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Songkran

Songkran

Titel: Songkran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Matti
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Vorraum saß. Sie erwiderte seinen Gruß mit einem vornehmen Wai .
    Die massive Tür zum Zimmer der Macht stand weit offen, als ob sein Bewohner nichts zu verbergen hätte. Nach einer förmlichen Begrüßung bat der Premier Porphant, auf einem ausladenden Sofasessel Platz zu nehmen. Davor stand ein wertvoller, fein verzierter Holztisch. Während seiner Amtszeit Anfang der 1960er Jahre, hatte Feldmarschall Sarit das kostbare Möbelstück einem berühmten Kuomintang General abgekauft, erzählte der Premier. So jedenfalls sei die offizielle Geschichtsschreibung des flachen Tisches, der aus der frühen  Mandschuzeit stammte. Inoffiziell vermutet man jedoch, dass das wertvolle Stück Holz, wie viele andere Kostbarkeiten auch, reichen chinesischen Kaufleuten abgepresst wurde. Das Milliardenvermögen Sarits, das nach dessen Tod im Jahre 1963 bekannt wurde, erzählte eine Geschichte von Gewalt und Korruption.
    Porphant saß dem mächtigsten Mann Thailands gegenüber. Zwanzig Jahre Altersunterschied trennte die beiden Männer. Der 35jährige Porphant galt als eine schwer einzuschätzende Größe im politischen Bangkok. Er gehörte zu der großen Gruppe von Überläufern , die vor der letzten Wahl das Parteilager gewechselt hatte. Die Aufforderung des Premiers an die kleinen Parteien, mit seiner Regierungspartei zu fusionieren, war verlockend gewesen. Porphant und seine Chonburie-Faktion folgten der Offerte des Premiers und legten sich einen neuen Parteimantel zu. Das Ergebnis dieses Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiels war für die Opposition niederschmetternd. Nach der Wahl beherrschte die Partei des Premiers über siebzig Prozent der Unterhaussitze. Porphant, der bis vor kurzem unbekannte Politiker aus der Provinz Chonburi, war Teil dieses Gewinnerteams. 
    Porphants Befürchtungen, vom Premierminister von oben herab behandelt zu werden, waren unbegründet. Der Premier spielte den charmanten Gastgeber und gab sich leger und ausgesprochen locker. Das Sakko seines Anzuges hing über der Lehne des Schreibtischsessels. Das weiße Hemd und die dunkle Krawatte wirkten vertraut.
    „Kommen wir jetzt zum Grund meiner Einladung, lieber Khun Porphant.“
    „Ich stehe zu Ihrer Verfügung, Sir.“
    „Sie wissen, dass mir Loyalität über alles geht. Der Innenminister ist mir da manchmal zu unentschlossen, verstehen Sie?“
    Porphant nickte, ohne zu ahnen, was der Premier genau meinte. Der Premierminister reichte eine Porzellantasse mit heißem, grünem Tee über den Tisch.
    „Bitte, nehmen Sie eine Tasse. Wie Sie wissen, ist die Polizei dem Premierminister unterstellt. Aber wir hier im Government House ersticken in Arbeit. Also sollten wir dieses Konstrukt etwas aufweichen. Sie sind der richtige Mann dafür und eine wichtige Aufgabe steht an.“
     Porphant nahm die Teetasse und nippte.
     „Lieber Khun Porphant, eine Gruppe von Terroristen bedroht Bangkok. Vorgestern Nacht konnte die Polizei einen Sprengkörper entschärfen. Nun drohen diese Leute mit weiteren Bomben, wenn wir gewisse Forderungen nicht erfüllen. Hier, lesen Sie sich die Liste durch.“
    Der Premier reichte Porphant eine Klarsichtfolie, in der die Bedingungen der Bombenleger eingeheftet waren.
    „Ich möchte Ihnen diesen Fall übergeben. Wie gesagt Ihnen und nicht dem Innenminister.“
    Porphant überflog das Geschriebene.
    „Der Innemminister?“, fragte Porphant und legte die Klarsichtfolie auf dem Tisch ab.
    „Wie ich bereits sagte, er genießt nicht mehr mein vollstes Vertrauen. Sie als Wortführer der Chonburie-Faktion haben eine blendende Karriere vor sich. Das Kabinett in seiner jetzigen Zusammensetzung ist ja nicht in Stein gemeißelt.“
    „Was erwarten Sie von mir?“
    „Khun Porphant, ich möchte, dass Sie als stellvertretender Innenminister die volle Kontrolle über die Bombengeschichte behalten. Und halten Sie Kontakt zu Suphot oder Thanee.“
    Der Premier machte eine kleine Sprechpause und trank einen Schluck Tee. Behutsam stellte er seine Teetasse zurück auf die Untertasse aus Porzellan, die auf dem Holztisch stand. Pedantisch drehte er diese, bis der Henkel in seine Richtung zeigte.
    „Khun Porphant, ich habe Sie jetzt zum Herrn über den Polizeiapparat Thailands gemacht. Und wenn ich Sie nicht falsch einschätze, wissen Sie, wie Sie mit dieser Machtfülle umzugehen haben.“
    „Sir, was machen wir mit den Forderungen der Terroristen?“ Porphant fühlte sich erleichtert, als er diese Frage los geworden war.
      „Gehen Sie auf die Forderungen

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