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Sonne über Köln (German Edition)

Sonne über Köln (German Edition)

Titel: Sonne über Köln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Schneider
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habe
Steffen getroffen. Der hat Tickets und uns eingeladen."
    Sonia
küsste ihn wieder: "Darauf freu ich mich. Wir haben so lange nichts mehr
zusammen unternommen." Sie griff erneut nach der Bierflasche und bemerkte,
dass Benni sie beobachtete. "Hier gibt's nichts zu sehen, Benni",
sagte sie scherzhaft.
    Der
Hund quittierte das mit einem Seufzer.
    "Mach
Platz!"
    Benni
lag fast schneller auf dem Boden, als Sonia den Befehl ausgesprochen hatte. Sie
beugte sich zu ihm hinunter und lobte ihn. "Das haben wir die letzten Tage
geübt. Jetzt hat er's drauf." Sie nahm einen Schluck aus der Flasche und
stellte sie ab. "Aber jetzt will ich mal sehen, was du noch so drauf
hast!", sagte sie und fuhr mit der Hand unter Tonis T-Shirt.
    Der
schaute ihr forschend ins Gesicht: "Weißt du, was ich an dir am meisten
liebe?"
    "Was
denn?", fragte Sonia, in Erwartung eines Riesenkompliments.
    "Deine
Sommersprossen!" Als er sie küssen wollte, boxte sie ihm neckisch in die
Seite: "Duuu!"
    Beide
lachten.
    *

 
 
    "Like
a Rhinestone Cowboy, riding out on a horse in a star spangled rodeo …",
erklang Glenn Cambells Stimme leise aus dem Radio. Billy schlief. Der Hut war
ihm tief ins Gesicht gerutscht. Als das Motorengeräusch eines vorbeifahrenden
Wagens zu hören war, wachte er mit einem Grunzen auf. Er rückte den Stetson
zurecht, fuhr mit der Zunge durch seinen trockenen Mund und schüttelte den
Kopf, um die Haare in Position zu bringen.
    Billy
reckte sich und schaute sich um. Die Friesenstraße war wie ausgestorben. Er
drückte auf das Display, um die anderen Halteplätze abzufragen. Die in der
Altstadt liefen gut. Die Taxen dort standen nicht länger als fünf, sechs
Minuten. Er schlug frustriert aufs Lenkrad: "Wie man's macht, macht man's
verkehrt!"
    Als
er kurz nach Mittag in der Altstadt stand, kam alle paar Minuten die Nachricht
durch, dass Fahrgäste in der Friesenstraße warten würden. Nur deshalb war er
hierher gekommen. Doch nun wieder zurück in die Altstadt oder woandershin zu
fahren würde auch nichts bringen. Er wusste genau, sobald er sich ausloggen und
wegfahren würde, käme übers Display: "Fahrgast wartet in der
Friesenstraße". So war das immer.
    Am
Morgen hatte er eine Fahrt nach Düsseldorf und kaum zurück in Köln eine zum
Flughafen ergattert. Damit war sein Quantum Glück für diesen Tag offensichtlich
erreicht. Billy atmete tief durch und fand sich damit ab: So war nun mal das
Schicksal eines Taxifahrers.
    Er
holte eine Zeitschrift unter dem Sitz hervor und begann Kreuzworträtsel zu
lösen. Er kannte das: Sobald er anfing sich mit irgendetwas zu beschäftigen,
würde Kundschaft kommen. Und siehe da, auch diesmal! Die Türen auf der rechten
Seite gingen auf.
    Billy
fiel sofort die enorme Statur des bärtigen Typen auf, der hinten einstieg. Der,
der vorn einstieg, schob den Sitz ganz nach vorn um seinem Kumpel hinten die
Beinfreiheit zu geben, die er brauchte. Billy schaute den Mann im Beifahrersitz
erwartungsvoll an.
    "Fahren
Sie!", sagte der.
    "Und
wohin?", fragte Billy.
    "Einfach
nur geradeaus", sagte Usama.
    Billy
zögerte und schaute seinen Fahrgast skeptisch an. Dann drückte er aufs
Taxameter und fuhr los: "Okay, Sie sind der Boss."
    "Wir
fahren die Aachener stadtauswärts", sagte Usama.
    Für
eine Weile herrschte Schweigen.
    "Und
wie geht's Ihnen so, Herr Klaasen?", begann Usama eine Unterhaltung.
    Billy
schmunzelte: "Danke, mir geht's gut. Aber mein Name ist nicht
Klaasen."
    "Wieso?
Steht doch hier." Usama zeigte auf den Fahrerausweis.
    "Da
steht: ‘Taxiunternehmen Klaasen’. Mein Name steht da unten." Billy
streckte seinen rechten Arm aus und tippte mit dem Zeigefinger auf den unteren
Teil des Ausweises.
    Usama
las laut: "Es fährt Sie Wilfried Hingsen."
    "Genauso
ist es. Aber Sie können mich Billy nennen, machen alle so."
    "Fahren
Sie schon lange Taxi, Billy?"
    "Dreizehn
Jahre."
    "Das
ist lange. Und welche Schichten?"
    "Nur
Nachtschicht", sagte Billy. "Da verdient man mehr und hat nicht diese
Staus wie tagsüber. Ist zwar manchmal etwas anstrengend wegen der Besoffenen.
Kann aber auch ganz amüsant sein."
    "Sind
Sie letzte Nacht gefahren?", fragte Usama.
    Billy
nickte: "Ich fahre seit gestern Nachmittag ununterbrochen. Am Wochenende
mache ich immer Doppelschicht. "
    Usama
musterte Billy und wunderte sich, dass ihm dieser komische Vogel in der Nacht
zuvor nicht aufgefallen war. Allerdings hatte er dem Taxifahrer auch keinerlei
Beachtung geschenkt. Andererseits: Würde jemand der einen Beutel mit

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