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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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erkläre ihm immer wieder, dass er einfach so lange aufhören müsse, bis sein Körper wirklich geheilt ist, aber er tut es nicht.«
    Sonea wurde schwer ums Herz. »Wisst Ihr, von wem er das Feuel kauft?«
    »Nein, er will es mir nicht sagen, aus Furcht, dass ich seinen Nachschub irgendwie zum Erliegen bringen könnte.« Die Frau runzelte die Stirn. »Und er sagte etwas des Sinnes, dass die Quelle ein Freund sei. Wenn er einen anderen Verkäufer finden müsste, würde der Betreffende vielleicht mehr als Geld verlangen.«
    Sonea nickte und sah die anderen an. »Habt Ihr je von Novizen oder Magiern gehört, die sich mit Verbrechern eingelassen haben - seien es Feuelverkäufer oder andere? Ich rede nicht von Besuchen in Freudenhäusern. Ich meine solche Personen, die über Verbrecher oder mit ihnen Geschäfte machen und Magie gegen Geld oder Gefälligkeiten wirken?«
    »Ich habe etwas Derartiges gehört«, sagte die andere Heilerin. Sie war in den Dreißigern und hatte eine junge Familie, über die ihr nichtmagischer Ehemann wachte, während sie im Hospital arbeitete - ein praktisches Arrangement, das nur die Heiler nicht bemerkenswert zu finden schienen. »Vor einigen Jahren, vor meiner Heirat mit Torken, hat ein Freund, den ich seit unseren Universitätstagen kannte, sich aus unserer Gesellschaft zurückgezogen - das heißt von uns und meinen anderen Freunden von der Universität. Er bevorzugte einige nichtmagische Freunde in der Stadt, die sich in einem dieser Lusthäuser trafen. Er erzählte uns, er habe kein Interesse an den Dingen, die die Leute dort kauften; es gehe ihm nur um das Arrangement, das er mit den Besitzern hätte. Eine Art von Importarrangement. Er wollte uns nie verraten, worum es sich handelte. Jetzt lebt er nicht einmal mehr in der Gilde. Er ist in ein Haus in der Stadt umgezogen und verbringt seine ganze Zeit damit, seinen neuen Freunden zu helfen.«
    »Denkt Ihr, die Geschäfte sind illegal?«
    Sie nickte. »Aber ich habe keinen Beweis dafür.«
    »Ist er süchtig nach Feuel?«
    Die Heilerin schüttelte den Kopf. »Dafür ist er zu klug.«
    Sonea runzelte die Stirn. Das waren schlimme Neuigkeiten und etwas, für das Regin sich interessieren würde, aber es bewies nicht, dass Feuel benutzt wurde, um Magier zu kriminellen Taten zu verlocken.
    »Nun, es war immer bekannt, dass einige Novizen aus den Häusern mit Dieben zu tun haben«, sagte die andere Frau. Sie war eine dünne Frau namens Sylia und eine mächtige und begabte Heilerin.
    »Aber sind das Gerüchte, oder gibt es Beweise?«, fragte Sonea.
    »Es gibt niemals Beweise.« Sylia zuckte die Achseln. »Aber junge Novizen haben immer damit geprahlt. Häufig um sich aus Schwierigkeiten mit anderen Novizen herauszuwinden, aber wenn man genug Fragen stellte, stieß man immer auf einige Gerüchte, die einen höheren Wahrheitsgehalt zu haben schienen als andere.«
    Die übrigen Frauen nickten. »Es steckt Wahrheit in diesen Gerüchten«, bekräftigte Gejen. »Es ist nur schwierig zu wissen, welches Gerücht ein Körnchen Wahrheit in sich trägt.«
    »Nun... denkt Ihr, dass die Regel gegen die Verbindung von Novizen oder Magiern mit Verbrechern oder Personen von schlechtem Ruf überhaupt eine Wirkung auf Novizen höherer Klassen hat?«
    Sie tauschten erwartungsvolle Blicke.
    »Ja und nein«, antwortete Gejen. »Es besteht kein Zweifel daran, dass die Regel einige daran hindert, das Risiko einzugehen, aber jene, die töricht sind oder deren Familien bereits mit Verbrechen zu tun haben, wird das nicht abhalten.« Die anderen nickten zustimmend, und einige lächelten wissend.
    »Und wenn die Regel außer Kraft gesetzt würde, würden sich dadurch mehr Novizen versucht fühlen?«
    Die Frauen sahen einander an.
    »Wahrscheinlich«, sagte Sylia und zuckte die Achseln. »Wenn die Diebe dahinterstecken und reich und mächtig genug sind, um eine verlockende Entlohnung anzubieten.«
    »Und dann ist da noch das Feuel«, fügte Irala hinzu.
    »Alles, was die Zahl von Novizen und Magiern verringert, die sich mit Glücksspiel, Alkohol und Feuel beschäftigen, ist in meinen Augen gut«, erklärte Gejen. Die anderen murmelten zustimmend.
    »Aber die Regel ist ungerecht und wenig wirksam, so wie sie jetzt besteht«, fügte Sylia hinzu. »Sie sollte nicht außer Kraft gesetzt, sondern nur verändert werden.«
    Während die Frauen über das Wie diskutierten, einige von ihnen recht leidenschaftlich, überlief Sonea ein Schauder der Erkenntnis.
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