Sonderplanung Mini-Mond
unangreifbaren Viren vernichteten, hatten nicht angesprochen.
Es handelte sich zweifellos um eine Spezialkultur, mit der sich die Marsianer wohl sehr lange und zielstrebig beschäftigt hatten.
Sie waren dazu gezwungen gewesen! Sie hatten willfährige Hilfskräfte benötigt, jedoch keinen Wert darauf gelegt, diesen Männern und Frauen von den verschiedenen Planeten des Weltalls einen eigenen, bewußten Willen zu lassen.
Der mußte unter allen Umständen ausgeschaltet werden. Auf diese Art waren auch die atlantischen Frühmenschen, die intelligentesten Vertreter der damals schon existierenden Menschengattung, zu Raumfahrern in marsianischen Diensten geworden.
Sie hatten im Rahmen der für sie vorgesehenen Aufgabenbereiche schnell und schadlos gelernt. Die Marsianer hatten auf dem Erdteil Atlantis hypnosuggestiv reagierende Lehrmaschinen aufgestellt, die Professor Bulmers bedauerlicherweise vor der GWA-Forschung gefunden und für seine Zwecke ausgenutzt hatte.
Bridgeman war Bulmers erster Schüler gewesen und hatte als einziger Mann logisch erfaßt, warum die Lehrgeräte von den Marsianern zur Erde gebracht worden waren.
Die Marsianer waren Freunde der jungen Menschheit gewesen, aber im Verlauf ihres Raumkrieges hatten sie in erster Linie kampfstarke und intelligente Schiffsbesatzungen benötigt.
Sie hatten ungeheure Verluste in den eigenen Reihen erlitten. Schiffe aller Größenordnungen hatten sie mit ihrer gigantischen Industrie in jeder Menge bauen können – nicht aber Menschen oder menschenähnliche Lebewesen.
Bridgeman war daher auf die Idee gekommen, daß die lernbegierigen Atlanter zuerst mit den willensausschaltenden Bakterien behandelt wurden und erst danach ihre Quotientenaufstockung erhielten.
Wir hatten bisher an den umgekehrten Weg gedacht. Das war falsch! Alles, was Bridgeman in den vergangenen zwei Jahren getan hatte, war zielstrebig gewesen.
Er hatte ein Flugzeug abstürzen lassen, mit dem ein Suchtkranker verbrannt war. Dieser Unbekannte hatte Bridgemans Papiere und besonderen Merkmale besessen. Er war vor dem Absturz sogar gezwungen worden, sein Gebiß nach Bridgemans Zähnen naturgetreu nachformen zu lassen.
Wen konnte es also wundern, daß dieser fähige Wissenschaftler sang- und klanglos von der Bildfläche verschwinden konnte, nachdem seine Asche im Meer versenkt worden war!
Erst Hannibal und ich hatten herausgefunden, daß man die Asche eines falschen Mannes bestattet hatte. Für Reling hatte die Erkenntnis gewissermaßen einen Tiefschlag bedeutet, denn er kannte Bridgemans enorme wissenschaftliche Qualitäten nur zu gut.
Der Biochemiker hatte keinen einzigen Fehler begangen. Er war nach seiner Entlassung durch Professor Bulmers sogar so klug gewesen, der All Food World Corporation die kunststoffvernichtende, jedoch gesundheitsunschädliche Kultur durch einen Mittelsmann anbieten zu lassen.
Dieser Jurist, ein gewisser Frederic G. Camponelli, hatte seinen Auftraggeber nicht einmal gekannt, denn er war von einem der Bridgemanschen Robotmenschen aufgesucht und bezahlt worden.
All dies war großartig geplant und genial durchgeführt.
In einem Zeitalter, wo man selbst durch atomare Müllverbrennungsanlagen den Kunststoffabfällen nicht mehr Herr wurde, wo die Umweltverschmutzung durch unzerstörbare Kunststoffe aller Art immer erschreckendere Formen annahm, hatten die Finanzgewaltigen der AFC natürlich mit beiden Händen und ohne lange zu fragen nach einer biochemischen Substanz gegriffen, die in der
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