bronchien oder Lunge.«
    »Also wurde der Brand nur gelegt, um den Mord zu vertuschen.«
    »Wahrscheinlich! Dafür spricht auch der Fund von Splitt in der Kopfhaut.«
    »Wie bitte?«
    Der Mediziner zeigte auf Ewas Hinterkopf. »Kleine Splitter von Gestein haben sich bei der Ermordung in die Kopfhaut gedrückt. Der Täter hat das Opfer mit aller Macht niedergedrückt.« Dr. Hüpenbecker deckte Ewa wieder zu. Kröger war ihm dankbar.
    »Kaffee?«
    »Lieber einen Stuhl.«
    »Geht’s dir nicht gut?« Dr. Hüpenbecker warf einen besorgten Blick auf Kröger.
    »Mir tun die Füße weh.«
    »Die Füße? Und ich dachte schon, du kippst mir aus den Latschen. Na, denn komm mal, kriegst ’nen Stuhl und einen Kaffee.«
    In Hüpenbeckers Büro ließ Kröger sich auf den erstbesten Stuhl fallen. Er streckte die Füße weit von sich und stöhnte laut.
    »Du gibst ja Töne von dir!« Der Rechtsmediziner schüttelte den Kopf.
    »Ich bin von der Dienststelle bis hierher gelaufen und jetzt bin ich pflasterlahm.«
    Kröger rieb sich die Waden.
    »Tja, hätt’ er mal lieber den Wagen genommen. Übrigens, du warst schon wieder nicht beim Training.« Der Arzt hielt ihm eine Tasse Kaffee hin.
    »Danke!« Kröger ließ die Zehen in den Schuhen wippen und nahm die angebotene Tasse.
    »Sag mal, Doktor, die kleinen Gesteinssplitter, die du erwähntest – Proben hast du doch genommen?«
    »Die hat schon euer Labor. Habe ich alles vor einer halben Stunde rübergeschickt, mitsamt ihrer Kleidung.«
    Minutenlang sprach keiner der beiden ein Wort. Kröger hing seinen Gedanken nach und Dr. Hüpenbecker genoss seinen Kaffee.
    »He, Horst!«
    Kröger schreckte hoch.
    »Träumst du?«
    »Quatsch! Ich hab nachgedacht. Über das Warum und darüber, wer so was getan haben könnte. Sie kannte hier kaum jemanden und Erwürgen lässt meist auf einen Beziehungstäter oder ein Sexualdelikt schließen.«
    »Das Letztere kannst du ausschließen. Keinerlei Anzeichen für einen sexuellen Missbrauch.«
    Kröger trank hastig seinen Kaffee aus. »Du, ich muss zurück ins Büro. Das Sektionsprotokoll kann ich gleich mitnehmen?«
    »Ja«, Dr. Hüpenbecker reichte ihm eine dünne Akte, »Protokoll, Fotos, alles drin.«
    Kröger stand auf und verabschiedete sich. Nach wenigen Metern spürte er wieder seine Füße. Ein Königreich für ein Taxi, war sein nächster Gedanke. Am Haupteingang standen drei dieser Fahrzeuge. Kröger atmete auf und stieg in das erste.

28
    Vollert saß allein im Büro, mit einem dicken Buch und der Akte von Schleyersdorf bewaffnet. Er hatte einen Zettel vor sich liegen, den er eifrig beschrieb. Als Kröger eintrat, sah er kurz auf, deutete an, dass er noch einen Moment benötigte, und wandte sich dann wieder dem Buch zu.
    Kröger sah in der Zwischenzeit das Sektionsprotokoll durch.
    »Du, Horst, ich glaube, ich bin mit dem Notizbuch ein Stück weitergekommen.«
    »Ach?«
    »Ja! Denn wie gesagt, ich glaube immer noch, dass der Fall von Schleyersdorf und der Tod von Ewa im Zusammenhang stehen.«
    »So!«
    »Ja, so!« Seine Stimme klang gereizt. »Mich machte stutzig, dass wir im Hotel keine Aufzeichnungen gefunden haben. Und auch in Ewas Auto, beziehungsweise in dem, was davon noch übrig ist, hat keiner irgendwelche Papiere sichergestellt. In ihrer Handtasche war auch nur das Übliche. Darum habe ich mir noch einmal das Notizbuch von diesem von Schleyersdorf vorgenommen. Der Tizian hat mich drauf gebracht … Der ist übrigens echt, da kam vorhin ein Fax. Also, weiter …«
    »Moment mal, Carsten! Ganz langsam.« Kröger legte das Sektionsprotokoll beiseite und stand auf. »Was ist mit dem Tizian?«
    »Der hat mich darauf gebracht!«
    »Ich mein das andere. Du sagtest, er ist echt?«
    »Ja, klar! Hier ist das Fax.« Vollert reichte ihm ein Blatt.
    Kröger überflog das Papier und las dann eine Passage noch einmal langsam. Da stand es tatsächlich:

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