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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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abgenommen und am Tisch weiterbearbeitet werden.
    Lange Phasen ungebrochener Konzentration waren vonnöten. Er verstand jetzt, warum Tyvara gesagt hatte, sie habe keine Geduld für diese Arbeit. Sprecherin Halana hatte ihm außerdem erklärt, dass die Herstellung von Steinen, die Hitze oder explosive Gewalt produzierten, gefährlich sein konnte, wenn der Schöpfer in seiner Konzentration nachließ, zu viel Magie in einem Stein gelagert wurde oder der Stein mangelhaft war. Das war der Grund, warum ein Teil des Prozesses in entlegenen Höhlen vonstattenging, zu denen jeweils nur die dort arbeitenden Steinemacher Zutritt hatten.
    Lorkin stellte gerade einen Leuchtstein her. Obwohl es schwieriger war, lehrte man ihn auch, wie er ihn mit Magie tränken konnte. Außerdem war es ein wenig gefährlich für einen noch in der Lehrzeit befindlichen Steinemacher, einen mit Macht getränkten Stein herzustellen, denn wenn er die Steine mit zu viel Macht tränkte oder nicht konzentriert genug arbeitete, konnte der Stein explodieren. Er hätte für diese Aufgabe auch einen Duplikatorstein benutzen können, mit dem sich beliebig viele Kopien des in ihnen gespeicherten Musters schaffen ließen – insbesondere solche Steine, die für eine komplexe Magie herangebildet werden sollten. Sprecherin Halana bestand jedoch darauf, dass alle Schüler zuerst lernten, wie man einen Stein ohne die Hilfe von Duplikatoren schuf, damit sich niemand allzu sehr auf diese Methode verließ.
    Die Vibrationen waren jetzt verebbt. Lorkin blickte sich im Raum um. Die anderen Steinemacher waren an ihre Arbeit zurückgekehrt und hielten den Kopf über die Tische gesenkt. Er holte tief Luft und begann mit einer geistberuhigenden Übung. Er wusste nicht, ob die Verräterinnen ähnliche Übungen kannten, aber die einfachen Übungen, die man ihn an der Universität gelehrt hatte, erwiesen sich jetzt als sehr nützlich.
    Als er gerade seinen Geist wieder in den Stein senden wollte, hörte er, wie jemand seinen Namen murmelte. Er schaute auf. Sprecherin Halana kam auf ihn zu.
    »Wie kommst du zurecht, Lorkin?«, fragte sie, als sie seinen Tisch erreichte.
    »Gut, Sprecherin Halana«, antwortete er. »Nun, bisher ist nichts schiefgegangen.«
    Sie lächelte schwach, mit einem inzwischen vertraut gewordenen dunklen Humor, und griff nach dem Stein. Alle bis auf die jüngsten Steinemacher hatten einen ähnlichen fatalistischen Humor, wie ihm aufgefallen war. Obwohl Unfälle selten waren, kamen sie durchaus vor. Lorkin hatte einige übel vernarbte Frauen durch die Höhlen gehen sehen. Einmal hatte eine der jüngeren Steinemacherinnen ihm zugeflüstert, dass einige ihrer Kolleginnen nicht nur deshalb allein arbeiteten, weil sie gefährliche Ablenkungen vermeiden wollten, sondern weil sie es vorzogen, wenn andere ihre Narben nicht sahen. Einige von ihnen aßen, schliefen und arbeiteten auf Dauer in den inneren Höhlen, die sie so gut wie nie verließen.
    Nachdem Halana den Stein aufmerksam betrachtet hatte, legte sie ihn wieder auf den Tisch. »Du machst deine Sache gut«, sagte sie. »Er ist ein wenig besser als die ersten Steine. In einigen Tagen sollten wir in der Lage sein, ihn zu aktivieren.«
    Er lächelte. »Und dann?«
    Sie hielt seinem Blick stand, hielt kurz inne und zuckte dann die Achseln. »Dann wirst du zu größeren Aufgaben weitergehen. Ich werde morgen wieder nach dir sehen.«
    Mit diesen Worten wandte sie sich ab und ging zur nächsten Schülerin weiter. Lorkin beobachtete sie und stellte Spekulationen über diese Pause nach seiner Frage an. Es war beinahe so, als habe die Frage sie überrascht, als habe sie angenommen, dass er es bereits wüsste.
    Vielleicht hat sie nicht so weit vorausgedacht. Oder sie ist nicht an Schüler gewöhnt, die wissen wollen, was sie als Nächstes lernen werden. Oder die Antwort ist ziemlich offensichtlich.
    Achselzuckend wandte er sich wieder dem Stein zu und beschloss, später darüber nachzudenken.
    Mit ein wenig Magie erwärmte Lilia das Wasser in dem Eimer. Sie wagte nicht, es zu sehr zu erhitzen, damit die Diener das Wasser nicht dampfen sahen und daraus schlussfolgerten, dass Lilia nicht in die Küche gegangen war, um es zu erwärmen. In diesem Fall würden sie anfangen, sich Fragen zu stellen, was sie betraf. Sie kniete sich auf den Boden, tauchte ein Tuch in das Wasser und begann zu wischen und zu schrubben.
    Eine Woche lang lebte Lilia nun schon in dem Bolhaus, schlief unter der Treppe und tat so, als sei sie eine

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