Sonnenfeuer - Der Frieden war nah
Energiefeld und das Plasma in sich zusammen. Und das sehr schnell!”
Als das Licht wieder anging und die Computer starteten, klatsch ten die Chinesen erneut.
„Lassen Sie mich an dieser Stelle auch noch einmal anmerken, dass aus demselben Grunde diese Technologie nicht für Waffensysteme zu verwenden ist. Das Plasma ist instabil und kühlt bei einem Druck unter 11.500 Bar in Sekundenbruchteilen ab.”
„Dr. Huang?”, fragte der Sprecher den gutgelaunten kleinen Chinesen, der sich bereits mit den Augen über ein Tablett mit Schnittchen hermachte.
„Wir haben die Dokumentation bereits in den letzten Tagen prüfen können. Ich unterschreibe die Betriebsfreigabe.” Er blickte Simin an . „Frau Dr. Navid. Meine Gratulation, aber ich habe auch nie an Ihnen gezweifelt.”
Lea bemerkte, dass Dr. Huang mit diesen Worten dem Mann einen ernsten Blick zuwarf, der eben Kim angefahren hatte. Vermutlich war das ihr Führungsoffizier. Im Gegensatz zu seinen sozialistischen Brüdern trug dieser Mann zweitausend Euro teure Schuhe. Es lohnte sich immer mal wieder, auf den Boden zu schauen.
„Im Namen vieler tüchtiger Seelen möchte ich Ihnen für Ihr Vertrauen danken.” Simin gab ein Zeichen , mehrere Champagnerflaschen öffnen zu lassen. Sie hatte sichtbar beste Laune und stieß mit den anderen auf den Erfolg an. Im Namen vieler tüchtiger Seelen, was für schöne Worte. Jetzt war der richtige Zeitpunkt, einer anderen guten Seele zu danken. Kim hatte sich vorhin sehr fähig gezeigt, sie hatte bestimmt keine Rüge verdient. Lea ging zu ihrem Chef, zumindest hielt sie ihn dafür.
„Ich möchte mich an dieser Stelle besonders für die Unterstützung von Kim bedanken. Nur ihr verdanken wir, dass wir alle wohlauf sind. Sie ist ei ne hervorragende Agentin und… ”
„Danke. Frau Alexander, wir wissen d iese Geste zu schätzen, aber… ”
„Ich zähle auf Kim und möchte sie in Kuala Lumpur dabei haben.” Es war zwar unhöflich , dem Chinesen ins Wort zu fallen, aber notwendig. Der Typ war aalglatt und bestimmt auch klug genug, um zu verstehen, dass er Kim jetzt weder bestrafen noch abziehen konnte.
„Natürlich. Wir dienen derselben Sache.” Sein Blick glich einer Peitsche, die wild um sich schlug. Kims Miene war wie versteinert.
„Stimmt.” Lea drehte sich um und lächelte Noam an, der die Situation ebenfalls mit einer sichtbaren Befriedigung wahrgenommen hatte. Nur Jäger verspeiste gelangweilt ein Lachs Kanapee und schüttelte den Kopf.
Simin unterhielt sich ausgelassen mit Dr. Huang, beide scherzten über das Wetter und die Weihnachtszeit in Deutschland. Einer ihrer Assistenten schenkte Champagner nach. In diesem Augenblick schien die kleine Welt von Simin Navid bestens zu funktionieren. Lea hingegen konnte die ausgelassene Stimmung nicht beruhigen, die Rückfahrt war noch nicht ausgestanden. Es gab garantiert noch genug Verrückte, die ihnen nach dem Leben trachteten. Und dann würden Champagner und Lachsschnittchen bestimmt niemanden umstimmen.
***
Blanke Nerven
„Ich kann nicht mehr… ” Simin und Lea waren wieder allein in der BND-Villa an der Binnenalster. Die Fahrt zurück in einem Schützenpanzer der Hamburger Polizei war ohne Zwischenfälle verlaufen. „Wir hätten in diesem Wagen sitzen sollen… der Fahrer, er hieß Ralf, er fuhr mich bereits seit drei Jahren. Möge Allah ihm und seiner Familie Frieden schenken.” Simin zitterte und saß zusammengekauert auf der Couch. Es war bereits Abend und es hatte angefangen zu schneien. Immerhin würden sie jetzt weiße Weihnachten bekommen.
„Ich werde weiterhin über Sie wachen. Keiner wird an Sie herankommen!” Lea legte ihr die Hand an die Wange, sie konnte verstehen, wie sie sich jetzt fühlte. Simins Haut war samtweich. Der kleine Mann im Ohr schaute Lea deswegen überrascht an.
„Lea, ich mache das nicht für mich! Ich möchte den Menschen etwas schenken. In meinem ganzen Leben habe ich nur davon geträumt , etwas zurückgeben zu können.” Sie weinte. War das die ungeschminkte Simin Navid? „Ich habe so viel Glück gehabt. Ich durfte in Deutschland lernen, forschen und kann meiner Heimat den Stolz zurückgeben, den sich die Menschen verdient haben!”
Lea nickte, es war nicht notwendig zu antworten. Der Duft ihrer Haare ging ihr nicht aus der Nase.
„Sie sollen wieder mit Stolz andere Länder bereisen können, genauso wie die Europäer und alle anderen auf der Welt unsere Gastfreundschaft erfahren sollen.”
„Das werden
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