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Titel: Sonderauftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Heidenreich; T. Trczinka
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protokollieren oder können wir aufzeichnen?«
    »Aufzeichnen ist okay.«
    »Wunderbar, Herr Saunuss!« Er schaltete das Diktiergerät ein und ließ Saunuss noch einmal die Genehmigung zur Aufzeichnung wiederholen. Dann kamen die Angaben zur Person, die Saunuss plötzlich ganz bereitwillig machte.
    Als Vollert ihn nach dem vergangenen Donnerstag fragte, druckste dieser herum.
    »Na, Herr Saunuss, wenn Sie nicht genau wissen, was Sie wann und wo gemacht haben, dann helfen wir Ihnen gerne weiter. Am besten, Sie fangen mit dem Aufstehen an.«
    Saunuss verdrehte die Augen, begann dann aber mit stockender Stimme, seinen Tagesablauf zu schildern. Die Szene vor dem Hotel ließ er aus. Nach seinen Worten hatte sich an diesem Tag nichts Besonderes ereignet.
    Vollert sah ihn zweifelnd an. »Kennen Sie diese Frau?« Er zeigte ihm das vergrößerte Passfoto von Ewa.
    »Nee, die Puppe kenn ich nicht. Hab ich nie gesehen.«
    »Mmh, und das Hotel ›Ostsee‹, das kennen Sie aber?«
    »Klar, ist ja gleich da hinten.« Er zeigte in die Richtung, in der er das Hotel vermutete.
    »Schön, jetzt verraten Sie mir, warum man Sie und Ihre zwei Kumpane am Donnerstag gegen 16 Uhr vor dem Hotel gesehen hat?«
    Saunuss starrte ihn an und zuckte mit den Schultern. »Da hab ich echt keine Ahnung! Die Leute müssen sich irren.«
    »Das wäre eine Möglichkeit. Da gebe ich Ihnen recht. Die andere Variante ist: Sie lügen.«
    »Ich? Niemals!«
    »Dann erklären Sie uns mal, wie jemand, der Sie vorher noch niemals gesehen hat, Sie so schön hat beschreiben können. Sogar Ihre Tätowierung am Unterarm!«
    Saunuss fasste sich unwillkürlich an den rechten Arm.
    »Damit wir uns richtig verstehen, Herr Saunuss, wir sind von der Mordkommission und nicht von der Sondergruppe ›Rechte Gewalt‹!«
    Aus Saunuss’ blassem Gesicht wich das letzte bisschen Blut.
    »Mord? Wieso Mord?«, stammelte er. »Wer wurde ermordet?«
    Vollert zeigte auf Ewas Foto. »Diese Frau hier!«
    »Die? Also, wie wir mit der fertig waren, da war die quietschlebendig!«
    »Sie kennen die Person also doch?«
    »Ja, wir haben das Auto von der am Mittwoch vor dem Hotel stehen sehen. Bulldogge, was mein Kamerad ist, der hat gesagt, dat wär ’ne Russenkarre! Sähe er gleich am Nummernschild. Und wir wollten die in ihre Heimat zurückschicken. Deshalb haben wir die Alte am Donnerstag abgepasst. Aber wie die Olga mit ihrem Wolga da angefahren gekommen ist und wir so schön begonnen haben, unsere Standpunkte darzulegen, da kommt so ein anderer Typ. Riesengroß sah der aus, wie dat Michelinmännchen. Na, jedenfalls mischt der sich ein und seine Olle steigt auch aus. Mann, die hatte Arme wie ich Beine, und da sind wir weg. Und die Olga war da noch am Leben.« Saunuss nickte heftig.
    »Dieser ›Bulldogge‹, hat der auch einen bürgerlichen Namen?«
    »Einen was?«
    »Wie heißt der richtig?«
    »Ich verpfeif doch keinen Kameraden, ich doch nicht!«
    Vollert winkte ab. »Natürlich nicht! Sie gehen in den Knast und Ihre Kumpels feixen sich eins.«
    »Ich sag nichts!« Saunuss verschränkte die Arme und schlug die Beine übereinander.
    »Das ist auch nicht nötig. Was Sie uns nicht erzählen, das wird uns Sven berichten.«
    »Was? Sven habt ihr auch?«
    »Was meinen Sie, wo mein Kollege steckt? Sie sind doch nicht unsere einzige Option. Und wenn Sven redet, tja, mein Lieber, dann sieht es für Sie schlecht aus. Sie wissen ja …«
    Saunuss kaute an seiner Unterlippe.
    »Och, Scheiße! Immer bin ich der Angeschissene.«
    Er beugte sich zu Vollert. »Ich will, dass die nicht erfahren, dass ich das gesagt habe, okay?«
    »Okay!« Vollert lächelte vertrauenerweckend.
    »Bulldogge heißt eigentlich Adrian Buller.« Er sprach sehr leise.
    »Und wohnt wo?«
    Saunuss nannte auch die Adresse.
    »Und der andere, der Sven?« Saunuss’ misstrauischen Blick bemerkend, fügte Vollert hinzu: »Das ist für’s Protokoll, damit wir sehen, wie ehrlich Sie wirklich sind.«
    Auch diese Angaben machte Saunuss.
    Vollert fragte, ob er Ewa noch einmal getroffen habe, und Saunuss verneinte entschieden. Er blieb felsenfest bei der Aussage, Ewa am Donnerstag das erste und letzte Mal gesehen zu haben.
    Als Kröger das Büro nach über einer Stunde wieder betrat, saß Saunuss wie ein Häufchen Elend vor Vollert und beteuerte immer aufs Neue: »Wir haben die Frau nicht umgebracht! Wir haben die am Donnerstag doch nur ein bisschen geärgert. Da lebte die aber noch. Glauben Sie mir doch!«
    Kröger setzte sich leise

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