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Song of Blood (German Edition)

Song of Blood (German Edition)

Titel: Song of Blood (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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bitte, Monsieur Gilbert.“
    Ooghis Büro war mit einer bedrückenden, viel zu wuchtigen dunkelbraunen Ledergarnitur und Mahagonimöbeln eingerichtet. Er runzelte ein wenig die Stirn, als Mathis sein Cocktailglas einfach auf der polierten Tischplatte abstellte, obwohl sich sofort ein Wasserrand bildete.
    „Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“, kam er stattdessen gleich zur Sache, kaum dass sie saßen.
    „Ich möchte Waffen kaufen“, antwortete Mathis genauso direkt.
    Ooghi tat erstaunt. „Ich verstehe nicht, Monsieur.“
    „Ich denke, Sie verstehen sehr wohl, Monsieur Carter. Sie haben schließlich Verbindung zu Skender Vale.“
    Ooghi zögerte sichtlich mit einer Antwort.
    „Woher wissen Sie das? Und wie kommen Sie auf meinen Namen, Monsieur Gilbert?“, fragte er.
    Mathis lächelte kühl. „Das tut nichts zur Sache. Für Sie, Monsieur Carter, dürfte es lediglich interessant sein, dass ich zwanzig Dragunow-Gewehre mit Zielfernrohren, dreißig Browning M2 und weitere dreißig MP5 K haben will. Und zwar so schnell wie möglich.“
    „Scharfschützengewehre und Maschinenpistolen? Monsieur, wollen Sie Krieg führen?“ In Ooghis Augen leuchtete es gierig auf.
    „Das, Monsieur Carter, ist meine Angelegenheit“, unterband Mathis die Frage. „Was ist nun? Können Sie mir diese Waffen vermitteln oder soll ich lieber selbst versuchen mit Skender Vale in Kontakt zu treten?“
    „Ich beschaffe Ihnen alles, was Sie wollen, Monsieur. Sind Sie in der Lage diese Waffen zu bezahlen?“
    „Sie wollen doch nicht ernsthaft meine Liquidität infrage stellen, Monsieur?“ Mathis stand mit einem gekonnt herablassenden Blick auf und ging zur Tür. „Sagen Sie mir lieber, wann und wo ich den Preis und den Termin der Übergabe erfahre.“
    Angesichts Mathis befehlsgewohnten Tons sah Ooghi stirnrunzelnd, wenn auch widerspruchslos auf.
    „In drei Tagen im Café …“
    „Oh non, kein Café, wo fremde Personen um uns sind. Ich ziehe einen abgelegenen Platz vor.“ An einer einsamen Stätte würden sie Ooghi einfacher auslöschen können.
    „Sie sind ein vorsichtiger Mann, Monsieur. Das gefällt mir“, sagte der. Mathis lächelte verächtlich.
    „Sehr schmeichelhaft, obwohl ich Ihnen nicht gefallen muss. Es reicht, dass Sie an mir verdienen. Also? Zeit und Ort?“
    „Kennen Sie den Hügel im Bois de Boulogne, von wo aus man auf den Reitstall Horse Délices sehen kann?“
    Mathis nickte.
    „In drei Tagen um einundzwanzig Uhr.“
    „D’accord. Jusque-là. – Bis dann.“ Mathis gab seine knappe Zustimmung und verließ ohne ein weiteres Wort das Kasino. Das wäre also geschafft. Dennoch hatte er kein allzu gutes Gefühl.
     
     
    Vor dem Kasino wartete eine elegante, schneeweiße Limousine. Ein Chauffeur in perfekt sitzender Dienstuniform stand wie ein Zinnsoldat neben der Fahrertür und wartete geduldig. Als Mathis das Kasino Bonheur verließ, kam Leben in den Chauffeur. Geflissentlich hielt er seinem Arbeitgeber mit einer leichten Verneigung die Tür auf. Da Mathis damit gerechnet hatte, dass ihm prüfende Blicke aus dem Kasino folgen würden, hatte er wohlweislich seinen Luxusschlitten aus der Garage geholt. Eigentlich fuhr er nicht gerne mit der Limousine, sie war ihm zu auffällig. Aber an dem heutigen Abend war sie ihm genau richtig erschienen und Jean-Luc freute sich riesig, ihn in diesen Wagen kutschieren zu dürfen. Jedenfalls würde die Limousine seine finanzielle Möglichkeit Waffen in großen Mengen zu kaufen eindrucksvoll untermauern.
    „Wohin darf ich Sie fahren, Monsieur Rozier?“, erkundigte sich Jean-Luc.
    „Rue de Forestierès 8 zur Monsieur Florean Ledoux“, sagte Mathis zerstreut und suchte sich aus der Bar einen Cognac hervor. Den trank er, während er sich in die weichen, hellbraunen Ledersitze zurücklehnte. Jean-Luc fuhr mit traumwandlerischer Sicherheit durch den nächtlichen Verkehr. Einige Straßen weiter richtete er erneut das Wort an ihn:
    „Monsieur Rozier, ich befürchte uns folgt seit dem Kasino ein Wagen.“
    Mathis lächelte leise und widerstand dem Drang sich umzudrehen. Irgendwie hatte er damit gerechnet.
    „Sind Sie sich sicher, Jean-Luc?“, fragte er vorsichtshalber nach.
    „Ich bin extra eine Schleife gefahren, Monsieur. Oui, ich bin sicher.“
    „Bitte halten Sie an der nächsten Möglichkeit.“
     
     
    Jean-Luc hielt die Limousine folgsam in einer Haltebucht an und stieg aus. Mit sicheren Schritten ging er an mehreren geparkten Wagen vorbei, bis er vor einem Kleinwagen

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