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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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Propeller-Monde«, sagte eine Frau. »Ich habe Veränderungen im Strom der Ringpartikel entdeckt. «
    Macy fragte Pete, was die Frau damit meinte. Pete erklärte ihr, dass es in einem dünnen Gürtel im A-Ring Tausende unregelmäßig geformte Himmelskörper mit einem Durchmesser von dreißig bis hundert Metern gab – Überreste eines kleinen Mondes, der durch Kollision mit einem Asteroiden oder Kometen zerschmettert wurde. Ihre Schwerkraft verursachte charakteristische Verwirbelungsmuster in der Ringebene, wie Motorboote im Wasser.
    Raphael wartete, während eine Vielzahl von Fragen durcheinandergerufen wurde, und hob dann erneut jos Hände. Er erklärte, dass Sri Hong-Owens Leute es noch nicht geschafft hätten, alle Propeller-Monde des A-Rings in Samen zu verwandeln, aber dass sie einen beträchtlichen Teil davon bereits umgestaltet hätten.

    » Wenn es der ersten Welle nicht gelingt, die Schilde der Geister zu durchbrechen, haben wir noch mehr als genug, um es ein weiteres Mal zu versuchen.«
    Wieder wurden Fragen laut, und Raphael sagte, dass schon bald alles klarwerden würde. Bis dahin sollten sich alle wieder an die Arbeit machen. » Wir wissen noch nicht, was die Geister vorhaben. Wir müssen uns deshalb auf alle Eventualitäten vorbereiten.«
    »Ich weiß nicht, ob ich Sie schlagen oder küssen soll«, sagte Macy zu dem Neutrum.
    »Sri hat mich gebeten, nur im äußersten Notfall etwas davon zu verraten«, sagte Raphael.
    »Und Sie gehorchen immer den Launen Ihrer Vorgesetzten? «
    »Ihr Handeln mag manchmal merkwürdig oder unpassend erscheinen, aber launenhaft ist sie gewiss nicht.«
    Pete Bakaleinikoff holte eine unscharfe Videoaufnahme von einem der Minimonde, die sich immer weiter von den Ringen entfernten, auf die Memofläche. Ein unregelmäßig geformter, einer Kartoffel ähnelnder Brocken aus löchrigem Eis, der mit einem spiralförmigen Band aus Fullerenverbundstoff umwickelt war. An einem Ende befand sich eine Art Hülse oder Kappe und am anderen einige elektromagnetische Katapulte. Anhand eines eingeblendeten Maßstabs war zu erkennen, dass der Mond entlang der Hauptachse etwa achtzig Meter lang war und ungefähr vierzig Meter breit. Daneben wurden verschiedene Berechnungen eingeblendet. Der Same beschleunigte mit mehr als 20 Ge und würde einen Großteil seiner Masse verlieren, während er sich dem Titan näherte. Wenn er mit der Flotte der Geister zusammentraf, würde er aber immer noch etwa 60 000 Tonnen wiegen und sich mit einer relativen Geschwindigkeit von mehr als fünfunddreißig Kilometer pro Sekunde fortbewegen.

    »Der Einschlag von nur einem dieser Dinger dürfte ihre Schilde durchschlagen«, sagte eine Frau.
    »Sie könnten Vergeltung üben, noch bevor sie getroffen werden«, sagte eine andere. »Eine Art Selbstmordmission können wir nicht ausschließen.«
    »Damit haben wir sowieso gerechnet«, sagte die erste Frau.
    Alle wandten sich wieder den Berechnungen von Einschlagsparametern und der Entwicklung von Verteidigungsszenarien zu. Macy betrachtete das Bild der umgewandelten Minimonde und fragte sich, was die Hülse am vorderen Ende enthalten mochte. Sie ähnelte ein wenig dem Akrosom am Kopf eines menschlichen Spermiums. Samen. Packungen, die neues Leben enthielten und alles, was es für die Anfangszeit brauchte.
    Sie fragte Pete, woraus die Propellermonde bestanden.
    »Hauptsächlich aus schmutzigem Eis.«
    »Irgendwelches kohlenstoffhaltiges Material?«, fragte Macy.
    »Bei einigen sicherlich.« Pete warf ihr einen Blick zu. »Sie glauben, dass daraus das Fulleren gesponnen wurde und die elektromagnetischen Katapulte hergestellt wurden, oder?«
    »Unter anderem«, sagte Macy und dachte an das hübsche kleine Habitat im Orbit um die Nephele.
    Zwanzig Minuten vergingen. Dreißig. Jemand holte die Übertragung von einer Drohne auf die Memofläche, die sich mehr oder weniger direkt hinter der kleinen Ansammlung aus Minimonden befand – winzige schwarze Brocken in einer gewaltigen Dunstwolke eisiger Abgase. Und dann kam die orangefarbene Scheibe des Titan hinter dem Saturn hervor, und innerhalb von zwei Minuten zündeten die Geister ihre Fusionsantriebe und elektromagnetischen Katapulte. Offenbar hatten sie die Minimonde entdeckt und festgestellt, dass sie vor ihrer Ankunft beim Titan mit ihnen
zusammentreffen würden. Ihren Kurs konnten sie zwar nicht ändern, aber sie konnten versuchen, ihre Geschwindigkeit zu erhöhen, um vor den Minimonden beim Titan anzukommen.
    Alle im Raum

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