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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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des Hämoglobin modifiziert worden. Ihr Stoffwechsel war ebenfalls umgestaltet worden. Zum Beispiel konnte sie einfache Aminosäuren synthetisieren. Sri besprach sich mit dem Wissenschaftlerteam, schlug zwei verschiedene Methoden vor, wie das wahre Alter des Mädchens ermittelt werden könnte und schrieb dann einen zusammenfassenden Bericht für Arvam Peixoto.
    Allerdings erzählte sie ihm nichts von dem Test, den sie durchgeführt hatte – ein einfacher Vergleich der DNA des Mädchens mit der Probe, die sie vom Titan mitgebracht hatte. Der Test bewies, dass Yuli das Kind von Avernus und Gunter Lasky war. Wenn der alte Pirat über seine Beziehung zu Avernus die Wahrheit gesagt hatte, wenn er tatsächlich nicht wusste, dass er der Vater ihrer Tochter war, könnte Sri diese Information vielleicht noch von Nutzen sein. Und wenn das Mädchen nicht wusste, wer ihr Vater war, konnte sie dieses Wissen als Lockmittel im Verhör einsetzen oder dazu benutzen, Yulis Vertrauen zu gewinnen.
    Einen Tag, nachdem Arvam Peixoto in das Gartenhabitat zurückgekehrt war, wurde sie zu einem Treffen mit ihm vorgelassen. Als Erstes sprachen sie über Berry. Arvam tat Sris Beschwerde ab, dass er dem Jungen das Fliegen gestattet hatte. Seiner Meinung nach waren damit keinerlei Gefahren verbunden. Außerdem sollte der Junge auch einmal ein kleines Risiko eingehen dürfen.
    »Ich habe selbst drei Söhne«, sagte er. »Sie haben eine aktive und gesunde Kindheit verbracht. Sind viel draußen gewesen. Wandern und jagen, reiten, segeln … und, ja, auch Drachenfliegen. Sie haben sich ein paar Kratzer und Beulen
geholt, aber es war für sie wichtig, die eigenen Grenzen auszuloten. Seine Fähigkeiten zu testen, ist Teil des Erwachsenwerdens. «
    »Berry ist nicht sehr robust«, sagte Sri. »Und manchmal ist er ein wenig tollpatschig und erleidet kleine Unfälle.«
    »Gesunde Leibesübung wird ihn kräftigen und sein Selbstbewusstsein stärken. Das Habitat ist genau der richtige Ort für ihn. Es ist sicher und ein in sich geschlossenes System. Wenn man ihm ein wenig Freiraum lässt, verbessern sich außerdem merklich seine Laune und sein Benehmen«, sagte Arvam. »Und da kann er wirklich jede Hilfe gebrauchen.«
    »Er braucht intellektuelle Anregung«, sagte Sri. »Und davon bekommt er hier nicht genug.«
    Sie wussten beide, dass es bei dem Gespräch nicht nur um die Gefahren für Berry ging, sondern auch um Kontrolle. Sie waren wie geschiedene Eltern, die sich um das Sorgerecht für ihr Kind stritten.
    »Ich finde es interessant, dass Sie ihn nie einer genetischen Veränderung unterzogen haben, um seine kleinen … Defizite auszugleichen«, sagte Arvam.
    »Das ist illegal. Antievolutionär.«
    »Das hat Sie nicht davon abgehalten, das Genom Ihres anderen Sohnes zu modifizieren.«
    Sri spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. Bis jetzt hatte sie immer geglaubt, dass niemand etwas von den Veränderungen wusste, die sie an Alders Genom vorgenommen hatte. Sie war sehr vorsichtig zu Werk gegangen, hatte dafür gesorgt, dass seine Schönheit, sein Charme und Charisma die menschliche Norm nicht überstiegen, und hatte jegliches Beweismaterial vernichtet.
    »Keine Sorge«, sagte Arvam. »Ihr Geheimnis ist bei mir sicher. Außerdem, wenn es jemals hart auf hart käme, müssten Sie sich für weitaus schlimmere Verbrechen verantworten
als für ein wenig kosmetische Spielerei mit den Genen Ihres Sohnes. Also sagen Sie mir die Wahrheit: Warum haben Sie Berry nicht mit ähnlichen Gaben ausgestattet?«
    »Ich habe ihn aus Achtung vor seinem Vater in seinem natürlichen Zustand belassen.«
    »Ach ja. Der arme Stamount. Wie ich sehe, tragen Sie immer noch seinen Ring.«
    Sri trug den Ring am Mittelfinger ihrer linken Hand. Ein Flechtwerk aus Knochen, das aus einer Kultur von Stamount Hornes Osteoblasten gezüchtet worden war, nachdem er im Kampf gegen Banditen in den Anden das Leben verloren hatte. Sri hatte ihn nicht wirklich geliebt, aber sie hatte ihn verehrt und bewundert. Sie hatten gut zueinander gepasst und hätten gemeinsam einiges erreichen können, wenn er nicht gestorben wäre. Manchmal war er genauso grausam und launenhaft gewesen wie Arvam Peixoto, aber seine Grausamkeit hatte stets einen Zweck erfüllt. Im Gegensatz zu Peixoto, der damit wie mit einem Knüppel um sich schlug, hatte er sie wie ein scharfes Skalpell mit meisterhafter Kunstfertigkeit benutzt.
    »Stamount war ein guter Mann, und ich bin sicher, dass auch aus seinem Sohn ein anständiger

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