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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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der Putzfrauen. Donia war überrascht gewesen, als Lilia diese List vorgeschlagen hatte, bis sie erfuhr, dass Lilia aus einer Familie von Dienstboten stammte. Anyi war nach dem ersten Abendessen verschwunden, und als sie am nächsten Morgen zurückgekommen war, hatte es sie verärgert zu sehen, dass Lilia in der Küche Töpfe schrubbte. Lilia musste ihr die Idee ausreden, Donia zurechtzuweisen.
    »Du bist eine Magierin«, sagte Anyi so leise, dass die anderen Diener es nicht hören konnten. »Es sollte keine Rolle spielen, ob du als Dienstbotin geboren wurdest oder nicht.«
    »Tatsächlich bin ich keine Magierin – jedenfalls keine Gildemagierin«, bemerkte Lilia. »Sie haben mich hinausgeworfen, erinnerst du dich? Es macht mir nichts aus, diese Arbeiten zu verrichten, und ich kann kaum erwarten, ohne Gegenleistung hierbleiben zu dürfen.«
    Anyi hatte Lilia von ihrem Treffen mit Cery erzählt. Er hatte sich einverstanden erklärt, der Gilde nicht zu verraten, dass Anyi Lilia gerettet hatte und wusste, wo sie war. Lilia konnte sich einer gewissen Neugier, was den Mann betraf, nicht erwehren. Anyi hatte klare Ansichten darüber, was Recht und was Unrecht war, und Lilia konnte sich nicht vorstellen, dass sie für jemanden arbeitete, der ihren Idealen nicht zustimmte. Nach dem, was Anyi von Cery erzählt hatte, arbeitete er unter großen Risiken für sich selbst darauf hin, dass die Unterwelt keine Magie in die Hände bekam. Donia dagegen schien Cery für pragmatischer – vielleicht sogar für skrupelloser – zu halten, als Anyi glaubte.
    Ein Stiefel tauchte an ihrer Seite auf. Erschrocken zuckte sie zusammen, und ein schriller kleiner Schrei drang ihr über die Lippen. Als sie aufblickte, sah sie zu ihrer Überraschung, dass der Stiefel Anyi gehörte.
    »Du hast mich erschreckt«, sagte sie tadelnd und warf den Lappen wieder in den Eimer. »Kannst du nicht ein ganz klein wenig Lärm machen, wenn du hinter mich trittst?«
    »Tut mir leid.« Anyi sah jedoch nicht so aus, als täte es ihr leid. Sie wirkte selbstgefällig. »Teil meiner Arbeit. Ich vergesse, dass ich es tue.« Sie betrachtete den Eimer und den nassen Boden. »Sieht so aus, als käme ich genau zum richtigen Zeitpunkt. Was ist es diesmal, das Donias Gäste dir zum Saubermachen dagelassen haben?«
    Lilia verzog das Gesicht. »Das willst du gar nicht wissen. Und es wäre ein guter Zeitpunkt gewesen, wenn du hergekommen wärst, bevor ich die Schweinerei sauber machen musste.«
    »Ich entschuldige mich dafür. Das nächste Mal werde ich versuchen, rechtzeitig aufzutauchen.« Sie grinste. »Bist du fertig? Wir müssen zu einem Treffen gehen.«
    Lilias Herz setzte einen Schlag aus. »Ein Treffen mit Cery?«
    »Ja.« Anyi zog die Augenbrauen hoch. »Du scheinst ganz erpicht darauf zu sein, ihn kennenzulernen.«
    Lilia stand auf. »Nur weil du ihn so schilderst, als sei er ein interessanter Mensch.«
    »Tue ich das? Nun, verrat ihm das nicht.« Anyi bückte sich, um den Eimer hochzuheben, aber Lilia schob ihn mit Magie außer Reichweite.
    » Ich bin die Dienerin, vergiss das nicht. Ich stelle eben noch schnell den Eimer weg, bevor wir gehen.« Sie hob ihn hoch und machte sich auf den Weg die Treppe hinunter. Anyi brummte leise vor sich hin, während sie ihr folgte.
    Sobald sie den Eimer ausgespült und auf den Eimerstapel zurückgestellt hatte, borgte Lilia sich einen schweren Umhang von Donia, dann führte Anyi sie durch eine Hintertür in eine Gasse hinaus, nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass niemand sie beobachtete. Die Luft war sehr kalt, und Lilia musste der Versuchung widerstehen, sie zu erwärmen. Um ihr Unbehagen und ihre Frustration darüber, keine Magie benutzen zu können, noch zu verschlimmern, begann es zu regnen.
    Die Gasse war menschenleer, wenn auch voller Abfälle und Kisten.
    »Du musst einige Dinge wissen«, sagte Anyi leise. »Ich habe versucht, dieses Treffen zu verhindern, und zwar aus zwei Gründen …«
    Sie hielt inne, als sie das Ende der Gasse erreichten, und überprüfte die Querstraße, bevor sie in eine weitere, noch schmalere Gasse traten.
    »Erstens, mein Arbeitgeber versteckt sich ebenfalls. Es ist ein Risiko, dich zu ihm zu bringen. Dahinter steht folgende Überlegung: Wenn man zwei gesuchte Personen zusammenbringt, verdoppelt sich das Risiko, dass sie beide gefunden werden. Aber es ist sicherer, dich zu ihm zu bringen, als andersherum. Die Leute, die dich finden wollen, wollen dich einsperren. Die, die ihn finden

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