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Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Canavan
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verheiratet zu erklären – oder für unverheiratet.«
    Lilia schüttelte staunend den Kopf. »Es ist eine vollkommen andere Welt.« Sie zuckte die Achseln. »Obwohl ich das auch von der Familie sagen könnte, in deren Dienst meine Eltern standen. Wir mögen ein Teil ihrer Welt gewesen sein, aber wir waren nicht in ihrer Welt. Es wäre schön gewesen, so reich zu sein und andere herumkommandieren zu können, aber manchmal hatten sie noch weniger Entscheidungsfreiheit als wir, was ihr Leben betraf. Sie dürfen nicht entscheiden, wen sie heiraten, und sie müssen den König um eine Scheidung bitten – und hoffen, dass er sie gewährt.«
    »Vielleicht ist das der Grund, warum Sonea nie geheiratet hat. Sie stammt nicht aus den Häusern, daher hat sie keine Familie, die darüber entscheidet, wen sie heiratet, aber sie hätte eine legale Heirat eingehen müssen, wenn sie sich hätte vermählen wollen, und wenn sie ihre Ehe dann beenden wollte, hätte sie hoffen müssen, dass der König es ihr erlaubte.«
    Lilia kicherte. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Mann sie herumkommandiert.«
    Anyi grinste. »Nein. Es wäre wahrscheinlich andersherum gewesen.« Aber als sie Lilias Blick begegnete, wurde sie wieder ernst. Sie schaute weg und seufzte. »Er wird nur erreichen, dass Skellin ihn tötet. Er lässt mich endlich in seine Welt, und jetzt werde ich ihn verlieren.«
    »Nur wenn etwas schiefgeht – und wir werden sicherstellen, dass das nicht passiert.«
    Anyi warf ihr einen anklagenden Blick zu. »Du denkst, dass er recht hat.«
    »Nein.« Lilia schüttelte den Kopf. »Aber ich vermute, dass wir kein großes Mitspracherecht dabei haben werden.«
    Anyi runzelte die Stirn, dann wurde ihre Miene nachdenklich. »Du könntest ihm sagen, dass Kallen es nicht tun will. Und Cery eine Weile hinhalten.«
    Lilia nickte. »Das könnte ich. Aber dann würde er vielleicht versuchen, es ohne Kallen zu machen.« Sie dachte an Cerys Worte zurück. »Ich kann nicht umhin zu denken, dass er in einem Punkt recht hat: Skellin wird erraten, dass ihr alle hierhergekommen seid. Wohin sonst solltet ihr gehen? Er weiß wahrscheinlich von den Tunneln. Es ist kein Geheimnis in der Gilde, daher bezweifle ich, dass es außerhalb der Gilde eines ist. Er wird irgendwann herkommen, um nachzusehen. Wenn er es tut, wird er euch hier finden. Und wenn ich im Unterricht bin, werde ich ihn nicht daran hindern können, euch alle zu töten.«
    Anyi drehte sich um, um Lilia anzusehen, eine steile Sorgenfalte zwischen den Brauen.
    »Vielleicht ist die einzige Möglichkeit, wie ihr in Sicherheit sein könnt, der Schutz der Gilde«, fuhr Lilia fort. »Ich weiß, dass diese Idee keinem von euch gefällt, aber wenn Cerys Falle versagt, werdet ihr ohnehin bei der Gilde landen. Ich nehme an, der Gilde wird es ebenfalls nicht gefallen, aber sie wird eher bereit sein, euch zu beschützen, wenn Beweise dafür vorliegen, dass Skellin tatsächlich die unterirdischen Tunnel der Gilde betreten hat.«
    Anyi stöhnte und rieb sich das Gesicht. »Was du sagst, ergibt Sinn, aber es gefällt mir nicht.«
    »Mir gefällt es auch nicht«, erwiderte Lilia. »Aber ich weiß, dass ich euch nicht den Schutz geben kann, den ihr braucht. Im Wesentlichen weil ich nicht allzu oft hier bin, aber auch weil ich nicht weiß, wie mächtig Skellin ist. Wenn er mit Lorandra herkommt, bezweifle ich, dass ich in der Lage sein werde, mich selbst zu beschützen, geschweige denn euch andere. Selbst wenn er das nicht tut, wie wollt ihr mich wissen lassen, dass ihr meine Hilfe braucht? Was, wenn ich nicht rechtzeitig hier bin?«
    »Wir werden einen Fluchtweg benutzen.«
    »Was ist, wenn ihr es nicht schafft? Selbst wenn ihr es tut, werdet ihr auf dem Gelände der Gilde auftauchen, und wenn er euch dann immer noch folgt, werdet ihr ohnehin die Gilde um Hilfe bitten müssen.« Lilia seufzte, und die Frustration und Sorge der letzten Wochen schwangen in ihren Worten mit. »Es ist nicht sicher hier unten, und ihr könntet behaglicher leben, und es ist so schwer, euch Essen zu bringen, und … ich vermisse dich.«
    Bei diesem letzten Eingeständnis versiegte die Flut der Worte, die aus ihr hinausgeströmt waren. Ihr Gesicht wurde heiß, und sie sah Anyi töricht an. Das andere Mädchen zeigte einen seltsamen, überraschten Ausdruck.
    »Ich meine, ich vermisse es, mit dir allein zu sein. Vielleicht ist das ein wenig egoistisch«, begann sie. »Ich …«
    Aber sie bekam keine Entschuldigung heraus,

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