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Sonne, Schnee und Tote

Sonne, Schnee und Tote

Titel: Sonne, Schnee und Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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Sicherheitsbesprechung zu einem Klimakongress, der in einem halben Jahr
in Rotterdam stattfinden soll. Ich habe verdammt noch mal keine Zeit. Also, was
ist?“
    „Hadosh
hat mir bei der Befragung eben beinahe einen Beutel mit einem verdächtigen
weißen Pulver an den Kopf geworfen, der angeblich bei Namirs Privatsachen lag.
Außerdem habe ich ein paar sehr verwirrende Informationen bekommen. Er sagte
zum Beispiel, dass ich Van Helig oder Sie fragen soll, was für ein Früchtchen
Namir gewesen ist und, dass Sie ihm Namir aufgeschwatzt haben. Und noch so
einige Dinge, die er mit Ihnen am Samstag vertraulich besprochen haben will.
Die Bitte darum, Karim nicht zu verdächtigen, zum Beispiel. Ein Versprechen,
das Sie gegeben haben und das bedeutet: keine Fahndung nach dem einzigen
Tatverdächtigen einzuleiten, der im Moment existiert. Ich habe noch mehr Fragen
dieser Art und ich hätte darauf gerne ein paar Antworten.“
    „Dieser
verdammte Mistkerl“, zischte Van Houden, bekam seine Stimme aber mit dem
nächsten Satz wieder unter Kontrolle. „Hör zu, Bloemberg. Ich habe wirklich
keine Zeit jetzt. Wir reden später. Ich melde mich, sobald ich kann.“
    „Hoofdcommissaris,
ich ermittle hier in einem Mordfall“, gab Kees zu bedenken und hoffte darauf,
dass Van Houden die Wichtigkeit völliger Transparenz ihm gegenüber erkannte.
    „Es
gibt derzeit keine heiße Spur in keine Richtung. Es wäre also langsam an der
Zeit, dass Sie mir endlich auftischen, was da zwischen Ihnen und Hadosh läuft.“
    Nachdem
Bloemberg den Satz beendet hatte, erwartete er zumindest eine schlüssige
Entgegnung. Der dicke Hauptkommissar tat ihm den Gefallen nicht.
    Vom
anderen Ende der Leitung war nur noch ein Knacken zu hören, dann wurde
Bloembergs Anruf wortlos zurück in die Telefonstelle geleitet.
    „Tut
mir leid, Inspecteur“, meldete sich Helene entschuldigend. „Der
Hoofdcommissaris muss sich jetzt weiter um seine Gäste kümmern.“
    Das
kann doch wohl nicht wahr sein! Das ist doch der Gipfel der …
    Vom
plötzlichen Abbruch des Telefonats überrumpelt legte Bloemberg einfach auf und
knallte das PCS auf die Dockingstation. Wut kochte in ihm hoch. Die
Respektlosigkeit, mit der Van Houden untergebene Kollegen mitunter behandelte,
war nur schwer erträglich.
    Um
seiner plötzlichen Aggression Luft zu verschaffen, schlug er mehrmals mit
geballter Faust auf die Nackenstütze des Beifahrersitzes.
    Van
Houden, du verdammter, verschwiegener Dreckskerl.
    „Irgendetwas
stimmt hier nicht. Hier läuft doch irgendeine Scheiße zusammen, die nichts
Gutes bedeuten kann“, murmelte er, nachdem er sich etwas beruhigt hatte,
währenddessen seine Finger nach dem Zündschlüssel tasteten.
     
    ***
     
    Bloembergs
Dienstwagen startete, rollte an und fuhr den Wilhelmina-Pier hinunter in
Richtung Erasmus-Brücke. Rogelio starrte durch das Asia-Restaurantfenster.
Seine Blicke folgten dem Auto, bis es hinter der nächsten Ecke verschwunden
war.
    „Das
war knapp“, sagte er und atmete erleichtert auf. Neben ihm zwängte sich Margez
ans Fenster, ein kleiner Mexikaner mit kahl geschorenem Kopf, Unterlippenbart
und spitzem Kinn, dessen Augen klein und dunkel, tief in den Augenhöhlen saßen.
    „Was
nun?“, fragte er ungeduldig. „Der Bulle ist weg. War ohnehin nur einer.“
    „Vorsicht
ist besser als Nachsicht“, mahnte Rogelio und löste seinen Blick von der
Straße.
    „Der
kommt so schnell nicht wieder. Jetzt haben wir Zeit, um uns richtig um die Sache
zu kümmern.“
    „Warum
bringen wir ihn nicht einfach um?“, fragte Ruben, ein dicker und doch
muskulöser Kerl mit borstigem schwarzen Haar, das er
an den Seiten komplett abrasiert hatte. Er saß an einem Tisch in der Nähe und
kratzte sich das bärtige Doppelkinn, während er gelangweilt mit einem spitzen
Gegenstand Kerben in die Tischplatte ritzte.
    „ Idiota !
Das können wir nicht. Wir müssen es finden. Jedenfalls das, was noch
davon übrig geblieben ist. Er wird uns sagen, wo es ist.“
    „Dann
bringen wir ihn endlich zum Reden, bevor er mit jemand anderem redet. Wir
vergeuden hier doch sonst nur unsere beschissene Zeit“, drängelte Margez,
während er entschlossenen Schrittes zur Tür ging.
    „Es
ist besser, ein bisschen beschissene Zeit zu vergeuden, als unüberlegt sein
Leben aufs Spiel zu setzen“, knurrte Rogelio.
    „Wenn
wir versagen, war es das.“
    Margez
hatte die Tür erreicht und die Hand an die Klinke gelegt. Dort verharrte er.
    Fordernd
sah er Ruben und Rogelio

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