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Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Canavan
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Brot und einem Kelch brachte. Lorkin konnte nicht umhin zu spüren, wie sein Herz vor Hoffnung heftiger schlug, während der Beobachter die Dinge untersuchte und dann vortrat, um die Tür zu seiner Zelle zu öffnen.
    Der Sklave hielt den Blick gesenkt, als er eintrat, dann stellte er das Tablett auf den Boden und verließ den Raum rückwärts wieder.
    Der Beobachter hielt inne, um Lorkin nachdenklich zu betrachten, nachdem er die Zelle wieder verschlossen hatte. Lorkin wartete, bis der Mann zu seinem Platz zurückgekehrt war, bevor er sich dem Tablett näherte. Er hob es auf und trug es zum anderen Ende der Zelle.
    Die Schale enthielt eine kalte, undurchsichtige Suppe, der Kelch Wein. Besteck fand sich keins auf dem Tablett.
    Wenn irgendetwas davon vergiftet ist, werde ich es nicht wissen, bis ich es esse. Ich musste noch nie Gift heilen. Es wird mehr von Tyvaras Macht verschlingen als ein einfaches Unterdrücken von Hunger. Sollte ich es riskieren? Ist mein Hunger schlimm genug?
    Die Partikel in der Suppe setzten sich auf dem Boden ab und machten den größten Teil der Flüssigkeit durchsichtig. Aber die wachsenden Rückstände bildeten keine flache Schicht. Sie lagerten sich an etwas an, das auf dem Boden der Schale lag. Etwas Quadratisches und Dünnes. Ein Kribbeln überlief ihn.
    In dem Bewusstsein, dass der Beobachter jede seiner Bewegungen registrierte, zog er eine winzige Menge Magie in sich hinein und benutzte sie, um die Partikel sanft von dem Gegenstand zu schieben. Zuerst trübte sich die Suppe beim geringsten Rühren, aber schon bald setzte sie sich ab und ermöglichte es ihm zu bestätigen, was er bereits vermutet hatte.
    Bei dem Gegenstand handelte es sich um ein Stück Papier.
    »Suppe kochen, um sie genießbar zu machen. Brot gut. Wein schlecht.«
    Darunter war ein Kringel. Es hätte eine schwungvolle Unterschrift sein können oder hastig geschriebene Initialen, aber Lorkin erkannte ihn als eins der Codezeichen, nach denen Ausschau zu halten die Verräterinnen ihm aufgetragen hatten.
    Sie wissen, dass ich hier bin, dachte er, und ihm wurde leichter ums Herz. Sie werden mich hier rausholen. Aber noch während ihm der Gedanke durch den Sinn ging, wusste er, dass er so viel nicht erwarten konnte. Das Gefängnis befand sich unter dem Palast und wurde bewacht von Ashaki und der unabhängigen, bedingungslos loyalen Palastgarde.
    Es war jedoch schön zu wissen, dass die Verräterinnen versuchten, ihm zu helfen. Er zog mehr Magie in sich hinein und brachte die Suppe zum Sieden. Das erklärte dem Aufpasser zumindest, warum er die Suppe so aufmerksam angestarrt hatte. Er trank sie trotzdem langsam und achtete auf seinen Körper, für den Fall, dass die Notiz eine geschickte Lüge war. Das Brot war altbacken, also tauchte er es in die Suppe, um es aufzuweichen.
    Den Wein rührte er nicht an. Würde der Vernehmer oder wer immer den Wein vergiftet hatte, sich fragen, wieso Lorkin gewusst hatte, dass er den Wein stehen lassen musste, oder würde er annehmen, dass Lorkin einfach nicht wollte, dass seine Sinne während des nächsten Treffens benebelt waren?
    Nicht lange nachdem er seine Mahlzeit beendet hatte, kehrte der Sklave zurück, um das Tablett zu holen. Lorkin hielt es dem Mann hin. Der Sklave hob den Blick, um ihm in die Augen zu schauen.
    »Lord Dannyl sagt, König Merin will, dass Ihr ihnen alles erzählt«, erklärte der Mann wispernd.
    Lorkin nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte, und wandte sich ab, damit der Beobachter sein Lächeln nicht sah.
    Als würde ich das glauben! Sie müssen mich für dumm halten, wenn sie denken, ich würde einen Befehl von irgendjemand anderem als Dannyl selbst annehmen. Und sogar dann … ich müsste in Betracht ziehen, dass man Dannyl erpresst oder bedroht hat.
    Administrator Osen hatte Lorkin ebenfalls ein Codewort gegeben für den Fall, dass die Sachakaner etwas Derartiges versuchten. Nachdem er das Lächeln aus seinen Zügen verscheucht hatte, lehnte Lorkin sich wieder an die Wand und wartete auf das Eintreffen des Vernehmers und den Beginn des Verhörs für diesen Tag.
    Die Speisehalle vibrierte beinahe vor Lärm, obwohl das Mittagsmahl vor einiger Zeit beendet worden war. Lilia widerstand der Versuchung, die Augen zu verdrehen, als sie die anderen Novizen betrachtete. Die plötzliche Ankündigung, dass der Unterricht am Nachmittag ausfallen würde und die ganze Gilde zu einer Versammlung zusammengerufen wurde, hatte aufgeregte Spekulationen über die Ursache

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