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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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stand auch Paul: dieser Blick, er lächelte, die Körperhaltung, das sah man doch sofort. Nun fiel es Lea wie Schuppen von den Augen.
    „Hallo Lea. Du siehst umwerfend aus”, begrüßte Paul sie. Simin hatte sie zwar gesehen, blieb aber noch in ihrer prominenten Gesellschaft.
    „Hallo Paul, darf ich vorstellen, Hagen Langsauer, ein sehr guter Freund von mir.”
    „Ich freue mich, Sie kennenzulernen.” Paul reichte Hagen aufmerksam die Hand. Lea stutzte, war das noch der arrogante Schnösel, der ihr die ganze Zeit auf die Nerven gegangen war? Diese Version von Paul hatte etwas neues, sie würde ihn gut im Auge behalten.
    „Herr McGregor, es ist mir eine besondere Freude, wobei ich mir gerne die Zeit nehme, Sie ein zweites Mal kennenzulernen.” Hagen wollte sich die kleine Spitze anscheinend nicht verkneifen.
    Paul schmunzelte. „Da fühle ich mich bei Ihnen in den besten Händen.”
    „Wobei ich Ihre Zukunft noch interessanter finde. Wie mir Lea erzählte, interessieren Sie sich auch für die Börse?” Hagen hatte einen neuen Freund gefunden. Diese Stichelei, die beiden verstanden sich auf Anhieb.
    „Ja. Das ist eine Schwäche von mir, das muss ich zugeben. Das freie Spiel der Kräfte fasziniert mich seit Jahren. Ich denke, dass ich mich zukünftig noch intensiver mit guten Investitionen beschäftigen werde.”
    „Ist es nicht bemerkenswert, wie dynamisch sich Vermögenswerte umverteilen können? Mit dem Ende des Konfliktes am Golf und der Rückkehr zur Normalität in Europa sind die Aktienkurse gestern wirklich Achterbahn gefahren. Da hat viel Geld den Besitzer gewechselt.”
    Pauls Augen blitzten. „In der Tat, ich habe den gestrigen Handelstag mit Interesse verfolgt. Diese Entwicklung war ja auch wirklich nicht zu erwarten. Obwohl ich einige Unternehmen über Gebühr abgestraft sehe.”
    „Bei den Mengen an Leerverkäufen und Kurswetten. Also wenn man da nur den richtigen Riecher gehabt hätte. Was dann alles möglich gewesen wäre.” Hagen hatte hörbar seinen Spaß daran, Paul zu fordern.
    „Das ist wirklich unvorstellbar. Damit wäre man steinreich geworden. Die Gewinne, die da möglich waren, das wäre schon beinahe unanständig gewesen.” Paul machte mit und kickte den Ball zurück.
    Lea schmunzelte, Ball spielen sollten die Jungs, wenn sie unter sich sind. „Ich bin sicher, dass ihr beide später noch ausreichend Gesprächsstoff habt. Aber nun bitte ich um etwas mehr Aufmerksamkeit. Sonst müsste ich noch an meinem Kleid zweifeln.”
    „Bitte entschuldige. Darf ich dir etwas zu trinken holen? Die Kellner servieren leider nur Sachen, von denen ich Sodbrennen bekomme.” Lea verneinte. Hagen ließ sie mit Paul kurz allein und ging zur Bar. Champagner war nichts für ihn.
    Auch Simin kam jetzt zu ihr und begrüßte sie mit einem zärtlichen Kuss auf die Wange. „Hallo Liebes, du bist wunderschön.” Es störte sie dabei nicht, dass einige Gäste diese Geste befremdlich aufnahmen. Auch Paul lächelte, ihn störte das offensichtlich auch nicht.
    „Hallo Simin, das ist dein Abend, alle würdigen dein Lebenswerk.”
    „Ich hoffe, dass man mir mein Lebenswerk irgendwann mal auch verzeiht. Nur, es gab keinen anderen Weg.”
    „Ich weiß.” Natürlich hatte Lea inzwischen verstanden, warum Simin die ganze Welt getäuscht hatte. Die Lobbyisten hätten KI98 niemals finanziert. Sie hätten niemals freiwillig die Atomkraftwerke abgeschaltet und Milliarden Verluste abgeschrieben. Die Achterbahnfahrt an den Börsen galt ihnen, je nach Konzernstruktur schossen Unternehmensteile in den Himmel, während andere am Handelsschluss nur noch verramscht wurden. „Aber ich weiß noch mehr.”
    „Bitte?”, fragte Simin überrascht.
    „Das Schicksal war nicht gründlich genug. Es hat nicht gereicht, euch im Kindesalter zu trennen.” Lea hätte das schon früher entdecken müssen. Simin und Paul waren Geschwister. Die Ähnlichkeiten erschlossen sich einem nicht direkt, man musste schon genauer hinsehen.
    „Ich hoffe, du verzeihst uns. Aber es gibt Dinge, die sich nicht vermitteln lassen.” Paul verbeugte sich und küsste ihre Hand. Er hatte alles geplant, er war der Kopf hinter diesem Schauspiel. Die ganze Zeit hatte er mit Lea gespielt, sie getestet und für den persönlichen Schutz seiner Schwester ins Gefecht geschickt. Er war schon ziemlich sexy.
    „Wie hast du eigentlich die Amerikaner um den Finger gewickelt?”
    „Glaub mir, Simin nach Jahren zu finden und dich für ihren Schutz zu gewinnen, war

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