Sonne über Köln (German Edition)
diesen übermächtigen Feind zu
bekämpfen–mit allen Mitteln. Er sagte, dass es unter den Ungläubigen
keine Unschuldigen gäbe. Dass sie mit Angst und Schrecken übersät werden
müssten, damit sie endlich verstünden, dass es auf dieser Welt nur einen Weg
gibt: den Weg des Propheten Mohammed ...
Usama
war sofort wach als der durchdringende Ton des Weckers erklang. Obwohl er nur
kurz geschlafen hatte, fühlte er sich frisch und ausgeruht. Er zog ein weißes
Gewand über und krempelte die Hosenbeine hoch. Dann ging er zu dem kleinen
Tisch, der sich in einer Ecke seines Zimmers befand. Darauf standen eine
Schüssel und eine Karaffe. Er füllte die Schüssel mit dem Wasser aus der
Karaffe. Er sprach die Basmala " Im Namen Allahs, des Erbarmungsvollen,
des Allerbarmers! " und begann mit der Waschung für das Frühgebet. Er
wusch seine Hände, spülte Mund und Nase aus, wusch die Arme bis zu den
Ellbogen, bestrich ein Viertel seines Kopfes mit Wasser und wusch sich die Füße
bis zu den Knöcheln. Wie vorgeschrieben sprach er dabei die Basmala und
wiederholte jede Aktion zweimal.
Nach
Durchführung dieser rituellen Reinigung ging er in die Mitte des Zimmers. Er
stellte sich auf den Gebetsteppich, senkte den Kopf und wendete sich dem Poster
mit der Kaaba zu. Die Hände emporgehoben bis auf Höhe der Ohren, sprach er die
Worte der ersten Sure des Korans: " Allah ist groß und erhaben! "
Er nahm die Hände wieder herunter und begann zu beten: " Im Namen
Allahs, des sich Erbarmenden, des Barmherzigen! Preis sei Allah, dem Herrn der
Welten, dem sich Erbarmenden, dem Barmherzigen, dem Herrscher am Tage des
Gerichts. Dir allein dienen wir, und dich allein bitten wir um Hilfe! Führe uns
den geraden Weg, den Weg derer, denen du gnädig bist, nicht derer, denen du
zürnst und nicht der Irrenden! "
Dann
sprach er die Worten der 112. Sure: " Im Namen Allahs, des sich
Erbarmenden, des Barmherzigen! Er ist Allah, der Einzige, Allah, der
Unabhängige und von allen Angeflehte. Er zeugt nicht und ward nicht gezeugt,
und keiner ist ihm gleich! "
Usama
ging zum Ruku' über und berührte mit den Händen seine Knie: " Preis und
Dank sei Allah, dem Allerhabenen! " Er richtete sich wieder auf, stand
still und sprach weiter: " Allah erhört den, der ihn lobpreist! "
Er
kniete nieder und berührte mit der Stirn, den Handflächen und den Spitzen der
großen Zehen gleichzeitig den Boden: " Preis und Dank sei meinem Herrn,
dem Allerhabenen! "
Usama
hob den Kopf kurz hoch, um dann mit der zweiten Sajda fortzufahren. Während
Stirn, Handflächen und große Zehen wieder gleichzeitig den Boden berührten,
sagte er erneut: " Preis und Dank sei meinem Herrn, dem Allerhabenen! "
Er
hob den Kopf aus der Sajda, verharrte einen Moment und stand auf zur zweiten
Rakah: " Mit Allahs Hilfe stehe ich auf und knie nieder! " Wie
bei der ersten Rakah, sprach er die erste und die 112. Sure des Korans.
Dann
hob er die Hände bis in Höhe des Gesichts zum Bittgebet: " Allah, gib
mir Wohles in dieser Welt und in jener und bewahre mich vor der Pein des
Feuers. "
Es
folgten wieder Ruku' und Sajda, genau wie bei der ersten Rakah. Dann hob er den
Kopf, ruhte auf den Knien und begann mit der Bezeugung. Zuerst sagte er 33 mal
" Preis sei Allah! ", 33 mal " Lob sei Allah! "
und 33 mal " Allah ist der Größte! " und dann dreimal: " Ich
bezeuge, dass es keinen Allah gibt, außer Allah! O Allah, segne Muhammed und
seine Familie! "
Weiterhin
kniend sprach er zum Abschluss das Salam: " Sei mit dir, oh Prophet der
Segen und die Gnade Allahs! Friede sei mit uns allen rechtschaffenen Dienern
Allahs! Friede sei mit euch und die Gnade und der Segen Allahs! "
Usama
erhob sich und ging hinüber in die andere Ecke seines Zimmers. Er setzte sich
im Schneidersitz vor die kahle Wand und blickte in die Videokamera, die vor ihm
aufgebaut war. Er räusperte sich und schaltete die Kamera mit der Fernbedienung
ein:
"Mein
Name ist Usama Khalidi. Ich bekenne mich zu dem Anschlag auf das zionistische
Fußballteam. Ich rufe all meine Glaubensbrüder auf, meinem Beispiel zu folgen,
so lange bis die Feinde des Islams besiegt sind. Wir müssen sie mit Angst und
Schrecken übersähen, bis sie sich nicht mehr aus ihren Häusern wagen ..."
Als
Toni die Schlafzimmertür öffnete, kam Benni hechelnd und vor Wiedersehensfreude
quiekend auf ihn zu. Toni streichelte ihn, mahnte jedoch zur Ruhe, weil das
Frauchen schlief. Benni verstand und legte sich wieder neben das Ehebett auf
Sonias
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