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Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Titel: Sonne, Wind und Mord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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holte den Schlüssel hervor,
den er einfach vom Schreibtisch des Kommissars genommen hatte, ohne dass dieser
etwas bemerkt hatte. Er konnte selbst nicht glauben, dass er soeben einem Kollegen
den Wagen klaute und das vor dessen eigenen Augen. Beelham stand am Fenster und
betrachtete ungläubig das Geschehen, kam aber gar nicht erst auf die Idee,
etwas zu unternehmen. Bloemberg entriegelte die Türen des Wagens per Funk. Die
Lichter des Autos blinkten kurz auf. Eine Sekunde später schwang sich Bloemberg
auf den Fahrersitz. Eine Minute später befanden sie sich schon wieder auf der
Landstraße. Niemand folgte ihnen.
    „Wieso haben wir das getan?“, wollte Ronald
wissen. Er war, wie so oft, ziemlich überfordert.
    „Wären wir geblieben, hätte man uns
festgehalten, vielleicht sogar weggesperrt. Ich weiß immer noch nicht, was hier
gespielt wird, aber mittlerweile glaube ich auch, dass Van Houden nicht ganz
unschuldig bei der ganzen Sache ist. So wie ich das sehe, will man uns jetzt
sogar einen Mord anhängen. Dem galt es zuvor zu kommen“, erwiderte Bloemberg
ruhig und konzentrierte sich aufs Autofahren.
    „Aber… äh… aber ist das… ist das nicht
strafbar… äh… ein Auto zu… zu klauen?“
    „Wir haben nichts geklaut, wir haben es uns
nur ausgeliehen, um einen polizeilichen Einsatz auszuführen. Nicht wahr, Frau
Farber?“
     
    Linda nickte langsam. Auch ihr war nicht ganz
geheuer, dass sie sich gerade gegen die Staatsgewalt gestellt hatten.
Andererseits waren ihre beiden Begleiter selbst Polizisten, das legitimierte
sicher einiges. Oder etwa nicht?
     
    „Also, dann ist ja alles klar“, stellte
Bloemberg aufgrund der Unentschlossenheit seiner Begleiter leicht angesäuert
fest. „Dann können wir uns jetzt wieder dem wesentlichen Teil unserer Aufgabe
widmen. Wenn wir das nicht tun, ist Bert völlig umsonst gestorben, Professor
Van Kessner ebenso und mein Boot ohne Grund in der Oosterschelde versunken und
das kann ich nicht akzeptieren. Unter keinen Umständen! Ich rate euch also, ein
wenig mehr Entschlossenheit zu zeigen, sonst setze ich euch bei der nächsten
Polizeistation wieder ab. Ich schnappe mir jetzt diesen Jon Ahnheem und ich
rate ihm zu kooperieren, sonst wird es sehr schnell sehr ungemütlich für den
Herrn Informatiker. Hat noch irgendwer Einwände? Surveillant?! Linda?“ Er
schoss kurz einen intensiven Blick auf die Beiden ab und der zeigte Wirkung.
    „Äh… Nein… Nein, Inspecteur, keine Einwände“,
stotterte Ronald eingeschüchtert
    „Nein, Bloemberg, von mir aus kann’s
weitergehen“, antwortete Linda mutig.
    „Gut, dann auf nach Nordholland.“
    Kees stellte den Fuß aufs Gaspedal und zog
mühelos an einem LKW vorbei.
    Die letzte Etappe ihrer Reise begann. Im
Norden würden sie hoffentlich einige Antworten finden.
    ***
     
    21:45 Oosterschelde
    Mitten im Sturm auf der Oosterschelde kreiste
ein einzelnes Schiff der Küstenwache, um die Überreste eines Motorbootes zu
bergen, das vor kurzem aus noch unerfindlichen Gründen zerborsten war. Die
beiden Männer an Bord hatten noch keine halbe Stunde unter widrigen Bedingungen
versucht, die Einzelteile aufzusammeln, als einer von ihnen plötzlich schrie:
„Ein Schiffbrüchiger! Ein Schiffbrüchiger, auf steuerbord!“
    Heftig gestikulierend deutete er auf ein
großes Trümmerteil, an das sich eine Person klammerte. Das Rettungsboot war
schnell klargemacht, der Schiffbrüchige wurde trotz des starken Wellenganges
zügig gerettet. Zurück an Bord wollte man die unbekannte, zitternde, männliche
Person mit den blonden Haaren von ihrer durchnässten Kleidung befreien, damit man
sie vorschriftsmäßig in warme Decken packen konnte, aber der Mann wehrte sich
heftig. Die Männer von der Küstenwache machten die traumatisierenden
Erlebnisse, die der Unbekannte zweifelsohne durch seinen Schiffbruch und die
lange Zeit im Wasser hatte durchmachen müssen, dafür verantwortlich. Das war
nicht ungewöhnlich, solche Menschen musste in diesem Fall zu ihrem Glück und
vor allem zum Wohle ihrer Gesundheit gezwungen werden, sich ihrer nassen Sachen
zu entledigen.
    Gemeinsam gingen die Küstenwächter auf den
Mann los und wollten ihn packen, der jedoch reagierte blitzschnell, zog
unerwartet eine Waffe aus den Tiefen seiner langen schwarzen Jacke und drückte
kaltblütig ab. Zwei Schüsse fielen, zwei Männer sanken mit gezielten
Kopfschüssen getötet zu Boden. Zitternd nahm der Blonde mit den eiskalten Augen
auf dem Boden daneben Platz und ließ

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