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Sonne über Köln (German Edition)

Sonne über Köln (German Edition)

Titel: Sonne über Köln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Schneider
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Fremdeinwirkung ganz
offensichtlich", ergänzte der Gerichtsmediziner.
    "Wie
es aussieht, ist er geschlagen und misshandelt worden", sagte Bode.
    Der
Gerichtsmediziner bestätigte die Aussage mit einem Nicken: "Darauf deuten
die Hämatome im Gesicht und am Hals hin."
    "Todeszeitpunkt?",
fragte Jäger.
    "Ich
würde sagen vor acht bis zehn Stunden ... Das ist eine vorsichtige
Schätzung."
    Jäger
schaute auf seine Uhr. "Jetzt haben wir kurz nach Mitternacht ... Das wäre
dann gegen 16.00 Uhr gewesen", rechnete er zurück. Sein Blick fiel auf
eine Reifenspur direkt neben der Leiche. Sie war auf dem Schmutz, der sich auf
dem nicht befahrenen Asphalt abgelagert hatte, deutlich zu sehen. "Scheint
nicht der Tatort zu sein. Sieht eher so aus, als ob die Leiche hier abgelegt
wurde", fügte er nachdenklich hinzu.
    "Das
herauszufinden ist eure Sache. Was mich betrifft, bin ich hier fertig",
sagte der Gerichtsmediziner. Er räumte seine Utensilien in eine Tasche und
stand auf: "Viel Spaß bei der Arbeit! Den vorläufigen Bericht haben Sie
morgen früh auf dem Schreibtisch."
    "Ich
danke Ihnen!", sagte Jäger. Er streifte Gummihandschuhe über und kniete
sich ebenfalls neben die Leiche.
    "Wenn
ich den Hut, der neben dem Toten lag und den wir schon eingetütet haben, mit in
Betracht ziehe, würde ich sagen ein schwuler Cowboy", sagte Bode.
    "Wieso
das denn?", sagte Jäger.
    "Na,
seit Brokeback Mountain verstecken die sich doch nicht mehr." Bode und
zeigte auf den goldenen Armring, die goldene Uhr und die beringten Finger:
"So rennen doch nur Schwuchteln rum. Und Köln ist ja bekanntlich voll
davon."
    "Schon
möglich", sagte Jäger. "Aber vielleicht ist er ja ein Düsseldorfer,
der hierher gekommen ist, um sich unerkannt in der Szene amüsieren zu
können."
    "Sehr
witzig", sagte Bode ohne zu lachen und warf seinen blonden Scheitel, der
ihm ins Gesicht hing, mit einer schwungvollen Kopfbewegung nach hinten.
    "Ich
habe mal gelesen, dass Männer, die ständig Schwulenwitze reißen, insgeheim
selber schwul sind. Die wollen das auf diese Weise kaschieren", sagte
Jäger.
    Bode
blickte ihn humorlos an: "Was wollen Sie damit sagen?"
    "Nichts.
Ist mir nur so in den Sinn gekommen, bei dem Thema", sagte Jäger und
schmunzelte. Seine schlechte Laune war verflogen. "Aber Sie haben recht.
Der Typ sieht sonderbar aus ... Und kein Hinweis darauf, wer er sein
könnte?"
    "Ich
habe Ihnen doch gesagt, dass er nichts in den Taschen hatte. Sie können ihn ja
selbst noch mal durchsuchen", sagte Bode missmutig.
    "Schon
gut!" Jäger hatte keine Lust mehr auf Kindergarten. Er nahm eine Hand des Opfers
und schaute sie sich genau an: "Schöne saubere Fingernägel, keine
Hornhaut. Was sagt uns das?" Er beantwortete seine Frage selbst: "Der
Mann hat nicht körperlich gearbeitet."
    "Vielleicht
ein Zuhälter? Abrechnung innerhalb des Milieus?", spekulierte Bode. Sein
Blick wanderte zum unteren Teil des Opfers: "Also, diese lila
Cowboystiefel sind doch echt kitschig!"
    Jäger
kicherte. In diesem Fall war er ausnahmsweise mit Bode einer Meinung. Doch er
wurde schnell wieder ernst: "Aber die erzählen uns was."Er deutete
auf den Hacken des rechten Stiefels: "Schauen Sie hier!"
    "Der
ist abgenutzt", sagte Bode.
    Jäger
nickte: "Das könnte etwas über seinen Beruf aussagen."
    "Kann
aber genauso von einem Gehfehler herrühren", sagte Bode.
    "Glaub
ich weniger. Dann wäre die Abnutzung irgendwie runder", sagte Jäger. Er
erhob sich nachdenklich und gab den beiden Männern, die darauf warteten die
Leiche abtransportieren zu können, ein Zeichen. Ein Lächeln erschien auf seinem
Gesicht, als er den Teil seines Teams auf sich zukommen sah, der die verhasste
Gegenwart von Bode aufwog.
    "Hallo,
Chef!", grüßte Connie. "Ich habe eine Zeugenvernehmung durchgeführt.
Der Mann wäre fast über das Opfer gestolpert, als er austreten musste."
    Jäger
schaute sich um: "Ist 'ne ziemlich einsame Gegend. Was hat der hier
gemacht?"
    "Er
ist Taxifahrer. Durch die Kleingärten hier, ist so 'ne Art Schleichweg für die",
sagte Connie.
    Jäger
seufzte: "Ich hatte mich schon gefreut, dass noch niemand von der Presse
hier ist. Aber jetzt wird sich die Nachricht noch schneller verbreiten."
    Ein
Streifenpolizist kam auf die drei Untersuchungsbeamten zu: "Über Funk kam
gerade durch, dass ein Taxifahrer vermisst wird. Die Beschreibung passt auf das
Opfer hier. Der Mann hat den Wagen gestern um 18.00 Uhr nicht übergeben. Und
das Taxi wurde vor ein paar Minuten mit Schlüssel im Zündschloss in

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