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Songkran

Songkran

Titel: Songkran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Matti
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hat Ukrist in der Thammasat gewollt?“, fragte der Hagere.
    „Vielleicht war er verabredet oder ähnliches. Es ist eure Aufgabe, das rauszukriegen.“
    „Und das Mädchen?“
    „Fragt den Studenten! Heute Nacht werdet ihr ihm einen Besuch abstatten. Er wohnt in einer Bruchbude am Fluss.“
    „Alleine?“
    „Laut unserem Informanten ja. Ihr werdet also leichtes Spiel haben.“
    „Sir, wir werden Sie diesmal nicht enttäuschen“. Unterwürfig neigte der Hagere seinen Kopf nach vorne, um seinen Respekt vor dem Alten zu bekunden.
    „Wisst ihr eigentlich, wie lange ich schon in Bangkok lebe?“, fragte Mr. Wang nachdenklich.
    Die beiden Killer blickten den alten Mann ratlos an.
    „Mein ganzes Leben. Jetzt bin ich alt und möchte nur noch mit meinen Enkelkindern spielen, bevor ich zu meinen ehrwürdigen Ahnen gehe.“ Er streckte den Arm aus und deutete zu den eingerahmten Schwarzweißfotografien an der Wand, die die Porträts seines Großvaters und Vaters zeigten. Zwei würdevoll blickende alte Männer, die in traditionellen chinesischen Gewändern gekleidet waren.
    „Aber ich kann mich nur dann zur Ruhe setzen, wenn diese Bombengeschichte abgeschlossen ist. Versteht ihr das?“
    Die Männer nickten.
     „Dann fehlt nur noch das Mädchen.“ Unterschwellige Euphorie schwang in der hohen Tonlage des Hageren, als ob er sich auf das Töten während einer Jagd freute.
    „Mach mal langsam Junge.“ Ein Grinsen umgab die faltige Mundpartie von Mr. Wang.
    „Nimmst du die Pillen noch?“, fragte Wang den Hageren.
    „Nein, Sir“, antwortete dieser und verzog eine Unschuldsmine.
    „Pass du auf ihn auf, dass er nicht wieder dieses Zeug schluckt!“, murmelte Wang und fixierte mit seinen Schlitzaugen das Muskelpaket.
    „Mach ich, Sir“, brummte er und wippte leicht mit dem Oberkörper.
    „Gut! Zurück zu unserem Studenten. Ihr beide müsst ihn schnappen und zum Sprechen bringen. Ich will wissen, wo das Mädchen und wo der Sprengstoff ist. Danach entsorgt die Leiche!“
    „Wieder ein Autounfall wie bei den anderen beiden?“, fragte der Hagere.
    „Nein, nein, diesmal nicht. Dafür ist dieser Student zu lange untergetaucht. Schmeißt die Leiche einfach auf die Müllhalde, in den Chao Praya oder sonst wo hin, das ist mir egal, nur lasst sie verschwinden. Sie darf nie wieder auftauchen! Und wenn ihr da auch versagt, was soll ich dann mit euch machen?“ Sein Tonfall nahm einen bedrohlichen Charakter an.
    „Sir. Wir werden noch heute Nacht nach Bang Yai fahren und den Fall aus der Welt schaffen“, erwiderte der Hagere unterwürfig.
    Mr. Wang nickte zufrieden. Er fühlte sich müde und sehnte sich nach einem xiu -xi, einem Nickerchen.

Das schlechte Horoskop
     
    Samstagnacht
     
    Der Spitzel sah aus wie eine Ratte. Angstschweiß tropfte von seiner flachen Stirn. Bereits über eine halbe Stunde wartete der kleine Mann mittleren Alters an der kleinen Brücke, bis der Scheinwerfer des Motorrads in der Ferne auftauchte. Heulender Motorenlärm durchbrach die Stille. Die starke Nervosität drückte auf die Blase des Spitzels. Er verkniff sich das Urinieren in den Straßengraben. Kurz vor der Ortsgrenze, da wo die blauen Linienbusse über Nacht geparkt wurden, drosselte der Hagere das Tempo seiner Yamaha. Leise rollte der nagelneue 4-Takter die letzten Meter zur steinernen Bogenbrücke. Dann schaltete er den Motor aus.
    Unterwürfig machte der Spitzel einen Wai vor den beiden Fremden aus Bangkok. Der Muskulöse fasste sich in den Schritt seiner engen Jeans, um seine eingezwängten Hoden zu richten. Schon jetzt verfluchte er den Job. Nicht nur wegen der stechenden Schmerzen, die sich unerbittlich während der Fahrt gesteigert hatten. Sein Moor Duu hatte ihm mit einer Lupe aus der Hand gelesen, daraufhin das runzelige Gesicht verzogen und zur Vorsicht gemahnt. Auf Nachfrage vom Muskulösen hatte der   alte Wahrsager seine pessimistische Prognose abgemildert. Aber eine nebulöse Bedrohung blieb bestehen.
    Der Spitzel leuchtete mit der Taschenlampe die Böschung hinab. Der Lichtkegel erfasste ein Ruderboot, das still im Wasser des Khlong Bangkok Noi weilte.
    „Wir müssen mit dem Boot übersetzen“, flüsterte er.
    Die beiden Killer folgten dem Mann hinunter. Das Wasser des Flusses ruhte wellenlos in der Dunkelheit. Der Himmel war wolkenverhangen. Nur selten fuhren bei Tage Motorboote von Bang Yai in Richtung Süden, um dann nahe der Bahnstation von Thonburie in den Chao Praya einzufahren. Dreißig Minuten hatten die

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