Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
Vom Netzwerk:
Mit den Jahren nutzten sie das Fischöl, um Strom zu erzeugen. Die Fusionsgeneratoren funktionierten schon lange nicht mehr.
    »Was denn?«
    »Sem will nach Süden gehen ...«
    »Sem!? Warum das denn?« fragte Elias erschrocken. Sem war ein feiner Kerl - und ein guter Jäger. Zudem war er ihr Versorgungsoffizier und für die Küche zuständig. Niemand sonst konnte aus Eishaien etwas Genießbares zubereiten.
    »Frag ihn. Er hat sich vorhin mit Ruben gestritten, der ihm keinen Delta-7 Anzug geben wollte.«
    »Wir haben nicht mehr viele.«
    »Nur noch drei, wobei laut Ruben nur noch einer halbwegs funktioniert.«
    »Und?«
    »Sem geht ohne Anzug. Sobald eine der Sonnen aufgeht, will er los«, antwortete Kezia mit Tränen in den Augen. Auch Sem war einer ihrer Brüder.
    »Das ist Selbstmord. Noch nicht einmal die, die in der Vergangenheit mit einem Delta-7 Anzug geschützt losmarschiert waren, sind zurückgekommen.«
    »Ich weiß.«
    »Was sagt Vater dazu?«, fragte Elias. Vor drei Jahren hatten sich die ersten beiden ihrer Geschwister auf den Weg gemacht, im Süden nach einer lebensfreundlicheren Gegend zu suchen. Vergangenes Jahr hatte sich die letzte Expedition ins Unglück gestürzt. Sie hatten angenommen, zu viert und schwer bewaffnet allen Gefahren begegnen zu können. Den Misserfolg des ersten Versuches hatten sie dem Alter ihrer Geschwister zugeschrieben, die damals erst sechzehn Jahre alt waren. Eine folgenschwere Entscheidung, denn von beiden Gruppen gab es bisher keine Antwort. Wobei die Kurzwellen-Funkgeräte, die sie mit sich trugen, eine terrestrische Reichweite von mehreren Tausend Kilometern hatten.
    »Nichts.«
    »Wie nichts?«
    »Nichts was erwähnenswert wäre. Vater redet nur Blödsinn. Die ganze Computer-Scheiße an Bord ist Müll. Wenn Ruben uns nicht gerade beim Fischen zusieht, versucht er die ganze Zeit, mit Sarai diesen alten Schrotthaufen wieder ans Laufen zu bringen.«
    »Ruben und Sarai wissen genau, was sie tun!«, erklärte Elias unmissverständlich und legte das weiße Muskelfleisch des Eishais in eine Kühlbox. Ihre Schwester Sarai war die zweite Frau an Bord und mit Ruben befreundet. Da man Sarai und Kezia sonst nicht hätte unterscheiden können, hatte sich Sarai die Haare blondiert. Ferner hatte Sarai nur eine Aufgabe – sie sollte den verfluchten Hauptrechner neu starten. Was sie leider seit sieben Jahren nicht hin bekam.
    »Bestimmt sogar. Wenn nicht sie, wer sonst?«
    »Genau, wer sonst ...« Elias senkte den Kopf. Ruben hatte viel Geschick gezeigt, neben den Waffen auch die komplizierte Technik im Habitat zu warten. Weswegen auch der letzte Kampfanzug auf ihn abgestimmt war. Damit war ihr klügster Kopf gleichzeitig auch ihr letztes brauchbares Waffensystem.
    »Geht es dir gut?«, fragte Kezia. Sie waren mit der Arbeit fertig und wuschen sich gerade die blutigen Reste des Eishais von den Händen.
    »Nein. Es geht mir nicht gut«, antwortete Elias und verließ die Lagereinheit. Diese Machtlosigkeit, die ständige Angst, immer weitere Geschwister zu verlieren, bedrückte ihn. Er fühlte sich, als ob er in der Schwärze des Polarmeeres versinken würde.
    »Du bist nicht allein! Elias, warte ...«, rief ihm Kezia noch vergeblich hinterher.
     
    ***
     
    Neu gierig?
    Blue Planet I.
    Erscheint im Herbst 2013
     
     
    Sternenstaub im Kirschbaum
     
    Es war einmal
    Gemächlich lehnte sich der alte Mann zurück und zwirbelte seinen Bart. »Wisst ihr, Kinder, diese Geschichte wollte ich euch schon lange erzählen.«
    »Wieder ein Märchen?«, fragte seine Enkeltochter misstrauisch und tippte eine Nachricht in ihr Smartphone. »Eigentlich sollte ich für die Uni lernen.«
    »Aber nein, ich würde euch doch keine Märchen erzählen«, fügte er augenzwinkernd hinzu.
    »Schon klar. Um was geht’s denn diesmal?«
    »Um einen Spruchwirker, und zudem um einen ziemlich berühmten seiner Zunft.«
    »Spruchwirker? Was soll das sein? Harry Potter für Arme oder was?«
    »Ein Spruchwirker ist doch kein Zauberer.« Er lächelte. »Der Vergleich ist mehr als unpassend.«
    »Was ist er denn?«
    »Jemand mit großer Verantwortung!« Es würde ihm eine Freude sein, über diese wunderbare Welt zu berichten.
    »Na gut ... dann lass mal hören.«
    »Es ist schon eine Weile her, da lebte in einem fernen Reich genau dieser besagte Spruchwirker, Musa Rübenkerbel war sein Name.«
    »Und was hat der Gute verbrochen?«
    »Verbrochen, ja so kann man es nennen. Geduld, ich werde keine seiner Missetaten auslassen.

Weitere Kostenlose Bücher