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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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setzte sich auf einen der Hocker, die dort standen. Lilia nahm auf dem neben ihr Platz. Sie lauschte auf das Geplänkel zwischen Naki und ihren Dienern und fühlte sich zum ersten Mal seit drei Jahren heimisch.
    Was für ein Paar wir abgeben, dachte sie. Ein Schnösi, der zu Dienern nett und freundlich ist, und ein Prolli, der die Reichen nicht hasst. Und die Gilde – und Magie – hatte sie zusammengeführt. Das ist eine interessante Idee. Ich hätte gedacht, dass es an der Umgebung liegt, in der wir beide aufgewachsen sind, wenn auch auf anderen Seiten. Aber in Wirklichkeit liegt es an der Magie. Und Magie unterscheidet ebenso wenig zwischen Reich und Arm, wie sie zwischen Gut und Böse unterscheidet.
    Dannyl blickte sich um und hatte immer noch Mühe zu glauben, dass Tayend es geschafft hatte. Im Herrenzimmer des Gildehauses drängten sich zahlreiche mächtige, einflussreiche Sachakaner. Es waren auch tödlich miteinander verfeindete Ashaki dabei – sie sprachen nicht direkt miteinander, aber sie hielten sich im selben Raum auf, was anscheinend eine Seltenheit war.
    Aber er hat es nicht geschafft, den König herzubekommen. Tayend hatte gesagt, er habe eine Einladung geschickt, doch Achati hatte ihm versichert, dass Amakira nicht abkömmlich sein würde. Es war wahrscheinlich besser so. Wenn der Monarch sich unter so vielen Ashaki aufhielt, verdarben die unausweichlichen politischen Ränke das Fest. Oder zumindest hatte Dannyl das gehört. Er hatte noch nie an einer so großen Zusammenkunft teilgenommen, noch an irgendeiner Zusammenkunft, bei der der König zugegen gewesen wäre. Das größte Ereignis war das Fest, das Achati zur Begrüßung Dannyls und Lorkins in Arvice veranstaltet hatte.
    Dannyl musste zugeben, dass er beeindruckt war. Tayend hatte es geschafft, das Ereignis in nur wenigen Tagen, nachdem ihm die Idee gekommen war, ein »kyralisches« Fest zu veranstalten, zu organisieren. Er hatte sogar den Küchensklaven beigebracht, einige kyralische Speisen zuzubereiten, die in kleinen Schalen oder auf Tellern serviert werden sollten. Er hatte die Idee aufgegeben, die Sklaven mit den Speisen auf Tabletts im Raum umhergehen zu lassen, da sie es sich nicht abgewöhnen konnten, sich für ihn oder Dannyl auf den Boden zu werfen, geschweige denn für wichtige Sachakaner.
    Tayend hatte es sogar fertiggebracht, nüchterne kyralische Kleidung zu finden, die er jetzt statt seiner gewohnten leuchtend bunten und extravaganten Gewänder trug.
    »Beim nächsten Mal werde ich ein elynisches Fest geben«, hörte Dannyl Tayend sagen. »Oder vielleicht ein lonmarisches. Dann wird das Fehlen von Frauen zumindest zum Thema passen. Man kann kein elynisches Fest geben ohne ein wenig geistreiche weibliche Konversation, die die Dinge lebendig macht.« Er hielt inne, um auf eine Antwort zu lauschen, die Dannyl nicht verstehen konnte, dann lächelte er. »Dann werde ich vielleicht eine Sklavin ausbilden oder für den Tag einige elynische Frauen ins Land kommen lassen – oder ich werde mich selbst als eine ausgeben! Ich werde für meine sachakanischen Gäste keine Mühen scheuen.«
    Gelächter folgte. Dannyl seufzte und wandte sich ab. Er sah Achati mit Lady Merria sprechen, und eine Woge der Dankbarkeit stieg in ihm auf. Sie hatte sich zuvor augenscheinlich unwohl gefühlt, da die anderen Gäste sie ignorierten. Als er die Sachakaner beobachtet hatte, um festzustellen, was sie tun würden, wenn sie sie sahen, hatte Dannyl in ihren Gesichtern weniger Missvergnügen als vielmehr Unsicherheit wahrgenommen. Da sie nicht daran gewöhnt waren, Frauen bei ihren gesellschaftlichen Zusammenkünften zu haben – es war tabu, mit der Frau eines anderen zu sprechen –, wussten sie nicht, was sie in Bezug auf Lady Merria tun sollten. Daher benahmen sie sich einfach, als sei sie nicht da.
    Achati blickte auf und winkte Dannyl heran.
    »Ich habe Lady Merria gerade von einer Gruppe von drei Sachakanerinnen erzählt, die ich kenne und die sich gelegentlich treffen.«
    »Ich dachte, so etwas würde hier missbilligt.«
    »Sie kommen damit durch, weil zwei von ihnen Witwen sind und die dritte ein Krüppel ist und weil sie die Verräterinnen hassen. Eine von den dreien glaubt, die Verräterinnen hätten ihren Ehemann getötet.« Achati lächelte. »Ich dachte, Lady Merria hätte vielleicht Lust, sich ihnen manchmal anzuschließen. Anderenfalls könnte sie sich hier sehr einsam fühlen.«
    Dannyl sah Merria an. »Was meint Ihr?«
    Sie nickte.

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