Song of Blood (German Edition)
Als Bhreacs Spielzeug stehe ich ganz, ganz weit oben. Erst recht, wenn Bhreac inzwischen das Oberhaupt eurer reizenden Familie ist. Und du, als Lorcans bauchkriechende Schlange, würdest weit unter mir existieren müssen. Bist du wirklich darauf aus?“, fragte Far böse. An Caileans wenig begeisterter Miene erkannte er, dass er einen extrem wunden Punkt getroffen hatte.
„Ich kann mich da an eine oder sogar zwei Begebenheiten in Moskau erinnern, die ich dir gerne vergelten würde“, setzte Far noch einen drauf. „An eine erinnere ich mich besonders gut. Es hatte mit Fesseln, einer Peitsche und Beißen zu tun.“
Cailean wurde schlagartig blass, hielt aber seinem Blick stand. Einen Feigling konnte man ihn zumindest nicht nennen.
„Versuchst du mich zu erpressen?“, fragte er wütend.
„Gut erkannt.“ Herausfordernd schaute Far ihn an. „Also, wie sieht es aus? Du wärst ein gewaltiges Problem schlagartig los.“
Cailean schüttelte den Kopf. „Bhreac traut mir ohnehin nicht. Wenn ich jetzt Fehler begehe, löscht er mich womöglich aus.“
Far seufzte.
„Du hast also Angst“, stellte er ganz richtig fest. Beinahe trotzig schaute Cailean ihn an und zuckte vielsagend mit den Achseln.
„Mach dir nichts draus. Angst ist etwas, das ich begreifen und verstehen kann“, murmelte Far.
„Warum willst du die Macht und die Position nicht, die Bhreac dir anbietet?“, fragte Cailean. „Ein Leben in unbeschwertem Luxus ... Du könntest befehlen, und jeder würde springen. Du würdest selbst ein sehr mächtiger Mann werden. Es wäre dumm, Bhreacs Angebot auszuschlagen.“
Far schloss für einen Moment die Augen.
Diese Vampire werden es nie verstehen, dachte er bei sich und fühlte so etwas wie traurige Resignation.
„Cailean, ich brauche nichts weiter als Songlian“, sagte er leise und sehr bestimmt.
„Sex kannst du genauso mit Bhreac oder jedem anderen haben“, entgegnete der.
„Ich liebe nur Song.“
„Liebe. Pah!“ Cailean schnaubte abfällig. „Wie lange soll die denn andauern? Jahrhunderte? Mach dir nichts vor, Far Baxter. In ein paar Jahrzehnten beginnt dich auch unser hübscher Songlian zu langweilen. Dann kennst du jeden Zentimeter seines Körpers auswendig und hast ihn bereits auf jede erdenkliche Weise stöhnen hören. Es wird dir mit ihm keinen Spaß mehr machen. Hast du dagegen Bhreac an deiner Seite und Lorcan als deinen Verbündeten …“
„Du bist ein Arschloch.“ Far hatte ganz ruhig gesprochen, doch damit unterbrach er Cailean ziemlich wirkungsvoll. „Als du in Moskau über mich hergefallen bist, war das etwa deine perverse Art von Liebe, Cailean? Indem du mich mit deinem Körper unterwirfst, demütigst und quälst? Weil du die Machtausübung über andere Leute liebst?“
Cailean wurde noch bleicher, denn Far wurde bei dieser Erinnerung wieder wütend.
„Sag es mir, Cailean. Oder solltest du etwa gar keine Ahnung haben, was Liebe wirklich ist?“ Er trat so dicht an Cailean heran, dass er ihn hätte küssen können. Cailean starrte ihm zähneknirschend in die Augen. Schließlich stieß er Far heftig von sich. Mit einem wilden Auflachen wirbelte Far herum und spuckte erneut aus, als hätte sich ein schlechter Geschmack in seinem Mund festgesetzt.
„Versuche nicht, mich einzuschüchtern“, ertönte Caileans Stimme in seinem Rücken. „Im Moment bist du nämlich bloß ein Nichts und stehst im Rang unter mir.“
„Eure Rangordnung kannst du dir gepflegt in den Arsch schieben“, knurrte Far über die Schulter zurück.
„Ich sollte dich zu Bhreac bringen, sobald du bei klarem Verstand bist. Allerdings hat er nicht gesagt, wie ich mich verhalten soll, falls du dich weigerst“, sagte Cailean im drohenden Ton. Der Schuss ging allerdings nach hinten los. Far drehte sich langsam um und breitete einladend die Arme aus.
„Komm und versuche es“, fauchte er gefährlich. „Dieses Mal könnte es jedoch passieren, dass ich einfach zurückschlage. Also komm und demonstriere mir deine Macht, du Großkotz. Ich kann es gar nicht erwarten, dir so richtig schön in die Fresse zu hauen.“
„Du hasst mich“, stellte Cailean fest.
„Komisch, nicht wahr? Obwohl wir so ein reizendes Techtelmechtel in Bhreacs Bett hatten“, sagte Far. „Wenn du also jetzt nicht ein paar in die Schnauze haben willst, bring mich besser zu deinem Herrn und Meister. Je eher ich die Angelegenheit mit ihm kläre, desto früher komme ich zu Songlian zurück.“
Bhreac schien sich tatsächlich
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