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Sonne über Köln (German Edition)

Sonne über Köln (German Edition)

Titel: Sonne über Köln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Schneider
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uns unsere Brillanten partout nicht
zurückgeben."
    Sonia
schluchzte unter ihrer Kapuze und weinte bitterlich. Usama hockte sich hin und
legte eine Hand auf ihre Schulter. Sonia zuckte wie elektrisiert zusammen und
schüttelte sie ab: "Benni hat niemandem etwas getan. Was sind Sie nur für
ein Mensch." Sie hob den Kopf und schaute Usama an, ohne ihn sehen zu
können.
    "Wir
sind nicht die Bösen, sondern Ihr Mann ist es", sagte Usama. "Der
Hund war ihm egal und Sie sind es auch. Das Einzige, was er will, ist etwas
behalten, das nicht ihm gehört."
    "Das
stimmt nicht!", sagte Sonia. "Mein Mann liebt mich. Er hat Ihre
verdammten Brillanten nicht … Sie sind ein Schwein!" Sie atmete heftig in
Erwartung einer Reaktion auf diese Beleidigung. Dabei bewegte sich ihr schöner,
fester Busen auf und ab. Usama hatte einen perfekten Frauenkörper vor sich.
Dieser Anblick ließ selbst ihn nicht kalt und er schluckte hörbar.
    Plötzlich
riss Sonia sich die Kapuze vom Kopf und starrte ihn an. "Ich habe keine
Angst mehr vor Ihnen!", sagte sie mit bebender Stimme und spuckte ihm ins
Gesicht.
    Usama
ohrfeigte sie reflexartig. Er holte ein Taschentuch aus der Hosentasche,
wischte sich die Spucke aus dem Gesicht und sah sie mit unerbittlichem Blick
an. Es war das erste Mal, dass er ihr Gesicht sah. Trotz des wilden Blickes
oder vielleicht gerade deshalb, war es wunderschön. Diese blauen Augen, diese
perfekte Nase, diese langen, rötlich blonden Haare, diese zarte Haut! Dieser
Anblick hatte den üblichen Effekt–auch auf Usama. Es fiel ihm schwer,
diese Schönheit nicht anzuerkennen, trotz seines starken Glaubens.
    Sonia
versuchte seinem Blick standzuhalten. Doch nach einer Weile füllten sich ihre
Augen mit Tränen und sie hob die Hände, um sie wegzuwischen. "Ich habe
keine Angst mehr vor Ihnen", wiederholte sie nicht sehr überzeugend.
    Über
Usamas Gesicht huschte ein Grinsen: Er hatte wieder alles unter Kontrolle.
    "Ich
muss auf die Toilette", sagte Sonia mit gesenktem Blick.
    "Ich
bringe Ihnen einen Eimer", sagte Usama, erhob sich und ging zur Tür.
    Sonia
hörte, wie sich seine Schritte entfernten. Sie rieb sich nachdenklich die
Wange, auf die sie geschlagen worden war. In ihrer Trauer und Wut wegen Bennis
Tod, hatte sie sich zu einer unbedachten Tat hinreißen lassen. Von nun an war
alles anders. Sie kannte das Gesicht von einem ihrer Entführer und würde ihn
jederzeit wiedererkennen.

 
    Toni
schaute sich forschend um, als er das Haus verließ. In der ruhigen Seitenstraße
standen auf beiden Seiten geparkte Fahrzeuge vor den Einfamilienhäusern. Er
ging zu seinem Leihtaxi, stieg ein und fuhr los.
    Als
er in den Rückspiegel schaute, sah er, wie ein silberner Golf aus der Reihe
geparkter Fahrzeuge ausscherte. Er erkannte Connie an ihren blauen Haaren.
Ihren Kollegen auf dem Beifahrersitz kannte er nicht.
    Toni
fuhr normal weiter. Der Golf folgte ihm in angemessenem Abstand. Er fuhr
gemütlich die Aachener Straße stadteinwärts bis zum Bahnübergang in Braunsfeld.
Als er sah, dass die Ampel auf Rot schaltete, stoppte er vorschriftsmäßig. Doch
in dem Moment, als die Schranke sich zu senken begann, fuhr er an, überholte
seinen Vordermann und kam gerade noch so unter der sich schließenden Schranke
hindurch.
    Im
Rückspiegel sah er, wie der Golf ebenfalls ausscherte und versuchte, noch
"durchzuschlüpfen". Doch Connie musste im letzten Moment eine
Vollbremsung machen, denn die Schranke war schon zu weit unten.
    Damit
hatte Toni sein zweites Erfolgserlebnis für den Tag. Das erste war die E-Mail
von Steffen gewesen. Der hatte sich ohne viele Fragen zu stellen, direkt um die
Sache mit dem BMW gekümmert und das Kennzeichenfragment durch den Computer
gejagt. Am Ende standen vier BMW mit den Adressen der jeweiligen Halter auf der
Liste. Einer davon war in Marienburg gemeldet, dem Stadtteil, in dem er den
zweiten Entführer Samstagnacht abgesetzt hatte.
    Toni
fuhr mit der Hand in seine Jeanstasche und holte eine Visitenkarte heraus. Mit
einem Auge auf den Verkehr achtend, las er: "Franz
Wickert-Einzelhändler".

 
    Er
stand am Fenster und schaute hinunter auf den dreieckigen Hof, den hohe Häuser
aus rotem Backstein umgaben. Der Raum, in dem er sich befand, mutete an wie
eine Werkshalle. Das lag an der enormen Deckenhöhe, den vielen Rohren, die an
den Wänden entlangliefen und der Art der Fenster.
    Der
Raum schien drei Funktionen zu erfüllen. Erstens, Wohnung, was die Kochecke mit
Herd, Mikrowelle und Kühlschrank, sowie

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