Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Un­se­re Her­ren Aka­de­mi­ker tüf­teln und bas­teln seit über zwei Jah­ren an den An­la­gen her­um, aber bis­her ha­ben sie so gut wie nichts er­reicht. Das, was sie mit ih­ren un­ge­schick­ten Fin­gern ka­putt­ge­macht ha­ben, ist an­schlie­ßend von klei­nen Ro­bo­tern re­pa­riert wor­den. Die se­hen aus wie Rat­ten. Müß­ten Sie mal be­ob­ach­ten, Doc! Da lernt man das Stau­nen.«
    Ich glaub­te ihm vor­be­halt­los. An Bord der BA­PU­RA war es nicht an­ders ge­we­sen.
    Da sich der Chef der Gar­dis­ten su­chend um­blick­te, nutz­te ich die Ge­le­gen­heit, um schnell nach Han­ni­bals Ge­dan­ken zu tas­ten.
    Ei­ne Flut der Ver­zweif­lung und Pa­nik über­fiel mich. Er hat­te sein Ex­tra­hirn voll ge­öff­net, um mir Ge­le­gen­heit zu bie­ten, sei­ne der­zei­ti­ge Si­tua­ti­on zu er­fas­sen.
    Er hat­te Feh­ler ge­macht; kras­se, au­gen­fäl­li­ge Feh­ler, die so­gar ein Laie be­mer­ken muß­te. In sei­ner Auf­re­gung hat­te er über­se­hen, die von Dr. Das­heng an­ge­ord­ne­te Blut­trans­fu­si­on nach dem Aus­lau­fen der an­ge­häng­ten Kon­ser­ve so­fort zu er­neu­ern.
    Der Wäch­ter war na­he­zu aus­ge­blu­tet in der Kli­nik an­ge­kom­men, da es den un­ge­schul­ten Hel­fern nicht ge­lun­gen war, die hef­ti­ge Blu­tung sach­ge­recht ab­zu­bin­den.
    Han­ni­bal hat­te ver­zwei­felt nach der großen Bein­ar­te­rie ge­sucht, sie je­doch in dem zer­quetsch­ten Stumpf nicht ge­fun­den. Der Schwer­ver­letz­te war ge­stor­ben, ehe der Klei­ne auf die Idee ge­kom­men war, ei­ne zwei­te Trans­fu­si­on vor­zu­neh­men. Er hat­te völ­lig die Ner­ven und die Über­sicht ver­lo­ren.
    Dr. Das­heng hat­te ihm in die­ser kri­ti­schen Si­tua­ti­on nicht recht­zei­tig bei­ste­hen kön­nen, denn er war da­mit be­schäf­tigt ge­we­sen, ei­nem Bio das rech­te Bein zu am­pu­tie­ren, das an­schlie­ßend trans­plan­tiert wer­den soll­te.
    Han­ni­bal war ver­zwei­felt und rech­ne­te mit sei­nem bal­di­gen En­de. Der fä­hi­ge Chir­urg wür­de über die »Meis­ter­leis­tung« sei­nes be­rühm­ten Kol­le­gen Pe­ro­ni na­tür­lich nicht den Mund hal­ten. Zur Zeit ver­such­te Han­ni­bal, sich in ge­wohnt gro­ber Form her­aus­zu­re­den. Er wä­re zu spät ge­ru­fen wor­den, und so wei­ter.
    Ich zog mich schleu­nigst aus sei­nem Be­wußt­seins­in­halt zu­rück, oder mei­ne Kon­zen­tra­ti­ons­star­re wä­re auf­ge­fal­len.
    Als ich auf­blick­te, sah ich di­rekt in Nonyos nach­denk­li­ches Ge­sicht. Ich tas­te­te ihn blitz­schnell ab. Nein – es ging nicht um Han­ni­bal, son­dern um mich. Er starr­te auf die Waf­fe, die mir Alec ge­schenkt hat­te.
    »Eh, Doc, in dem Bau dür­fen ei­gent­lich nur wir vom Wach­per­so­nal Waf­fen tra­gen. Ich weiß nicht recht, was ich jetzt ma­chen soll. Un­ter Um­stän­den er­schießt mich der Boß, wenn ich Ih­nen die Ka­no­ne ab­neh­me, aber es kann auch ge­nau um­ge­kehrt kom­men. Hm, Doc, ich mag Sie gut lei­den. Ha­ben Sie ei­ne ver­nünf­ti­ge Lö­sung für den Fall?«
    »Ha­be ich, mein Freund«, sag­te ich ge­las­sen und lös­te die Ma­gnetschnal­le des Waf­fen­gür­tels. »Hier, be­wah­ren Sie die TA RUFF für mich auf. In Ih­ren Hän­den ist sie in Si­cher­heit. Okay, Jun­ge?«
    »Sie sind groß­ar­tig, Doc«, strahl­te er er­leich­tert. Dann flüs­ter te er mir zu:
    »Sa­gen Sie – wie ist das ei­gent­lich mit die­ser Quo­ti­en­ten­auf­sto­ckung? Könn­te man nicht auch ei­ne Chan­ce be­kom­men? Ich will aber nichts ge­sagt ha­ben, klar?«
    »Lo­gisch! Ich ha­be kein Wort ge­hört. War­ten Sie ab, bis Alec ver­sorgt ist. Dann se­hen wir wei­ter. Ich könn­te mir zum Bei­spiel vor­stel­len, daß wir einen neu­en Ober­be­fehls­ha­ber für die Ar­meen der Mensch­heit brau­chen. Die­ser Mann müß­te ei­gent­lich auf­ge­stockt wer­den. Warum … hm … warum soll­te der nicht zu­fäl­lig Nonyo Bat­run hei­ßen?«
    Er schloß die Au­gen und at­me­te tief durch.
    »Doc, ich bin Ihr Mann«, raun­te er. »Ver­las­sen Sie sich auf mich. Wenn es mal Schwie­rig­kei­ten ge­ben soll­te – ich bin da.«
    Er tat mir fast leid, aber ich muß­te die­ses schmut­zi­ge Psy­chos­piel spie­len, um mein Ziel zu

Weitere Kostenlose Bücher