Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
schal­te­te er ab.
    Bridge­man war ge­fähr­li­cher als ei­ne Sand­vi­per, die sich nachts in den Schu­hen ei­nes un­vor­sich­ti­gen Rei­sen­den zu­sam­men­rin­gelt. Vor al­lem war er un­durch­sich­ti­ger.
    Als Han­ni­bal und ich nach der ge­lun­ge­nen Flucht von Hen­der­won-Is­land im An­den-Stütz­punkt an­ka­men, hat­ten wir Bridge­mans Be­wußt­seins­in­halt kurz­fris­tig er­fas­sen und durch­fors­ten kön­nen.
    Wir hat­ten ihn sehr schnell iden­ti­fi­ziert und die ent­spre­chen­de Nach­richt über Ki­ny Ed­wards an den GWA-Chef wei­ter­ge­ge­ben.
    Dann aber, nur einen Tag spä­ter, hat­te Bridge­man einen Block auf­ge­baut, der ei­ne Be­wußt­seinss­pio­na­ge nicht mehr zuließ. So hat­ten wir nicht mehr er­grün­den kön­nen, auf wel­che Wei­se er sei­nen hyp­no­sug­ge­s­ti­ven Zwang auf die ver­seuch­te Mensch­heit aus­üben woll­te.
    Wir hat­ten den da­zu un­er­läß­lich not­wen­di­gen Sen­der ver­nich­tet, ge­wiß! Es war uns auch ge­lun­gen, je­den Ver­dacht von uns ab­zu­wäl­zen, zu­mal wir durch die prä­pa­rier­ten Rücken­num­mern un­se­rer Ge­fan­ge­nen­klei­dung ge­wis­ser­ma­ßen den Tod in Bridge­mans Stütz­punkt ge­bracht hat­ten.
    In die­ser Hin­sicht war uns sei­ne über­ra­gen­de In­tel­li­genz ent­ge­gen­ge­kom­men. Er hat­te sich ge­sagt, daß zwei To­des­kan­di­da­ten, die über­dies ge­gen ih­ren Wil­len und völ­lig un­ver­hofft be­freit wor­den wa­ren, nicht für die ein­pei­lungs­ge­fähr­de­ten Rücken­num­mern ver­ant­wort­lich ge­macht wer­den könn­ten.
    Das war un­ser Glück ge­we­sen. Wir hat­ten über­haupt sehr viel Glück im Un­glück ge­habt, denn wenn sich Bos­ter Ha­ve­link nicht der­art ver­däch­tig be­nom­men hät­te, wä­re die ent­schei­den­de Fra­ge of­fen­ge­blie­ben.
    So aber war Bridge­man da­von über­zeugt, ei­nem Spit­zel auf­ge­ses­sen zu sein.
    »Nach oben kom­men, lau­tet der Be­fehl«, er­reich­te mich Han­ni­bals An­ruf. »Mensch, zer­mar­te­re dir nicht das Ge­hirn! Ein Feh­ler – und wir sind er­le­digt. Ich wer­de mich so­fort wie­der ge­sund mel­den. Bridge­man kommt sonst noch auf die Idee, mich we­gen mei­ner an­geb­li­chen Atem­de­pres­sio­nen un­ter­su­chen zu las­sen.«
    »Un­sinn. Es be­fin­det sich kein Arzt an Bord.«
    »Aber dort, wo wir lan­den, dürf­te es mehr als einen ge­ben. Wenn mein künst­li­cher Bu­ckel mit den GWA-Waf­fen ent­deckt wird, er­le­ben wir ei­ne Him­mel­fahrt ers­ten Ran­ges.«
    »Die aber mit, ver­laß dich dar­auf. Dei­ne Bom­ben sind scharf. Die Te­le­pa­thie­zün­der lau­fen. Wir wer­den se­hen. Ru­he jetzt. Wenn ich be­ob­ach­tet wer­de, fällt mei­ne Kon­zen­tra­ti­ons­star­re auf.«
    »Hier gibt es kei­ne ver­steck­ten Be­ob­ach­tungs­ge­rä­te. Das kann­ten die Mar­sia­ner nicht. Sie hat­ten so et­was nicht nö­tig.«
    »Mar­sia­ner, ja. Hier aber ha­ben wir es mit Men­schen zu tun.«
    »Die ga­ran­tiert we­der Zeit noch Ge­le­gen­heit hat­ten, einen klei­nen Mar­s­kreu­zer nach ir­di­schem Mus­ter mit Spio­na­ge­ge­rä­ten zu spi­cken. Okay, Großer, wir se­hen uns in der Zen­tra­le. Paß auf, daß du Bridge­man nicht zu ge­naue In­for­ma­tio­nen gibst.«
    Ich wink­te un­will­kür­lich ab und schritt zum An­ti­gravschacht hin­über. Das Ener­gie­prall­pols­ter wich zur Sei­te. Ich stieß mich ab und schweb­te nach oben.
    Wenn die­ser Ein­satz wunsch­ge­mäß ver­lief, hat­ten wir wirk­lich Glück! Bridge­man jetzt schon an­zu­grei­fen, ihn mit­samt sei­ner klei­nen Be­sat­zung zu er­le­di­gen oder zu ver­haf­ten, wä­re ei­ne Klei­nig­keit ge­we­sen.
    Wo aber stand der zwei­te Pa­nik­sen­der? Wie ver­hielt es sich mit dem ge­heim­nis­vol­len Sohn? Konn­te ich es wa­gen, den ge­nia­len Ver­bre­cher zu die­sem Zeit­punkt be­reits un­schäd­lich zu ma­chen?
    Nein, auf kei­nen Fall! Er be­fand sich in der Si­tua­ti­on ei­nes Men­schen­räu­bers, den man erst fas­sen darf, wenn man sein Op­fer ge­fun­den hat. Uns wa­ren die Hän­de ge­bun­den.
     

 
2.
     
    Ich schau­te auf die Da­tum­suhr, de­ren ein­ge­bau­te Not­wehr­waf­fe bis­her nicht ent­deckt wor­den war. Un­ser Glück! Nie­mand

Weitere Kostenlose Bücher