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Sonne über Köln (German Edition)

Sonne über Köln (German Edition)

Titel: Sonne über Köln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Schneider
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Moment sprachlos. "Wwwas?", war das einzige, das er
stammelnd hervorbrachte.
    "Sie
suchen doch einen Nachtfahrer? Oder ... bin ich da nicht bei Jakobs?",
fragte der Mann verunsichert. Sein Dialekt verriet, dass er ein echter
"kölscher Jung" war.
    "Doch
schon", sagte Toni, der inzwischen innerlich umgeschaltet hatte.
    "Na
dann ist ja gut. Ich bin die letzten drei Jahre für Brück gefahren. Kennen Sie
den? Der sitzt auch im Vorstand. Sie können sich ja bei ihm erkundigen, ob ich
zuverlässig bin. Ich habe noch nie einen Unfall gehabt. Im August hatte ich
einen Umsatz von viertausend Euro, bei fünf Schichten pro Woche. Sonntags und
montags mache ich frei. Haben Sie einen Daimler? Wie ist Ihre Taxinummer?
Vielleicht sind wir uns ja schon mal über den Weg gelaufen. Ich schwöre auf
Flughafen. Obwohl–"
    "Hören
Sie", unterbrach Toni und verdrehte die Augen ob dieser Fülle an
Information. "Im Moment ist es ungünstig. Ich erwarte einen wichtigen
Anruf und muss auflegen."
    "Dann
ruf ich später noch mal an. Die Stelle ist doch noch frei–oder?"
    "Die
Stelle ist noch frei, aber–aber ich werde Sie zurückrufen."
    "Okay,
dann gebe ich Ihnen meine Nummer."
    "Die
habe ich hier auf meinem Display", sagte Toni und legte auf.
    "Die
armen Fahrgäste. Der quatscht die doch tot", sagte Bode.
    Niemand
lachte.
    "Der
wohnt in Weiden, gleich hier um die Ecke. Nur falls es Sie interessiert",
sagte Connie und deutete auf den Bildschirm ihres Laptops, der das
Zurückverfolgen des Anrufs graphisch darstellte.
    Toni
interessierte das nicht. So sehr ihm das Thema Nachtfahrer vor kurzem noch am
Herzen gelegen hatte, im Moment plagten ihn andere Sorgen.
    Das
Telefon klingelte erneut. Die Beamten setzten eilig ihre Kopfhörer auf. Toni
meldete sich. Diesmal ertönte am anderen Ende der Leitung Usamas unangenehme
Stimme: "Wir machen die Übergabe heute Abend. Ich rufe Sie gegen 20 Uhr an
und gebe Ihnen genaue Instruktionen. Sie kommen mit Ihrem Taxi. Sobald
wir–"
    "Stopp,
stopp!", unterbrach Toni. "Ich kann nicht mit dem Taxi kommen."
    "Warum
nicht? Haben Sie's immer noch nicht gefunden?" fragte Usama.
    "Doch
schon ... aber es ist in der Werkstatt. Sie haben den Kotflügel demoliert.
Schon vergessen?", sagte Toni.
    Es
gab eine kurze Pause.
    "Sind
Sie noch da?" fragte Toni.
    "Dann
besorgen Sie sich ein anderes Taxi, aber das gleiche Modell, die neue E-Klasse
ohne Werbung an den Türen. Das Licht vom Taxizeichen muss die ganze Zeit über
an sein."
    "Okay",
sagte Toni, "ich besorge mir ein Leihtaxi. Ich kann aber nicht
versprechen, dass da keine Werbung drauf ist."
    "Sie
kriegen das schon hin. Sobald wir die Steine haben, bekommen Sie Ihre Frau und
das Hündchen zurück.
    Connie
machte Toni durch Gesten verständlich, dass er etwas sagen soll. Dabei starrte
sie unaufhörlich auf den Bildschirm ihres Laptops.
    "Woher
soll ich wissen, dass es meiner Frau gut geht?", sagte Toni.
    Usama
lachte: "Sie müssen es mir einfach glauben."
    "Ich
will mit ihr sprechen!", sagte Toni.
    "Ich
glaube nicht, dass Sie in der Position sind, irgendwelche Forderungen zu
stellen", sagte Usama. "Wenn heute Abend alles glatt geht, können Sie
soviel mit ihr sprechen, wie Sie wollen."
    Connie
gab Toni ein Zeichen. "Noch zehn Sekunden", konnte er von ihren
Lippen ablesen. Er suchte nach Worten, um Usama hinzuhalten. "Äh ... und
wo treffen–"
    "Ich
hoffe nicht, dass Sie so dämlich sind und die Polizei eingeschaltet haben. Denn
dann ist Ihre Frau tot", sagte Usama argwöhnisch.
    In
der Leitung war ein Knacken zu hören. Connie riss sich verärgert die Kopfhörer
herunter und starrte auf die stehen gebliebene Grafik: "Drei Sekunden
länger und wir hätten ihn gehabt!"
    Jäger
schnalzte unzufrieden mit der Zunge.
    "Ich
kann den Stadtteil eingrenzen. Der Anruf kam aus der Südstadt", sagte
Connie.
    Jäger
wandte sich aufmunternd an Toni: "Die greifen wir uns heute Abend."
    Toni
blickte ihn skeptisch an: "Sie haben gehört, was er gesagt hat. Ich mache
bei nichts mit, das das Leben meiner Frau in Gefahr bringt."
    "Vertrauen
Sie uns", sagte Jäger und klatschte in die Hände, wie um Aufbruchsstimmung
zu verbreiten: "Wir haben jetzt fast den ganzen Tag Zeit." Er wandte
sich an Connie: "Du kümmerst dich um die Auswertung des Anrufs,
Stimmanalyse etc. Ich will ein ausführliches Profil von dem Kerl, der da eben
gesprochen hat."
    Connie
nickte und stand auf.
    "Sie
besorgen Brillantimitate", sagte Jäger zu Bode. "Ich bereite den
direkten Einsatz vor." Er wandte sich an

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