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Titel: Sonderauftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Heidenreich; T. Trczinka
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Splitt?«
    »Hier! Auf dem Stadtbauhof.« Schneiders Finger tippte auf einen Punkt der Karte.
    »Okay, setz dort auch eine Nadel!«
    »Wir haben vier Punkte, an denen sich der Splitt befindet, aber nur einen, der in das Bild passt. Wir sollten uns dort umsehen. Was für Orte sind das überhaupt?« Kröger sah zu Schneider.
    Der stutzte. »Keine Ahnung, ist das wichtig?«
    »In einem Mordfall kann alles wichtig sein. Bring das bitte in Erfahrung. Weiter: Kommen Unbefugte auf den Betriebshof, also an die Stelle, an der dieser Splitt gelagert wird?«
    Wieder musste Schneider zugeben, das nicht zu wissen. Auf Krögers Stirn machte sich eine Sorgenfalte breit. Er musste wegen Schneiders Unfähigkeit unbedingt mit Kriminalrat Södermann sprechen.
    »Und du? Was hast du, Carsten?«
    Der stellte seine Tasse ab. »Eines vorweg: Es war eine eigenartige Befragung, bzw. Befragungen. Die junge Frau hat, nun, ich würde es so formulieren, nicht den Segen der Familie. Deswegen auch der abendliche Spaziergang Richtung Kiesgrube. Ihr ist auf dem Weg zu Reimer niemand begegnet, auch nicht auf dem Rückweg. Gesehen hat sie außer Reimer niemanden. Und dieser Reimer, so ihre Aussage, habe sich komisch verhalten. Als sie auf seinen Hof kam, war er auf der Wiese beim Heu.«
    »Das hat er auch ausgesagt.«
    »Genau, aber er hat keine Anstalten gemacht, ihr zu zeigen, wo das Telefon steht, oder mit ihr zurückzulaufen, um zu helfen.«
    »Er hatte mit dem Heu zu tun.«
    »Ja, aber er erkundigte sich nicht mal nach Einzelheiten. Ist doch komisch, oder?«
    Kröger stimmte zu.
    »Der junge Mann studiert Elektrotechnik an der Fachhochschule, die, wie bekannt, keine 20 Minuten von der Kiesgrube entfernt ist und etwa 35 Minuten von dem Dorf, in dem seine Angebetete wohnt. Laut seiner Aussage hatte er keine Hilfe, bis die Feuerwehr eintraf. Obwohl er, als ich ihn fragte, ob er jemanden oder etwas bemerkt habe, meinte, er habe so ein Gefühl gehabt, als wenn ihn jemand beobachtet hätte.«
    »Hat er jemanden gesehen?«
    »Nein! Er sprach nur von einem Gefühl, gesehen hat er niemanden! Und bei dir?«
    Kröger winkte ab. »Nichts! Die Feuerwehrleute erinnern sich an nichts Außergewöhnliches. Laut Fahrer des Löschfahrzeuges kamen ihnen kein Fußgänger, kein Fahrradfahrer und auch kein Kraftfahrzeug entgegen. Die Landstraße soll verlassen gewesen sein.«
    »Wunderbar! Dann haben wir alle drei nichts erreicht! Das Einzige, was wir haben, ist das ominöse Gefühl eines der Befragten, beobachtet zu werden.«
    »Na ja, so würde ich es nicht ausdrücken. Wir haben immerhin vier Orte zur Auswahl, und ich betone, nur vier, wo der Mord stattgefunden haben kann. Die schauen wir uns morgen an, und du«, Kröger wies auf Schneider, »du bringst in Erfahrung, ob man so ohne Weiteres auf den Betriebshof kommt und wann der Splitt auf die drei Flächen verteilt wurde. Ob er zwischengelagert wurde und wann die Arbeiten abgeschlossen wurden. Alles klar?«
    Schneider nickte mürrisch.
    »Dann ist jetzt Feierabend!«

31
    Kröger und Vollert standen auf einer kleinen Fläche, unter ihren Füßen Splitt. Vollert steckte die Schuhspitze in den Haufen kleiner Steine und schob sie hin und her.
    »Wenn du mich fragst, würde ich sagen, hier könnte es passiert sein!«
    Kröger sah sich um. Das Grundstück lag abgelegen. Das nächste Haus war gute 200 Meter entfernt. Eine Seite des Areals wurde von einer Hecke begrenzt, an einer weiteren standen Linden. Gegenüber war ein kleiner Park, in dem zu dieser Stunde ein paar Jogger und einige Mütter mit Kinderwagen unterwegs waren.
    »Ja, von allen drei Plätzen kommt dieser am ehesten in Betracht.« Kröger drehte sich einmal um die eigene Achse.
    Einer der Orte fiel schon aufgrund seiner Lage aus ihren Überlegungen. Er war vor einem Supermarkt und der Splitt war zur Ausbesserung eines Trampelpfades genutzt worden. Diese Stelle war viel zu belebt, von allen Seiten einsehbar und mitten in einem Wohngebiet. Der zweite Ort, den sie am Morgen besichtigt hatten, war vor einem Kindergarten und auch dort herrschte emsiges Kommen und Gehen. Keine 20 Meter entfernt war eine Bushaltestelle. Laut Fahrplan fuhr alle 15 Minuten ein Bus und man konnte davon ausgehen, dass dort auch am späten Nachmittag reger Betrieb herrschte. Nur dieser dritte Platz lag abgelegen genug, um dort ungesehen und ungehört einen Mord begehen zu können.
    »Wir warten ab, was Schneider feststellt bezüglich des Betriebshofes. Ansonsten schicken wir noch mal

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