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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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einen Preis zu verlangen? Er wird überhaupt nichts für dich tun, bevor du ihn nicht schwarze Magie gelehrt hast.«
    »Ich werde mich weigern, solange er Naki nicht gefunden hat.«
    Die Frau zuckte nicht mit der Wimper. »Angenommen, er ließe sich darauf ein – was dann?«
    Lilia errötete. Die Leibwächterin blickte wieder zur Tür hinüber, dann seufzte sie abermals.
    »Du brauchst nicht alle zu verraten, um deine Freundin zu finden«, sagte sie. »Es gibt andere, die dir helfen können. Andere, die dich nicht erpressen werden, weil sie wissen, dass es für alle besser ist, wenn die Diebe keinen Zugang zur Magie haben. Insbesondere zu schwarzer Magie.«
    »Das … das wusste ich nicht.«
    Die Frau ließ den Stuhl los und richtete sich auf. »Das hatte ich mir gedacht.«
    Lilia schüttelte den Kopf. Sie kam sich töricht und hilflos vor, und sie hatte Angst. »Ich … jetzt ist es zu spät, nicht wahr? Was kann ich sonst tun?«
    Die Leibwächterin schaute zur Tür hinüber, dann wieder zu Lilia. »Es ist noch nicht zu spät.« Ihr Wispern war drängend. »Ich kann dich von hier wegbringen und dich mit Menschen bekannt machen, die deine Freundin finden können, ohne von dir zu verlangen, dass du irgendjemanden schwarze Magie lehrst. Aber nur, wenn du jetzt mit mir kommst.«
    Lilia blickte zur Tür. Lorandra hatte sich bereit erklärt, ihr zu helfen. Sie hatte einen Handel abgeschlossen und schien sich daran zu halten. Aber um Skellins Hilfe zu bekommen … er wird wahrscheinlich seinen eigenen Handel machen wollen … Falls es eine Chance gibt, von hier wegzukommen, muss ich es versuchen.
    »Bist du sicher, dass du Naki finden kannst?«
    »Ja.« Der Blick der Frau war ruhig und ihre Stimme voller Zuversicht. In der Hoffnung, dass sie es nicht bereuen würde, stand Lilia auf. »In Ordnung.«
    Die Frau bedachte sie mit einem wilden Grinsen. »Folge mir.«
    Mit einer einzigen anmutigen Bewegung stieg sie auf den Tisch und streckte die Arme zur Decke. Lilia hatte die Luke dort nicht bemerkt. Sie ließ sich lautlos öffnen. Die Frau streckte die Hand aus und half Lilia hinauf, dann packte sie sie an den Schenkeln und schob sie hoch. Lilia unterdrückte ein überraschtes Keuchen, ihr Kopf und ihre Schultern steckten im Dachraum. Sie stützte sich auf den Rahmen der Luke und zog sich mithilfe eines Stoßes von unten hinein.
    Die Frau erschien in der Öffnung der Luke, schwang sich hoch und zog sie hinter sich zu. Sie legte einen Finger an die Lippen, dann kroch sie langsam und lautlos durch den Hohlraum zu der gegenüberliegenden Wand hinüber. Lilia, die ihr folgte, konzentrierte sich darauf, Hände und Knie vorsichtig auf die Deckenpaneele zu setzen und nicht mit den Füßen darüber zu scharren. Sie lauschte auf Geräusche, die vielleicht verrieten, dass ihr Verschwinden entdeckt worden war, aber keine Rufe drangen an ihr Ohr.
    Was tue ich hier? Ich hätte bei Lorandra bleiben sollen. Aber irgendetwas sagte ihr, dass diese Frau recht hatte. Lorandra wäre vielleicht in der Lage gewesen, ihr zu helfen, Naki zu finden, aber der Preis wäre schrecklich gewesen. Diese Leibwächterin sollte sich jedoch besser nicht irren. Wenn sie Naki nicht finden kann, werde ich von ihr verlangen, dass sie mich zu Lorandra zurückbringt.
    Am Ende des Gebäudes erreichten sie eine dreieckige Mauer. Ein einziges Fenster befand sich in der Mitte dieser Mauer, und die Frau strebte darauf zu. Kalte Luft und windgepeitschter Regen strömten herein, als das Fenster wie eine Tür nach innen aufschwang. Die Frau ging in die Hocke, schob erst ein Bein hindurch, dann den Leib und das andere Bein.
    Lilia folgte ihr und fand sich im nächsten Moment auf einem Dach wieder. Die Leibwächterin ging am Dachfirst entlang, und an dessen Ende kauerte sie sich hin. Aufgrund der Lücke zwischen dem Dach und der Mauer des nächsten Gebäudes vermutete Lilia, dass sich unter ihnen eine Straße befand. Sie wählte ihre Schritte sehr bedächtig, denn durch den Regen waren die Dachpfannen rutschig geworden. Als Lilia die Leibwächterin erreichte, trat diese vom Rand des Daches zurück.
    »Ich würde uns gern in dieses Haus dort hineinbringen.« Sie zeigte über die Straße auf ein dreistöckiges, steinernes Gebäude. »Siehst du diese Seile?«
    Die Frau deutete auf zwei Seile, die sich über die Lücke zwischen einigen Häusern weiter unten in der Straße spannten. Sie nickte.
    »Daran können wir hinüberkommen, dann über die Dächer zurück und durch das

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