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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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dauert das so lange?” Hagen war fertig. Auch Lea musste eine Entscheidung treffen. Vermutlich die letzte, die sie in ihrem Leben treffen würde. Sie zog ihre Waffe.
    Simin schüttelte den Kopf. „Sterben? Glaubt ihr, ich will euch töten? Glaubt ihr denn wirklich, ich habe das alles getan, um euch umzubringen?”
    Ein Raunen ging durch die Menge. Die Unruhe kam wieder auf. Und das Gedränge. Von hinten versuchten sich einzelne Demonstranten zu ihnen durchzudrängen. Sie schrien. Da war so unendlich viel Zorn. Panik brach aus. Der Mob zeigte seine Zähne. Die würden Simin in der Luft zerreißen. Nein. Das würde Lea nicht zulassen. Sie drängte sich vor Simin und schoss zweimal in die Luft.
    „STOPP! KEINEN SCHRITT! BLEIBT STEHEN, ODER IHR FANGT EUCH EINE KUGEL!”
    „Lea, das ist hier... die Temperatur... etwas hat sich verändert. Die Temperatur steigt nicht mehr. Die Anzeigen sind einfach bei 12 Millionen Grad Celsius stehengeblieben”, berichtete Hagen.
    Der Mann, der sie zuerst erkannt hatte, baute sich vor Lea auf. „Du kannst uns nicht alle erschießen. Wir werden sie bekommen!” Er war einen Kopf größer und doppelt so schwer wie sie. Lea schoss ihm ins Bein.
    „Die Kraftfelder halten. Das ist unvorstellbar! Sie halten einen Druck von über 200 Milliarden bar aus. Das Sonnenfeuer brennt. Und wir leben.”
    „LOS. NUR FÜNF MENSCHEN! ES MÜSSEN SICH NUR FÜNF VON EUCH OPFERN, DANN KÖNNT IHR UNS HABEN!”
    Keiner bewegte sich mehr. Lea spürte aber, wie die Wut in deren Gesichtern weiter zunahm. Sie hatte noch fünf Kugeln im Magazin. Und einen Magazinwechsel konnte sie vergessen. Das würde sich jetzt nur noch um Sekunden handeln. Aber Lea war ihr Bodyguard.
    „LEA!” Hagen schrie vor Freude. Die Lichter in den Häusern und die Straßenbeleuchtung gingen wieder an. Eine einzelne Silvester-Rakete stieg schüchtern in den Nachthimmel empor und begrüßte das neue Jahr.
    „Bei Tminus3 sind die zusätzlichen Wärmetauscher angesprungen. Das hatte zuerst keiner bemerkt. Aber jetzt. Die Dinger rotieren. Und wie... die rotieren in einem Tempo. Lea. Die Voltmeter gehen durch die Decke. Hamburg geht ans Netz. 70, 80, 105, 130, 170 Gigawatt stellt die Anlage bereit! Auch die Schwesternanlagen in Minnesota und Jiangxi erzeugen Strom. Mehr Strom als alle Atomkraftwerke zusammen. Alle zusammen, die in dieser Nacht abgeschaltet wurden. Was bin ich ein Idiot gewesen. Dass ich das nicht gesehen habe. Lea! DAS IST KI98! Die Zeit der Atomkraftwerke ist vorbei! Verstehst du mich?! KI98 FUNKTIONIERT!”
     
    ***

Eine neue Zeit.
    Es war am Abend des dritten Januar. Hagen hielt Lea bereits seit Minuten in den Armen und drohte ihr vor überbordender Freude einige Rippen zu brechen. Es fühlte sich so gut an, bei ihm zu sein. Das war ihr erstes Treffen im neuen Jahr. Die Gespräche mit den Sicherheitsbehörden waren noch nicht abgeschlossen. Lea wusste noch nicht genau warum, aber die Behörden machten bisher keine Anstalten, Hagen oder sie an die Wand stellen zu wollen. Und das, obwohl sie die Anlage verlassen und sich anschließend auch dem Befehl zur Rückkehr widersetzt hatte.
    „Frau Alexander, das Kleid steht Ihnen vorzüglich.” Hagen war einen Schritt zurückgetreten und nickte voller Anerkennung. Er konnte auch galant sein. Dass Lea das noch erleben durfte, hätte sie auch nicht angenommen. Zu diesem Anlass trug sie ein helles Abendkleid, dessen Preis ihr am Vortag die Schamesröte ins Gesicht getrieben hatte. Aber der Abend in Berlin gebot es, sich passend zu kleiden. Auch Hagen machte im Smoking eine gute Figur. Beide waren auf einem Staatsempfang der Bundesregierung für den neuen iranischen Präsidenten geladen, eine bemerkenswerte Geste, die Lea beinahe schon peinlich war.
    „Vielen Dank. Herr Langsauer, würden Sie mich bitte begleiten, es ist an der Zeit, Ihnen eine besondere Frau vorzustellen.”
    Er verbeugte sich und bot ihr den Arm. Lea hakte sich lose ein und folgte ihm in den großen Ballsaal des Adlon Hotels in Berlin. Das war das erste Mal, dass sie in solcher Gesellschaft nicht arbeiten musste, was auch ein interessantes Gefühl war. Etwa drei Meter hinter ihr folgte Melissa, eine junge Frankfurterin im Dienste des BND. Für die Sicherheit an diesem Abend waren andere zuständig, sie wachte jetzt über Lea.
    „Da vorne ist sie.” Lea lachte. Simin sah wie eine Königin aus, sie sprach gerade mit der Bundeskanzlerin, dem amerikanischen Vize Präsidenten und Dr. Zakuri . In ihrer Nähe

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