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Song of Blood (German Edition)

Song of Blood (German Edition)

Titel: Song of Blood (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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übersehend. Schweigend löste sich Far von dem Türrahmen und wandte sich zum Gehen.
    „Warte! Wo willst du denn hin?“, rief Songlian erschrocken und eilte hinter ihm her. Far schüttelte bloß enttäuscht den Kopf. Hastig packte ihn Songlian am Arm und zwang ihn stehen zu bleiben. Verzweifelt bat er: „Geh nicht.“
    „Song.“ Far schaute ihn liebevoll an. „Das hat mit uns keinen Sinn mehr, oder? Wenn du ausgerechnet Bhreac benötigst, um dir meine Worte bestätigen zu lassen, müssen wir uns eigentlich gar nicht weiter unterhalten. Ständig erzählst du mir, dass du mich liebst und doch glaubst du dem Mann, vor dem du dich am meisten fürchtest, eher als mir. Da du überhaupt kein Vertrauen mehr zu mir hast, ist der Gedanke an eine weitere Beziehung zwischen uns absolut lächerlich.“ Er wischte Songlians Hand von seinem Arm.
    „Leb wohl“, brummte er.
    „Neinneinnein!“ Songlian huschte um ihn herum und versperrte ihm panisch den Weg.
    „Far, bitte! Es tut mir leid. Ich habe Fehler gemacht. Ich habe dein Verhalten mir gegenüber nicht verstehen können. Egal was ich versucht habe, du hast mich dauernd abgeblockt.“
    „Es ist ziemlich einfach, alle Schuld auf mich zu wälzen, nicht wahr? Mir vorzuwerfen, dass ich nicht um unsere Beziehung gekämpft hätte … Stell dir einmal die Frage, ob du um uns gekämpft hast. Du hast doch sofort aufgegeben, als es schwierig wurde. Don Quichotte …“ Far schüttelte den Kopf. „Ich denke, wir sind beide Ritter von trauriger Gestalt.“
    Songlian senkte beschämt den Blick und biss sich auf die Unterlippe. Far gab ein undefinierbares Geräusch von sich, schob ihn sanft, aber energisch aus dem Weg.
    „Is tú mo ghrá, mo chroí“, sagte Songlian leise.
    Fars Schritt stockte lediglich kurz, ehe er weiterging. So durfte es nicht enden.
    „Far, bitte!“ Seine Stimme war mittlerweile tränenerstickt. Widerwillig drehte sich Far um. Songlian fühlte sich elend und in seinen Augen schwammen mühevoll zurückgehaltene Tränen.
    „Far, bitte. Ich weiß, ich bin ein Arsch. Allerdings liebt dich dieser Arsch wirklich.“
    „Ach, Song“, murmelte Far betrübt.
    „Bitte flieg nicht zurück nach New York. Bitte, bitte nicht.“ Noch niemals hatte Songlian derartig gebettelt.
    „Ich muss nachdenken, Song.“ Far zögerte. „Ich gehe ins Hotel zurück und melde mich morgen bei dir, okay?“
    „Geh nicht, bleib hier. Aye?“ Songlian bekniete ihn weiter. „Ich habe genug Zimmer hier, in die du dich zurückziehen kannst und ich werde dich ganz bestimmt nicht stören. Wenn du nur bleibst … Baptiste wird dein Gepäck holen. Bitte bleib hier.“ Von der kühlen Person, die Far im Hotel Passy knallhart hatte abblitzen lassen, war nicht mehr viel übrig geblieben. Kraftlos gab Far nach.
    „Also gut. Zeig mir ein Zimmer, in dem ich bleiben kann. Und dann lass mich allein, aye?“
    „Okay.“

 
     
    ***
     
    Baptiste hatte ihm mit einem freundlichen Lächeln sein Gepäck gebracht sowie die Nachricht, dass seine Rechnung im Hotel Passy beglichen war. Far wurde höflich gefragt, ob er Wein oder eine Blutkonserve trinken mochte oder einen anderen Wunsch auf dem Herzen hatte, doch er wollte nur allein sein und seinen Gedanken nachhängen. Songlian hielt Wort und ließ ihn in Ruhe, was seinem Freund bestimmt nicht leicht fiel. Wie in einem Sturm wirbelten Fars Gedanken durcheinander. Irgendwie kam er zu keinem Ergebnis. Es gelang ihm einfach nicht, einen einzigen Gedanken bis zu einem vernünftigen Schluss zu verfolgen. Als es Nacht wurde, kroch Far unter die dünne Decke seines Bettes und versuchte etwas zu schlafen. Nach einer Weile seufzte er. Selbst zum Schlafen war er zu aufgewühlt und zu … zu …
    „Verliebt“, knurrte er in die Dunkelheit. „Verdammt, ich bin einfach zu verliebt, um schlafen zu können.“
    Unruhig wälzte er sich von einer Seite auf die andere und kam nicht zur Ruhe. Schließlich stand er auf, zog dabei die dünne Decke mit sich und wickelte sich darin ein. Gekleidet wie ein römischer Senator trat er an das Fenster und schob den schweren Vorhang ein Stück beiseite. Der Vollmond versilberte das Wasser im Pool und verzauberte den nächtlichen Park. Ein wunderschöner Engel vervollständigte den märchenhaften Anblick, denn Songlian befand sich auf der Terrasse. Far beobachtete, wie er achtlos seine Kleidung auf den Boden fallen ließ und splitterfasernackt in den Pool sprang. Sanfte Wellen schwappten über den gefliesten Rand, als er erst

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