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Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Canavan
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des Treffens hervorgerufen.
    Lilia kannte den Grund dafür bereits, aber niemand fragte sie, und sie hatte wichtigere Dinge, um die sie sich Gedanken machen musste. Wie zum Beispiel die Notwendigkeit, Cery, Gol und Anyi mit Essbarem, Lampenöl und Kerzen zu versorgen. Lilia war zu dem Schluss gekommen, dass Jonna, Soneas Dienerin, der Schlüssel dazu war. Sie musste einen Weg finden, die Frau dazu zu bewegen, mehr Vorräte in Soneas Räume zu bringen, ohne dass es verdächtig klang.
    Es war leicht genug, kleine Gegenstände in die Tunnel zu schmuggeln. Die lackierten Behältnisse, die Diener benutzten, um Mahlzeiten auszutragen, konnten mit Hilfe von Magie durch die Lücke in der Wand von Soneas Zimmer hinabgelassen werden. Größere Gegenstände wie ganze Möbelstücke passten jedoch nicht in den kleinen Zwischenraum. Vielleicht konnten sie andere Eingänge zu den Tunneln benutzen. Sie hatte gehört, dass es in der Universität einige davon gab.
    Selbst wenn sie einen anderen Weg hinein fand, waren die meisten Möbel in der Gilde alt und wertvoll, so dass man sie wahrscheinlich vermissen würde. Die Möbel der Diener waren vielleicht weniger kostbar, aber sie lebten und arbeiteten abseits der Bereiche, die von Magiern und Novizen aufgesucht wurden. Wenn Lilia zu den Dienstbotenquartieren hinüberwanderte oder sich auch nur in die Küche neben der Speisehalle stahl, würde sie auffallen wie – wie ihre Mutter sagen würde – »ein Prinz auf einem Bettlerball«.
    Ich muss abgelegte Stücke finden, die niemand benutzt. Sie werden wahrscheinlich defekt sein, aber ich nehme an, wir können versuchen, sie zu reparieren. Wir müssen sie vielleicht ohnehin auseinandernehmen und wieder zusammensetzen, um sie in die Tunnel zu bringen. Ich müsste an Holz und Nägel herankommen – und an Werkzeug. Hm, wenn ich das tue, könnten wir vielleicht Holz hineinschmuggeln und selber Möbel bauen.
    »Sieh mal, die schwarze Novizin.«
    Die Worte waren unüberhörbar. Lilia schaute auf und blickte in die Augen des Sprechers. Es war Bokkin, ein hochgewachsener Novize – ein Prolli, der gern Schwächere schikanierte. Keiner der Prollis unternahm etwas dagegen, weil er den Mumm hatte, sich Schnösis ebenso vorzuknöpfen wie seinesgleichen.
    Er war stehen geblieben und hatte sich an einen Tisch in der Nähe gelehnt, die gewohnte Gruppe von Anhängern im Gefolge. Lilia bezweifelte, dass sie ihn tatsächlich mochten. Wahrscheinlicher war, dass sie sich mit ihm verbündeten, um nicht zu seiner Zielscheibe zu werden.
    »Hast du in letzter Zeit irgendjemanden getötet?«, fragte er, die Lippen zu einem höhnischen Grinsen verzogen.
    Sie neigte den Kopf leicht zur Seite und tat so, als denke sie nach. »Nein, eigentlich nicht.«
    »Was wirst du mit dir anfangen, jetzt, da Schwarzmagierin Sonea fortgeht?« Er stieß sich vom Tisch ab. »Du wirst in ihren Räumen ganz allein sein. Hast du schon eine neue feste Freundin? Oder willst du ausnahmsweise mal sehen, wie es mit einem Mann ist?« Er stolzierte zu ihrem Tisch und stieß seine Lende vor ihr Gesicht. »Wie wär’s, wenn ich dir zeige, was du versäumt hast?«
    Sie wissen also, dass Sonea fortgeht. Lilia lehnte sich zurück und blickte zu ihm auf. Sie hatte darüber nachgedacht, dass irgendjemand versuchen könnte, die Situation auszunutzen, aber sie hatte nicht erwartet, dass jemand sie schon so bald auf die Probe stellen würde.
    »Du hast dich doch sonst noch nie für mich interessiert.« Sie erhob sich langsam, ohne auf Abstand zu gehen, so dass sie sich schließlich eine Handbreit voneinander entfernt Auge in Auge gegenüberstanden. »Muss die schwarze Magie sein, die deine Meinung geändert hat. Du fühlst dich zu ihr hingezogen, nicht wahr? Der Kitzel der Gefahr. Man hat mir gesagt, dass ich auf Leute wie dich ein Auge haben soll.«
    Er öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber sie griff ihm ins Gesicht und grub die Finger in das Fleisch seines Kinns. Gleichzeitig traf sie ihn mit einem scharfen Stich Magie und zwang ihn, rückwärts zu taumeln, bevor er die Magie heraufbeschwören konnte, sich ihrem Angriff zu widersetzen. Sie folgte ihm und presste ihn gegen die Kante des nächsten Tisches.
    »Weißt du, was bei dieser Versammlung geschehen wird? Schwarzmagierin Sonea nimmt Macht von jedem Magier der Gilde. Sie benutzt dafür schwarze Magie. Eines Tages – vermutlich eines baldigen Tages – werde ich das vielleicht mit dir machen. Du wirst keine Wahl haben. Befehl des

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