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Song of Blood (German Edition)

Song of Blood (German Edition)

Titel: Song of Blood (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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Spiegel geschleppt und Harry ihm einen Klaps auf den Dickschädel verpasst hatte, hatte er knurrend nachgegeben.
    „Nun hast du einen Kurzhaarschnitt, Ice. Ich bin zwar kein Friseur, aber ich denke, es ist ganz gut geworden.“
    Far fuhr sich mit der Hand durch die gekürzten Zotteln.
    „Ich werde morgen in den Dienst zurückkehren“, eröffnete er seinem Freund. Jayden, der für Far wie ein Bruder war, ließ sich auf einen Stuhl fallen und betrachtete versonnen die Klingen der Schere. Far war dankbar dafür, dass er keine Bedenken anmeldete.
    „Sieh mich nicht so an, Ice. Ich weiß genau, dass allein du die Entscheidung darüber fällst, was du dir selber zumuten kannst oder nicht. Außerdem kenne ich deinen Sturkopf zu Genüge.“
    „Ich brauche eine Aufgabe, Jay. Sonst denke ich zu viel.“
    „Harry wird dich fahren.“
    Sofort brauste Far auf: „Ich habe kein Kindermädchen nötig.“ Jayden beugte sich vor und gab ihm einen groben Klaps auf den Hinterkopf, etwas, das er sich als Alpha und Bruder von Far erlauben durfte.
    „Dann geh ruhig zu Fuß.“ Endlich räumte Jayden die Schere fort. Far zog sich eine schwarze Katze auf den Schoß und begann das Tier mit mürrischer Miene zu kraulen. Hager war die Katze und sie hatte ein zerfetztes Ohr. Außerdem hinkte sie, was auf einen alten Bruch schließen ließ. Sie schnurrte leise.
    „Willst du sie wirklich behalten?“, fragte Jayden, füllte Whiskey in zwei Gläser und nickte in Richtung Katze, während er Far eines der Gläser reichte.
    „Aye, warum nicht?“ Far trank einen Schluck des billigen Fusels, ohne das Kraulen zu unterbrechen.
    „Sie hätte dich beinahe auf dem Gewissen gehabt.“ Jayden sah ihn prüfend an, ob er protestieren würde. Far wich seinem Blick aus.
    „Ice …“
    „An dem Crash bin ich ganz allein schuld. Jonathan hat mir seit jeher prophezeit, dass ich eines Tages einen Unfall haben werde. Ich bin immer zu schnell unterwegs. Jetzt habe ich Miss Y als Warnung bei mir.“
    „Warnung. So, so.“ Jayden ließ den Whiskey in seinem Glas kreisen.
    „Okay, ich lasse mich von Harry kutschieren.“ Etwas verspätet stimmte Far mit einem Seufzen zu. Jayden fuhr ihm mit dem gönnerhaften Lächeln durch den Schopf. Noch etwas, was er ungestraft durfte.
    „Natürlich machst du das.“

 
     
    ***
     
    Mit grimmiger Miene lief Far durch die Flure des Polizeireviers. Unrasiert und mit ungekämmtem Haar sowie der schwarzen Lederkleidung wirkte er mehr denn je wie ein Mitglied einer Straßengang, als wie ein respektierter Officer der New Yorker SEED, der Sondereinheit zur Eliminierung von Dämonen. In seinem Waffengürtel, der locker auf seinen Hüften saß, befanden sich eine DV8 und mehrere Magazine sowie ein schmaler Silberdolch mit einer Speziallegierung. Ihm war bewusst, dass seine Bewegungen von einer lautlosen Geschmeidigkeit waren, die ihn weit gefährlicher wirken ließ, als er ohnehin war. Düster begegnete er den Blicken der Kollegen, die ihm auf dem Flur entgegenkamen. Bis vor wenigen Monaten hatten sie mit ihm gescherzt und ein paar freundliche Worte gewechselt. Jetzt gingen ihm die Kollegen lieber aus dem Weg, denn seine Wutausbrüche nahmen zu. Ständig fühlte er sich aggressiv und gereizt. Auch die Tatsache, dass er als ein Vampir in den Dienst zurückgekehrt war, verunsicherte die Kollegen. Keiner von ihnen hatte jemals am eigenen Leib spüren müssen, wie der menschliche Teil eines Körpers starb, um zu einem neuen Leben zu erwachen. Diese bittere Erfahrung hatte er ihnen inzwischen voraus. Nicht, dass er dies gewollt hätte. Far war sich dazu seiner Überlegenheit gegenüber seinen Kollegen nur allzu gut bewusst. Seit seiner Wandlung war er schneller, kräftiger und tödlicher. Allerdings waren die Tage seit seiner Geburt als Vampir schmerzhafter gewesen, als in seinem vorherigen Leben.
    Stillschweigend sah Justus Morlay, sein Chief, über seinen derzeitigen desolaten Zustand hinweg, ohne ihn dabei aus den Augen zu verlieren. Er war es damals gewesen, der Fars Potenzial als erfolgreicher Officer der SEED erkannt hatte. Und Erfolg hatte Far derzeit mehr als je zuvor. Mit ungezügelter Wut stürzte er sich auf jeden Dämon, der zu dumm war, in seine Nähe zu geraten. Dazu kam die Tatsache, dass er sich für jede Sonderschicht meldete und Cooper Dayton ihn in seiner Funktion als Teamleiter bereits beinahe gewaltsam nach Hause schicken musste, damit er sich zwischendurch ausruhte. So sah sich Far gleich einer mehrfachen

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