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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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sollte dieser Kampf noch bringen? Sie hatte doch alle Entscheidungen bereits getroffen. Nichts und niemand würde daran jetzt noch etwas ändern können.
    Hagen machte weiter. „O.k. du willst es nicht anders. Das muss ich akzeptieren. Ich werde dir weiter berichten, was hier passiert. Jäger hatte die Entwicklung vorausgesehen und ich werde seinen Auftrag erfüllen.”
    Lea fing an zu weinen. Sie konnte nicht anders. Die Kraft wich aus ihr. Das war unerträglich, sie war am Ende.
    „Die Welt hat sich verändert. Es ist keine Schande, Angst zu haben. Weine ruhig. Ich bin bei dir”, sagte Simin mit ruhiger Stimme.
    „T-minus69, das heißt in 69 Minuten ist die Scheiße hier heißer als der Mittelpunkt der Sonne. Ich glaube zwar nicht, dass wir das noch erleben werden. Aber man braucht ja Ziele im Leben!” Hagen war außer sich.
    „Die alliierten Krisenzentren haben die Evakuierung ihrer Regierungen befohlen. Die wollen jetzt alle in ihren Bunkeranlagen verschwinden. Deswegen lacht der Jäger gerade die Amis aus, die sollten sich mal die Zahlen genauer ansehen. Bei der Energiemenge, die sich da unter der Erde ansammelt, wäre es völlig Wurscht, in welchem Loch sich diese Idioten verkriechen würden. Warte, jetzt kommen neue Zahlen, der Experte schickt vorweg, dass er natürlich nicht weiß, wann die Energiefelder versagen, nur je länger es dauert, umso schlimmer wird es. Wenn die drei Anlagen in den nächsten zehn Minuten hochgehen würden, wäre am ersten Tag mit drei bis sechs Millionen Toten zu rechnen. Schon dieses Szenario würde das Ende unserer Zivilisation bedeuten. Große Teile von Europa und Nordamerika wären nicht mehr bewohnbar. Aber es könnte noch besser kommen: Exponentialfunktionen kommen erst zum Schluss. Du kennst doch bestimmt die Geschichte mit den Schachbrett und dem Reiskorn, oder? Im Moment passen die Reiskörner noch in eine Hand. Ab T-minus5 hingegen würden auch nicht alle Hände auf der Welt genügen. So um die Kante würden die Sonnenfeuer-Detonationen der Stärke eines Ausbruchs der Yellowstone Caldera entsprechen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass schon ein Supervulkan dieser Kategorie die Menschheit von der Erde tilgen würde. Hamburg würde dann 300 Meter unter dem Meeresspiegel liegen und in Köln könnte man Seebäder eröffnen. Und Simin hat uns drei von den Dingern geschenkt.”
    Hagen pausierte kurz. Er atmete schwer. „Ab T-minus3 wäre auch dieses Szenario eine Witznummer. Die Explosionen würden die Erde aus der Umlaufbahn sprengen, den Mond auf die Schippe nehmen und die Reste der Erde sonst wohin schleudern. Was dann aber auch keinen Arsch mehr stört, da hier bis auf Staub und heiße Gase nichts mehr existiert.”
    Das musste aufhören. „Simin, bitte?” Lea brauchte ihre Hilfe.
    „Vertraue mir.” Mehr sagte sie nicht. Wie sollte Lea das nur tun?
    „Ich hoffe Simin genießt meine Ausführungen, es war eine bodenlose Frechheit, sich bei mir für die Rettung ihrer Tochter zu bedanken. Aber ich werde der Kleinen trotzdem nichts tun. Nein. Ich werde bis zum letzten Moment bei ihr bleiben. Wenn es dann so weit ist, werde ich Leonie ansehen, ihr einen Kuss auf die Stirn geben und sie in meine Arme schließen! Simin wird ihre Tochter nie wieder sehen!”
    Simin zuckte zusammen, jetzt weinte auch sie. War das alles ein Alptraum? Das konnte doch nicht wahr sein - das durfte nicht wahr werden.
    „Simin. Ich kann das nicht, ich... ” Lea versagte die Stimme. Ihre Hände zitterten.
    „Ist gut. Ich verstehe deine Angst. Aber wir werden das überstehen. Hagen kann die Wahrheit noch nicht verstehen. Auch Felix Jäger sieht das Licht noch nicht. Wir werden es gleich geschafft haben.”
    Simins Stimme klang unheimlich. Die geflügelten Worte empfand Lea wie Messerklingen.
    „T-minus56. Der Countdown läuft. Sämtliche Warnmeldungen dieser verdammten Anlage blinken wie auf einem Jahrmarkt. Die Techniker bemühen sich redlich, sie kämpfen aber gegen Windmühlen. Die Temperatur und der Druck steigen weiter. Niemand vermag das zu ändern. Noch läuft diese Höllenmaschine stabil. Und ich Idiot tue mir dieses Schauspiel an. Warum eigentlich? Ich kann mich selbst nicht verstehen. Lea. Rede mit mir! Ruf mich an und rede mit mir. Ich möchte deine Stimme hören. Ich möchte hören, dass ich verrückt geworden bin. Lieber das, lieber sollen die mich in die Klapsmühle einliefern, als dass das alles wahr ist. LEA!”
    Lea versuchte das Mikrofon wieder aktiv zu schalten, aber

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