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Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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die Schul­ter. »Sa­gen Sie mal, Ar­chi, wie­so hal­ten Sie das über­haupt für er­wäh­nens­wert? Es ist doch wohl selbst­ver­ständ­lich, daß man sich er­kun­digt?«
    »Nicht an Bord der WON­DER­FUL POWER und nicht als Bridge­mans Mit­ar­bei­ter«, be­lehr­te er mich. »Sie sind noch nicht lan­ge bei uns. Au­ßer­dem ha­ben Sie den Ver­rä­ter Bos­ter Ha­ve­link so recht­zei­tig ent­larvt, daß wir al­le dem Un­heil ent­ge­hen konn­ten. Wenn Sie im An­den-Stütz­punkt nicht blitz­schnell über­legt und noch schnel­ler ge­han­delt hät­ten, wä­ren wir in die Luft ge­flo­gen. Bridge­man wird Ih­nen al­so ei­ni­ges nach­se­hen. Aber dann wird sehr schnell die Gren­ze er­reicht sein. Von da an ha­ben Sie auf­zu­pas­sen. Ha­ben Sie mich klar ver­stan­den, van Haet­lin?«
    Ich schau­te in sein an­ge­spann­tes Ge­sicht.
    »Ja, ein­deu­tig. Mir ist oh­ne­hin klar, daß mich Bridge­man nicht für nichts und wie­der nichts von Hen­der­won-Is­land be­frei­en ließ. Der Auf­wand war enorm. Sein ge­sam­tes Ein­satz­kom­man­do ist ge­fal­len. Nur zwei Bi­os und Ra­mon de Gi­u­e­ra ka­men heil da­von. Es war ein Höl­len­flug mit glü­hen­den Trag­flä­chen. Ich wun­de­re mich jetzt noch, daß uns die Ab­fang­jä­ger der GWA nicht er­wi­scht ha­ben.«
    »Schluß da­mit, wir ha­ben ge­nug ge­re­det«, un­ter­brach er mich. »Ver­ges­sen Sie nicht, daß Sie einen mar­sia­ni­schen An­tior­ter an Bord hat­ten. Den­ken Sie an mei­ne War­nung und – be­wah­ren Sie Still­schwei­gen über mei­ne Fra­ge­rei. Okay?«
    »Ich ver­spre­che es. Ver­schwin­den Sie jetzt, Ar­chi. Ich blei­be hier.«
    »Was wol­len Sie denn hier un­ten?« staun­te er. »Hier gibt es nur Ver­sor­gungs­räu­me und La­bors.«
    »Ge­hen Sie«, dräng­te ich. »Sie wer­den schon mer­ken, was ich vor­ha­be. Ich be­fol­ge näm­lich den ers­ten Teil Ih­rer gu­ten Ratschlä­ge.«
    Er pfiff schrill durch die Zäh­ne, schwang sich in die Lift­öff­nung und stieß sich ab.
    Als er ver­schwun­den war, über­leg­te ich einen Au­gen­blick. An­schlie­ßend schritt ich zum nächs­ten Bild­sprech­ge­rät der bordei­ge­nen Ver­bin­dung.
    »Vor­sicht!« er­reich­te mich Han­ni­bals An­ruf. Er be­fand sich in un­se­rer Ge­mein­schafts­ka­bi­ne. An­geb­lich litt er un­ter schwe­ren Atem­de­pres­sio­nen, ei­ne Fol­ge­er­schei­nung un­se­rer über­has­te­ten Flucht aus dem Fel­sen­la­by­rinth der Hoch-An­den.
    In der Mas­ke des ver­wach­se­nen Pro­fes­sors Ar­tu­ro Pe­ro­ni konn­te er sich sol­che Ex­tra­va­gan­zen er­lau­ben. Ein Ge­nie wie Bridge­man to­le­rier­te al­les, was klar, sach­lich rich­tig und lo­gisch fun­diert war.
    Wenn ich jetzt den mir be­kann­ten Not­ruf­kon­takt be­rührt hät­te, wä­re mein Spiel aus ge­we­sen. Das konn­ten nur Män­ner wis­sen, die sich in Mars­schif­fen sehr ge­nau aus­kann­ten und sie bis ins De­tail stu­diert hat­ten. Au­ßer­dem war die­ser Sym­bol­schal­ter so ein­ge­baut, daß man ihn erst nach dem Öff­nen ei­ner kaum er­kenn­ba­ren Klap­pe er­rei­chen konn­te.
    Es gab zwei ver­schie­den sym­bo­li­sier­te Tas­ten; den An­ruf­knopf und den Bil­drück­ga­be­schal­ter bei Frem­d­an­ru­fen.
    Wie­der hat­te ich so zu über­le­gen und zu han­deln, wie es der ech­te Ja­nus van Haet­lin mit sei­nem auf­ge­stock­ten In­tel­li­genz­quo­ti­en­ten von 51,03 Neu-Orb­ton frag­los ge­tan hät­te.
    Si­cher­lich wä­re er bei der Sym­bo­li­sie­rung, die ei­ne Art Haupt­steu­er­pult dar­stell­te, auf die Idee ge­kom­men, di­rekt mit der Zen­tra­le ver­bun­den zu wer­den. Die Bil­drück­ga­be­tas­te zu be­tä­ti­gen, wä­re ein Ar­muts­zeug­nis ge­we­sen, denn ihr Sym­bol zeig­te ei­ne zu­grei­fen­de Hand, die von sti­li­sier­ten Schall­wel­len um­flu­tet wur­de.
    Ich drück­te auf die An­ruftas­te. Aus dem fla­chen Schalt­kas­ten lös­te sich ein ro­ter Ener­gie­kreis. Er schweb­te nä­her und blieb dicht vor mei­nem Mund in der Luft ste­hen. So hat­ten die Mar­sia­ner ih­re »Mi­kro­pho­ne« kon­stru­iert.
    Es dau­er­te nur we­ni­ge Se­kun­den, bis auf der ova­len Bild­flä­che das Ge­sicht ei­nes Man­nes auf­tauch­te.
    Es han­del­te sich um den

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