Sonea - Die Heilerin: Roman
wusstest du, dass das Parfüm, das du benutzt, aus Feuel-Blüten gewonnen wird?«
Sonea blieb stehen und starrte ihn an. »Nein …«
Er wandte schuldbewusst den Blick ab. »Ich hätte es dir schon früher sagen sollen. Ich war vor ein oder zwei Wochen in einer Parfümerie, und ich habe den Duft erkannt. Also habe ich gefragt, was es ist.«
Sie schüttelte den Kopf und schloss die Augen. »Von allen Parfüms kaufe ich ausgerechnet dieses. Aus einer Laune heraus. Nur weil ich beschäftigt wirken musste. Ich schätze, ich sollte es wegwerfen.«
»Das wäre schade.«
Sie blinzelte ihn fragend an. Zu ihrer Erheiterung wandte er den Blick ab.
»Es gefällt dir?«
Er schaute sie an, dann sah er wieder weg. »Ja. Du hast früher nie Parfüm benutzt. Es ist … schön.«
Erheitert setzte sie sich wieder in Bewegung. Sie verließen die Magierquartiere und gingen auf die Universität zu.
»Also, warum warst du in einer Parfümerie? Um ein Geschenk für Alina zu kaufen?«
Er schüttelte den Kopf. »Ich wollte sehen, ob ich vielleicht etwas für Tylia bekommen kann. Für ihre Aufnahmezeremonie.«
»Ah.« Sie nickte. »Also nicht der übliche elegante Schreibstift?«
»Nein.«
Den Rest des Weges bis zur Kutsche schwieg er; wahrscheinlich dachte er darüber nach, dass er eine Tochter hatte, die bereits alt genug war, um Novizin zu werden. Sie erinnerte sich daran, wie sie sich gefühlt hatte, als Lorkin sein Gelübde abgelegt und seine ersten Roben bekommen hatte. Der Stolz, den sie empfunden hatte, wurde getrübt durch die Erinnerung daran, dass sie dieses Gelübde gebrochen hatte, die Erinnerung an den Tag, an dem die ganze Gilde vorbeimarschiert war und ihre und Akkarins Roben in einer symbolischen Geste der Zurückweisung zerrissen hatte, bevor man sie beide in die Verbannung schickte.
Wie damals schob sie diese Erinnerung beiseite. Lorkin mochte in eine verborgene Rebellenstadt gegangen sein, aber es hatte keine ernsthaften Gespräche darüber gegeben, ihn aufgrund seiner Entscheidung zu verbannen. Was beruhigend war. Wenn die Gilde immer noch glaubte, dass er den Weg zurück nach Hause finden würde, dann fiel es ihr selbst viel leichter, es ebenfalls zu glauben.
22 In guter Gesellschaft
E twas strich über Lorkins Sinne. Er ignorierte es, aber das Gefühl kam wieder, und etwas daran ließ seine Haut kribbeln. Die Störung war ärgerlich, aber wie man ihn gelehrt hatte, akzeptierte er sie und löste seinen Geist vorsichtig von dem wachsenden Edelstein.
Während seine Umgebung wieder in sein Bewusstsein drang, öffnete er die Augen und hielt in der Höhle Ausschau nach der Quelle der Störung. Es waren nicht die Steinemacher, die in der Nähe saßen. Sie sahen sich auf die gleiche Weise um wie er. Er war sich ziemlich sicher, dass es auch nicht die beiden Magierinnen an der Tür waren, obwohl ihre Haltung darauf schließen ließ, dass sie miteinander geredet hatten. Er hatte schon vor Tagen gelernt, Gespräche in der Nähe auszublenden.
Jetzt lauschte er und stellte fest, dass er ein schwaches, leises Geräusch hören konnte. Gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass er unter den Händen, den Füßen und durch den Stuhl eine Vibration spüren konnte.
Sofort begann sein Herz zu rasen, und er zog hastig Magie in sich hinein und umgab sich mit einer starken Barriere.
Ein Beben, dachte er. Wie schlimm es wohl sein mag?
Nicht schlimm genug, um die anderen Magier dazu zu treiben, aus der Stadt zu fliehen, wie er feststellte. Wurden die Nichtmagier gerade in diesem Moment evakuiert? Als er das Tal draußen das letzte Mal gesehen hatte, hatte es unter einer tiefen Schneedecke gelegen. Der Gedanke an das, was geschehen könnte, sollte die ganze Stadt einstürzen und die gesamte Einwohnerschaft in der grimmigen Kälte enden, ließ ihn schaudern. Die Stadt hatte über viele Jahrhunderte hinweg überlebt, wenn auch mit einigen Zerstörungen. Das bedeutete nicht, dass es niemals einen Tag geben würde, da ein Beben stark genug war, um sie zu vernichten …
Es unterstreicht, warum einige Menschen hier glauben, dass die Verräterinnen das Sanktuarium irgendwann verlassen müssen.
Er schaute sich im Raum um. An den Wänden glitzerten kristalline Punkte reflektierten Lichts. Diese Auswüchse waren für ihn nicht länger lediglich ein buntes Geheimnis. Er wusste, was aus den Steinen jeden Bereichs einmal werden sollte – für welche magische Aufgabe sie herangebildet wurden.
Zwei Arten wurden hergestellt: gemusterte
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